| Titel: | Archimedischer Bohrer mit continuirlicher Drehung, von Steiner und Comp. in Neufchatel (Schweiz). | 
| Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. XCVII., S. 385 | 
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                        XCVII.
                        Archimedischer Bohrer mit continuirlicher
                           								Drehung, von Steiner und Comp. in Neufchatel
                           								(Schweiz).
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
                        Steiner's archimedischer Bohrer mit continuirlicher
                           								Drehung.
                        
                     
                        
                           Dieses in Figur
                                 										19 im Durchschnitt gezeichnete Bohrgeräthe — vom Erfinder Perceuse St. Gothard benannt — zeichnet sich
                              									durch eine einfache und sinnreiche Construction aus, vermöge welcher die Bewegung
                              									durch eine Schraube mit steilem Gewinde, aber mit der Drehung continuirlich in einem Sinne, erzielt wird.
                           Um dieses zu erreichen, ist die Bohrspindel auf der einen Hälfte S mit einem rechten, auf der anderen Hälfte S′ mit einem linken Gewinde versehen. Für beide
                              									Schrauben ist je eine Mutter m beziehungsweise m′ vorhanden, welche außen conisch geformt
                              									gemeinschaftlich in der Hülse h eingeschlossen sind.
                              									Letztere ist, wie aus der Abbildung klar zu entnehmen, so eingerichtet, daß
                              									abwechselnd, je nach der Bewegungsrichtung der Hülse, die eine oder die andere
                              									Mutter durch Friction festgehalten wird, daher treibend auf die Bohrspindel
                              									wirkt.
                           In der gezeichneten Lage wird die Hülse nach der Bohrspitze vorgeschoben; es wird die
                              									vordere Mutter m′ geklemmt und hierbei der Bohrer
                              									nach rechts gedreht. Im entgegengesetzten Falle, bei Verschiebung der Hülse h nach dem Griff hin, bewirkt die Mutter m die Drehung der Bohrspindel ebenfalls nach rechts,
                              									indeß die Mutter m′ lose auf der Schraube sich
                              									drehen kann.
                           Die Verbindung der Bohrspindel mit dem Heft ist aus der Figur .zu ersehen. Das Heft
                              									ist massiv oder hohl, im letzteren Falle zur Aufnahme der Bohrer geeignet.
                           Noch ist zu bemerken, daß durch eine ganz zweckmäßige Vorrichtung das Steckenbleiben
                              									des Bohrers im Loch verhütet ist. Behufs Einstecken des Bohrers muß der Arm a nach vorn gerichtet seyn. Bei Drehung des Armes um
                              									90° in die punktirt angedeutete Lage, klemmt die Drehachse des Armes den
                              									Bohrer fest, welcher am oberen Ende entsprechend eingekerbt ist.
                           
                           Die bekannte Firma Steiner und Comp. in Neufchatel, welche sich für die Erzeugung dieses Bohrwerkzeuges
                              									im großen Maaßstabe eingerichtet hat, liefert diesen Bohrer St. Gothard (in der
                              									dargestellten Größe)
                           
                              
                                 mit massivem Heft um
                                 3
                                 Fr.
                                 50
                                 Cent.
                                 
                              
                                 mit hohlem Heft um
                                 4
                                 Fr.
                                 30
                                 Cent.
                                 
                              
                           
                              Johann Zeman.
                              
                           
                        
                     
                  
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