| Titel: | Ueber ein neues Manometer für Dampfdruck; von Professor C. V. Zenger in Prag. | 
| Autor: | C. V. Zenger | 
| Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. CXV., S. 473 | 
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                        CXV.
                        Ueber ein neues Manometer für Dampfdruck; von
                           								Professor C. V. Zenger in
                           									Prag.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									X.
                        Zenger, über sein neues Manometer.
                        
                     
                        
                           Das offene Quecksilbermanometer sowohl, als auch das geschlossene Luftmanometer haben
                              									sich bisher nicht bewährt; denn es traten bei ihrem Gebrauche solche Mängel zum
                              									Vorschein, daß sie den jetzt allgemein in Gebrauch kommenden Federmanometern weichen
                              									mußten, obwohl auch diese noch mit namhaften Fehlern belastet sind. Der
                              									hervorragendste Fehler bei diesen ist unstreitig die Unmöglichkeit eines fixen
                              									Constructionsprincipes, indem man die Elasticität der Feder niemals für
                              									unveränderlich annehmen darf; im Gegentheil, die Veränderungen der Elasticität
                              									verursachen bei denselben stabil fortschreitende, ja manchmal auch plötzliche
                              									Veränderungen, welche besonders bei raschem Oeffnen oder Schließen des zum Manometer
                              									führenden Hahnes durch den Stoß des gespannten Gases oder Dampfes entstehen.
                           Selbst bei Befestigung zweier Manometer an einem und demselben Kessel läßt sich nicht
                              									mit absoluter Gewißheit sagen, welcher von beiden beschädigt ist, wenn sie
                              									differirende Angaben zeigen; denn auch der Umstand, daß der Zeiger eines
                              									beschädigten Manometers bei abgesperrtem Dampfzutritt nicht mehr auf Null zu stehen
                              									kommt, ist kein maaßgebendes Zeichen einer Veränderung und ihrer Größe; auch können
                              									die entstandenen Veränderungen einer und derselben Richtung seyn, so daß sie sich
                              									gegenseitig decken.
                           Es steht somit vollkommen außer Zweifel, daß die elastische Feder zum Messen des
                              									Druckes von Dämpfen und Gasen mit völliger Sicherheit nicht angewendet werden kann;
                              									es blieb demnach nichts Anderes übrig, als zum streng richtigen Quecksilbermanometer
                              									zurückzukehren, weil auch das Luftmanometer trotz seines im Mariotte'schen Gesetze begründeten Principes wegen der abnehmenden Größe
                              									der Theile auf der Scala, wie auch wegen anderer Unzukömmlichkeiten fast gänzlich
                              									beseitigt wurde.
                           
