| Titel: | Maschine zum Einölen der Wolle; von Tatham & Comp. in Rochdale (England). | 
| Fundstelle: | Band 203, Jahrgang 1872, Nr. XXV., S. 93 | 
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                        XXV.
                        Maschine zum Einölen der Wolle; von Tatham & Comp. in Rochdale
                           								(England).
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Tatham's Maschine zum Einölen der Wolle.
                        
                     
                        
                           Zum Einölen der Wolle, welches theils durch Handarbeit, theils mit Apparaten und
                              									Maschinen geschieht, haben Tatham und Comp. kürzlich die in Figur 8 skizzirte Maschine
                              									erbaut, welche diese Arbeit in sehr einfacher und wirksamer Weise verrichtet.
                           Nach dem ersten Wolfen wird die Wolle auf das Zuführtuch L eines zweiten Wolfes gebracht, vor dessen Einziehwalzen die
                              									Oelvorrichtung der Art angebracht ist, daß die Wolle unter ihr durchgehen muß. Der
                              									Apparat besteht aus einer Walze R von der Breite des
                              									Lattentuches, welche theilweise in einen Trog D mit Oel
                              									eingetaucht ist, und einer Bürstenwalze B, deren Borsten
                              									fest gegen die in der Richtung des Pfeiles rotirende Walze R drücken. Die Walze R nimmt Oel aus dem Troge
                              										D mit sich empor, welches von den rasch darüber
                              									wegstreichenden Borsten der Walze B weggewischt und mit
                              									beträchtlicher Kraft, in sehr fein vertheiltem Zustande, einem Nebel ähnlich, auf
                              									die darunter durchgehende Wolle herabgespritzt wird. Die Tropfen sind so fein, daß
                              									man sie kaum mit dem Auge wahrnimmt, fallen aber doch mit hinreichender Kraft, um
                              									die darunter weggehende Wollmasse zu durchdringen. Da verschiedene Wollsorten
                              									verschiedene Oelmengen bedürfen, so ist für eine Regulirung derselben dadurch gesorgt, daß durch
                              									Wechselräder die Walze R mit geringerer oder größerer
                              									Geschwindigkeit getrieben werden kann. Ein Deckel G
                              									verhindert alles unbeabsichtigte Wegspritzen des Oeles von der Bürstenwalze B.
                           Um den Trog D stets mit Oel gefüllt zu halten, dient eine
                              									kleine Centrifugalpumpe A, welche von der Maschine
                              									getrieben wird. Eine Röhre C führt dieser Pumpe das Oel
                              									aus dem Behälter zu, der an irgend einem passenden Orte des Arbeitssaales
                              									aufgestellt ist, während durch ein Abführrohr E das zu
                              									viel zugeführte Oel wieder in den Behälter zurückfließt.
                           Nachdem die Wolle den Einölungswolf passirt hat, ist sie fertig zum Krempeln. Man
                              									sieht leicht, daß der beschriebene Apparat durch die große Regelmäßigkeit der
                              									Oelvertheilung, durch Vermeidung alles Verspritzens auf die Diele etc. eine
                              									beträchtliche Oelersparniß gewähren muß. (Mechanics'
                                 										Magazine, Mai 1871, S. 369; Zeitschrift des Vereines der Wollinteressenten,
                              									1871 S. 285.
                           
                        
                     
                  
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