| Titel: | Galvanische Tauchbatterien; von Keiser und Schmidt. | 
| Autor: | Keiser | 
| Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. CIII., S. 398 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CIII.
                        Galvanische Tauchbatterien; von Keiser und Schmidt.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IX.
                        Keiser und Schmidt's Tauchbatterien.
                        
                     
                        
                           Wir bauen seit einiger Zeit Tauchbatterien, welche sich durch ihre große Einfachheit
                              									und praktische Brauchbarkeit auszeichnen und sich bereits einer großen Beliebtheit
                              									besonders bei viel experimentirenden Physikern erfreuen, da sich dieselben nicht nur
                              									sehr leicht handhaben lassen, sondern sich auch sehr lange und gut erhalten.
                           Wir hatten beim Construiren dieser Batterien das Ziel im Auge, eine Batterie
                              									herzustellen, welche ohne jede Vorbereitung einen, jeden  Augenblick bereiten, kräftigen
                              									Strom bietet und, leicht transportabel, überall aufgestellt werden kann, da sie
                              									keine unangenehme Gasentwickelung verbreitet.
                           Die sehr einfache Construction ist aus den beigegebenen Skizzen, Fig. 1 und 2, leicht ersichtlich; die
                              									viereckigen Glaskästen C stehen in einem Holzkaften D, dessen Mitte eine Scheidewand A hat, in deren Mitte ein Loch ist, in welches eine mit Handhabe endende
                              									Zahnstange paßt. Auf dieser Scheidewand ruht die Platte B, auf welcher die Messingträger n, n, n
                              									aufgeschraubt sind, welche gleichzeitig seitwärts die Plattenpaare K, Z tragen.
                           Man hebt die Batterie an jener Handhabe beliebig weit herauf; eine Sperrfeder, welche
                              									sich vor die Zahnstange der Scheidewand legt, hindert die Batterie am
                              									Herunterfallen, während ein Zug an dem Knopf der Handhabe die Sperrfeder befreit,
                              									wenn die Batterie heruntergelassen werden soll.
                           Bei mehr als acht Elementen geschieht das Herausheben und Hineinsenken durch eine
                              									Kurbelvorrichtung, deren Construction aus den Figuren leicht zu ersehen ist.
                           Die starken Zinkplatten werden durch eine einzige Flügelmutter gehalten und können
                              									mit größter Leichtigkeit entfernt und durch andere ersetzt werden.
                           Die Ableitung der Kohle bildet ein Platinblättchen, welches zwischen der Kohlenplatte
                              									und einem Gummistab eingeklemmt ist und nach dem Messingträger n führt, so daß ein Oxydiren der Metallableitung nicht
                              									stattfinden kann, da die Kohle mit keinem unedlen Metalle, sondern nur mit Platin in
                              									Berührung kommt.
                           Zur Füllung der Batterie benutzen wir die in unserem Preisverzeichniß Theil I, Seite 9 angegebene Chromsäurelösung; doch eignet sich
                              									hierzu auch jede andere erregende Lösung.
                           Diese Tauchbatterie wird seit einem Jahre in allen unseren Werkstätten zum Probiren
                              									der Apparate benutzt und hat sich auch hierzu in jeder Weise außerordentlich gut
                              									bewährt.
                           Berlin, im Juli 1871.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