                           Die Unveränderlichkeit der Elasticität eines in einer manometrischen Röhre
                              									eingeschlossenen Gases im Vergleiche mit der Elasticität der Feder würde den Vorzug
                              									vor den Federmanometern hinreichend sichern, und man strebte auch allseitig die
                              									Mängel zu beseitigen, welche dem allgemeinen Gebrauche der Luftmanometer im Wege
                              									standen, obwohl sie bei weitem empfindlicher und verläßlicher sind als
                              									Federmanometer.
                           Delaveleye hat schon vor 25 Jahren den Vorschlag gemacht,
                              									der manometrischen Röhre eine hyperbolische Gestalt zu geben, wodurch einem der
                              									größten Nachtheile dieses Instrumentes, nämlich der sich verjüngenden Theilung
                              									abgeholfen würde. Die Theile wären dann vollkommen gleich; allein die Anfertigung
                              									eines bloß annähernd richtigen Hyperboloid's stößt auf unüberwindliche
                              									Schwierigkeiten und außerdem bietet diese Form in Bezug auf die Befestigung der
                              									Scala und der Theilung selbst bedeutende Anstände; fügt man noch die Mängel eines
                              									dampfdichten Schlusses der manometrischen Kammer hierzu, so ist leicht einzusehen,
                              									daß diese Idee noch nie eine Verwirklichung erreicht hat.
                           Auch die verkürzten, offenen Manometer, welche aus einem System von acht und mehr
                              									verbundenen, zum Theil mit Wasser, zum Theil mit Quecksilber gefüllten Röhren
                              									bestehen, sind wegen ihrer Mängel außer Gebrauch gekommen.
                           Mein neues cylindrisches Manometer mit einer Kugel am Ende des Rohres hat zum Zwecke,
                              									den Anforderungen der Richtigkeit und Dauerhaftigkeit zu entsprechen und den früher
                              									angeführten Uebelständen der gesperrten oder Luftmanometer zu begegnen. Der Druck
                              									für die einzelnen Atmosphären wird auf der Scala durch gleich große Theilstriche,
                              									deren Länge in beliebiger Größe bestimmt werden kann, angezeigt und der dampfdichte
                              									Verschluß wird bei denselben durch ein eigens construirtes Doppelgefäß durch
                              									Capillarität erzielt.
                           Dieses Instrument wurde in England,Der Verfasser hielt über sein Instrument in der Versammlung der British Association zu Edinburgh (August 1871)
                                    											einen Vortrag; die Anfertigung desselben hat er für England den HHrn. Elliott Brothers in
                                    												London (449, Strand) übertragen. Frankreich, Belgien, Holland,
                              									Deutschland und Oesterreich patentirt, und beruht darauf daß, — das Volumen
                              									in der Kammer der manometrischen Röhre als Einheit gesetzt, — die Rauminhalte
                              									der übrigen Theile dieser Röhre bei vergrößertem Drucke, nach dem Mariotte'schen Gesetze, im verkehrten Verhältnisse zum
                              									Drucke stehen müssen, sie müssen sich demnach wie 1 : ½ : ⅓ .... 1/n
                              									 verhalten, wenn der
                              									Druck von 1 Atmosphäre auf 2, 3 .... n Atmosphären
                              									steigt.
                           Die manometrische Röhre besteht daher aus so viel Röhrentheilen von verschiedenem
                              									Querschnitte, als sie Atmosphären angeben soll, und endet oben in eine Kugel so, daß
                              									alle Rauminhalte zum Drucke, bei welchem sie mit der Sperrflüssigkeit angefüllt
                              									werden sollen, im umgekehrten Verhältnisse stehen.
                           Die einfachste Röhrenform ist die cylindrische und läßt sich auch am leichtesten
                              									durchführen.
                           Kalibrirte cylindrische Röhrchen von bestimmtem Querschnitt, durch Schmelzen über
                              									einer Lampe zu einer Röhre mit einander verbunden, bilden dann sammt der am Ende
                              									befindlichen Kugel von gleichfalls bestimmtem Querschnitt die manometrische
                              									Röhre.
                           Die Gleichungen (1) bestimmen den Rauminhalt eines jeden Theiles der Röhre, getheilt
                              									nach dem Mariotte'schen Gesetze, z. B. für ein Manometer
                              									auf 4 Atmosphären:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 201, S. 475
                              
                           Die Rauminhalte der Röhrentheile sind mit v1, v2, v3, v4 und der Inhalt der am Ende der Manometerröhre
                              									angeblasenen Kugel ist mit v5 bezeichnet.
                           Aus den angeführten Gleichungen lassen sich leicht die Größe und der Durchmesser der
                              									Röhrentheile, wie auch der Durchmesser der Kugel am Ende der Röhre berechnen, und
                              									zwar wird:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 201, S. 475
                              
                           In diesen Gleichungen bedeuten d1 bis d5 die Durchmesser, h1 bis h4 die Längen der cylindrischen Röhrchen; nimmt man
                              									an, daß die Länge aller Stücke, mithin die Theilung für die einzelnen Atmosphären
                              									gleich  seyn soll, so
                              									wird h1 = h2 = h3 = h4, und setzen wir diese
                              									Länge gleich der Einheit, z. B. 1 Zoll, dann werden die Querschnitte:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 201, S. 476
                              
                           Es ist einleuchtend, daß die Längen der Röhrentheile, d. h. der Theile für jede
                              									Atmosphäre, ganz beliebig gewählt werden können, daß daher z. B. zur Messung eines
                              									größeren Druckes die oberen Röhrentheile länger gemacht werden können als die
                              									unteren für kleineren Druck.
                           Die allgemeine Regel zur Construction eines Manometers für n Atmosphären läßt sich demnach durch nachstehende Gleichungen
                              									ausdrücken:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 201, S. 476
                              
                           woraus nachstehende Rauminhalte (Volumina) der Röhrentheile
                              									und der Kugel berechnet werden können:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 201, S. 476
                              
                           
                           Die Röhrentheile können auch eine andere als cylindrische Form besitzen, ohne daß die
                              									eben angeführten Gleichungen ihre Gültigkeit verlieren. Die Gleichheit der
                              									Scaleneintheilung sowie die Vergrößerung der Theile für höheren Druck erfordern bloß
                              									eine bestimmte Aenderung des Röhrenquerschnittes, nicht aber eine Aenderung des
                              									Rauminhaltes.
                           Bei nicht genau kalibrirten Röhrchen fallen zwar die Längen der Scalentheilstriche
                              									etwas ungleich aus; diese Ungleichheit wird aber um so geringer, je größer der Druck
                              									ist, welcher Umstand die Construction der Röhrchen sehr erleichtert, weil keine
                              									scrupulöse Genauigkeit des Kalibers gefordert wird, wenn nur der Rauminhalt des
                              									Röhrchens gehörig kalibrirt ist.
                           Sollte das Manometer für 12 oder mehr Atmosphären getheilt werden, so müßten entweder
                              									die Längendimensionen der Röhrchen oder ihre Anzahl vermindert werden, sonst würde
                              									das Röhrchen zu lang ausfallen. Gerathener erscheint das letztere Mittel. Das Ganze
                              									wird nämlich so eingerichtet, daß zwei oder drei Atmosphären ein gemeinschaftliches
                              									Röhrchen gleichen Querschnittes besitzen, statt zweier oder dreier Theile ungleichen
                              									Querschnittes.
                           Bei der Eintheilung des Manometers auf 8 Atmosphären, wo die Röhre bloß aus 4
                              									Röhrchentheilen und der Kugel bestehen sollte, würde man folgende Gleichungen
                              									erhalten:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 201, S. 477
                              
                           Ein anderer Uebelstand bei gesperrten Manometern besteht bekanntlich darin, daß
                              									gespannte Gase oder Dämpfe leicht durch die Flüssigkeitssäule in die manometrische
                              									Kammer eindringen, wodurch das Volum der in der Kammer eingeschlossenen Luft
                              									geändert und die Anzeigen des Instrumentes unrichtig werden. Dieß geschieht meistens
                              									beim Oeffnen oder Schließen des zur manometrischen Röhre führenden Hahnes, weil
                              									durch rasches Zusammendrücken oder Ausdehnen des Gases die Flüssigkeitssäule, z. B.
                              									Quecksilber, zerrissen wird und ein Theil der Flüssigkeit aus dem Röhrchen
                              									heraustritt, wodurch ein Saugen entsteht und die Gase oder Dämpfe in die durch die
                              									Flüssigkeitssäule geschlossene Kammer eindringen können.
                           Das neue Manometer besitzt aus diesem Grunde ein Doppelgefäß: in dem vorderen ist die
                              									manometrische Röhre hermetisch eingesetzt; in dem rückwärtigen, welches mit dem
                              									ersteren nur durch ein Capillarröhrchen  zusammenhängt, befindet sich die Verbindung sröhre mit
                              									dem Dampfkessel oder dem mit gespannten Gasen angefüllten Reservoir. Die
                              									Flüssigkeit, z. B. Quecksilber, welche die manometrische Kammer in dem vorderen
                              									Gefäße absperrt, kommt auf diese Weise mit den gespannten Dämpfen oder Gasen nie in
                              									Berührung und der Druck verbreitet sich nur allmählich durch das Capillarröhrchen,
                              									wobei eine desto größere Reibung eintritt, je enger das Röhrchen ist.
                           Aus dieser Ursache kann die Flüssigkeitssäule niemals in eine stürmische Bewegung
                              									gerathen, es können demgemäß auch die Gase oder Dämpfe weder in das vordere Gefäß,
                              									noch weniger also in die manometrische Röhre eindringen und die Flüssigkeitssäule
                              									zerreißen.
                           Außerdem ist die manometrische Röhre behufs eines vollkommeneren Verschlusses unten
                              									zugeschmolzen und nur auf einer Seite mit Capillaröffnungen versehen, durch welche
                              									die Flüssigkeit in die Röhre gedrückt werden kann.
                           Fig. 14 und
                              										15 der
                              									beigegebenen Abbildungen zeigen zwei Längenschnitte in zwei auf einander senkrecht
                              									stehenden Ebenen.
                           Fig. 14 stellt
                              									die Ansicht des Schnittes von vorn dar; in dem vorderen eisernen Gefäße befindet
                              									sich eine Schraube, in welche die manometrische Röhre eingekittet ist; das Gefäß ist
                              									mit Quecksilber oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit gefüllt. Die Röhre selbst
                              									ist mit Stickstoff oder Kohlenwasserstoff angefüllt. Die drei an das hintere Gefäß
                              									angegossenen Flantschen dienen zur Befestigung des ganzen Instrumentes mittelst
                              									dreier Schrauben an eine Wand oder einen Ständer; das rückwärtige Gefäß communicirt
                              									mit der manometrischen Röhre bloß mittelst zweier Capillaröffnungen. Das vordere
                              									Gefäß besitzt einen vertieften Rand, in welchen eine oben geschlossene Glasglocke
                              									mittelst Kautschukdichtung eingepaßt ist zum Schutz des Instrumentes vor Staub und
                              									Beschädigungen.
                           Seitwärts ragen zwei eiserne Säulchen hervor; in diese wird die messingene,
                              									versilberte Scala mit Hülfe zweier Niete hinter die Manometerröhre eingesetzt und
                              									befestigt.
                           Oben führt durch eine Oeffnung der Glocke eine an der Scala befestigte Schraube,
                              									durch deren Anziehen die Glocke mit dem Gefäß und der Scala sehr fest verbunden
                              									wird.
                           Diese Vorrichtung bietet gleichzeitig Schutz für den Fall daß die Röhre gebrochen
                              									würde; der Dampf und das Quecksilber werden dann in der Glocke aufgefangen, welche
                              									hinreichend stark und so befestigt ist, daß sie dem Drucke genügenden Widerstand
                              									leistet.
                           Die Seitenansicht Fig. 15 versinnlicht den rückwärtigen Verschluß  des manometrischen Gefäßes und
                              									die Verbindung mit dem Dampfkessel oder Gasreservoir.
                           Der horizontale Schnitt Fig. 15a zeigt diese Verbindung
                              									noch deutlicher, so daß jede weitere Erklärung als überflüssig erscheint.
                           Das Kupferrohr ist schlangenartig gekrümmt, wodurch bei Dampfkesseln eine Ansammlung
                              									von condensirtem Wasser erfolgt; das Instrument wird dadurch fortwährend kühl
                              									erhalten und seine Dauerhaftigkeit erhöht. Durch eine holländische Schraubenmutter
                              									und eine Kautschukdichtung erzielt man den hermetischen Verschluß und die Verbindung
                              									mit dem Kessel oder Reservoir.
                           Das Anhalten einer gleichmäßigen Temperatur ist auch noch aus dem Grunde
                              									vortheilhaft, weil auch das Gas in der Manometerröhre bei raschem Temperaturwechsel
                              									seine Elasticität etwas ändert. Das Quecksilber wird in kurzer Zeit durch Oxydation
                              									und stete Bewegung schwarz, darum füllt man die Röhre mit einem neutralen Gase, wie
                              									Stickstoff, Kohlenwasserstoff u. f. w., und statt des Quecksilbers benutzt man sehr
                              									vortheilhaft ein rothgefärbtes Oel von größerem specifischen Gewichte als Wasser.
                              									Die Theilung selbst, obwohl man kalibrirte Röhren anwendet, wird immer im Vergleiche
                              									mit dem offenen Quecksilbermanometer in der Werkstätte des Hrn. Louis Struve in Magdeburg vorgenommen, um etwaige durch
                              									Unregelmäßigkeit der Röhrchen entstandene Fehler zu vermeiden. Ein derart
                              									kalibrirtes, mit einer Bleimarke versehenes Instrument ist vollkommen verläßlich und
                              									man kann mit demselben selbst bei einem Drucke von 8 Atmosphären den Druck von 1
                              									Pfund auf einen preußischen Quadratzoll ablesen. Die Scaleneintheilung ist nämlich
                              									zweifach: auf der einen Seite gibt sie den Druck in Atmosphären, auf der anderen den
                              									Druck von je fünf Pfund auf einen preußischen Quadratzoll.
                           Die genannte Firma verfertigt auf analoge Weise auch Luftleere- und Windmesser
                              									(Manometer für Gebläse), bei welchen jeder Wasserzoll durch einen Quecksilberzoll
                              									oder in noch mehr vergrößertem Maaßstabe angegeben wird, so daß diese Instrumente in
                              									Bezug auf Empfindlichkeit die mit Wasser gefüllten offenen Manometer
                              									übertreffen.
                           Es erübrigt noch, die beim Messen des Druckes mittelst der Luftmanometer durch
                              									Temperaturwechsel hervorgebrachten Veränderungen zu beleuchten. Ist das Volum des
                              									Gases in der Manometerröhre bei der Temperatur t (bei
                              									welcher das Gas in die Röhre eingeschlossen wurde) V0 und bei einer anderen beliebigen Temperatur Tv1, so wird:
                           V1 =
                              										v (1 + αT)
                           v0 =
                              										v (1 + αt)
                              									(7)
                           
                           wenn v das Volum derselben Mange
                              									Gases bei der Normaltemperatur und α den Ausdehnungscoefficienten des Gases
                              									bedeutet.
                           Die Differenz der Volumina wird:
                           v1
                              									— v0 =
                              										αv (T—t)
                           Die Temperaturdifferenz wird 30° C. nie übersteigen, deßhalb wird auch der
                              									größte Unterschied:
                           v1
                              									— v0 = 0,00367
                              									× 30 v = 0,1101 v.
                           Beim Volumen eines eingeschlossenen Gases beträgt die größte Veränderung bloß etwa
                              									1/10 Kubikzoll, wenn das Volum bei der Normaltemperatur gerade einen Kubikzoll
                              									beträgt. Das unterste Röhrchen hat 2/3 des Rauminhaltes der ganzen Kammer, daher
                              									wird die Senkung unter den Nullpunkt oder die Steigung über denselben 0,6 Linie
                              									ausmachen, wenn auf das Manometer kein Druck einwirkt. Weil jedoch das Quecksilber
                              									in der Röhre steigen muß, übt die gehobene Quecksilbersäule einen Gegendruck aus,
                              									und die factische Veränderung wird deßhalb noch kleiner als oben angeführt wurde.
                              									Dieser Fehler wird bei höherem Druck noch vermindert, weßhalb diese Instrumente
                              									keine beträchtlicheren, durch Temperatur hervorgebrachten Veränderungen äußern;
                              									durch eine sehr einfache Rechnung läßt sich die Correctur ermitteln, wenn mit aller
                              									Sicherheit gemessen werden soll. Bei Dampfkesseln, sowie in vielen anderen Fällen
                              									sind aber diese Veränderungen so unbedeutend, daß man sie füglich vernachlässigen
                              									kann, während bei den gewöhnlichen Manometern mit Abnehmen der Länge der
                              									Scalenstriche der Einfluß der Temperatur bei gesteigertem Druck wächst.
                           Die Form der Röhre und die gleichmäßige Theilung an und für sich genügen schon zu
                              									einer solchen Herabminderung der durch Temperatur erzeugten Fehler, die man beim
                              									Ablesen an der Theilung begeht, so daß sie bei einer Temperaturdifferenz bis
                              									30° C. Hinlänglich genau sind.
                           Dasselbe gilt von den Windmessern und Vacuummetern; bei letzteren wird je nach
                              									Erforderniß der Druck bloß auf ¼ oder nur 1/8 Atmosphäre angegeben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
