| Titel: | Elektromagnetischer Motor für Nähmaschinen, von Stevens und Hendy in San Francisco. | 
| Fundstelle: | Band 203, Jahrgang 1872, Nr. LXVI., S. 265 | 
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                        LXVI.
                        Elektromagnetischer Motor für Nähmaschinen, von
                           									Stevens und Hendy in San
                           								Francisco.
                        Nach dem Scientific
                                 									American, Juni 1871, S. 390.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Stevens und Hendy's elektromagnetischer Motor für
                           								Nähmaschinen.
                        
                     
                        
                           Stevens und Hendy in San
                              									Francisco (Californien) ließen sich nachstehend beschriebenen elektromagnetischen
                              									Motor zum Betriebe von Nähmaschinen patentiren, sind jedoch überzeugt daß sich
                              									derselbe eben so gut zum Betriebe anderer Maschinen, welche mehr Kraftaufwand
                              									erfordern, verwenden ließe.
                           Dieser in Figur
                                 										5 und 6 dargestellte Apparat besteht der Hauptsache nach aus zwei gewöhnlichen
                              									hufeisenförmigen Elektromagneten, deren Schenkel f
                              									jedoch nur ein Drittel der Multiplicationsspulen B, C
                              									ausfüllen; die oberen zwei Drittel der Spulen sind hohl und die Multiplicationen
                              									beider Spulenpaare in gleichem Sinne gewickelt. Außen sind die Multiplicationsrollen
                              									mit einem eisernen Cylinder umgeben, über welchen wieder eine Lage Spulendraht
                              									gewickelt seyn kann, wodurch die Leistung der Multiplication sehr verstärkt
                              									wird.
                           Zwischen den beiden Spulenpaaren ist der Balancier D an
                              									einer Achse befestigt, und steif an denselben der Hebel E, welcher in einen Schlitz der Nadelkluppe eingreift.
                           
                           An den Armen des Balancier sind rechts und links, senkrecht über den
                              									Multiplicationsspulen, Hufeisen aus weichem Eisen beweglich aufgehangen, deren
                              									Schenkel b und c in den
                              									hohlen Raum der Spulen hineinragen, so weit von den unteren Kernen f entfernt, daß noch Raum für eine Bewegung bleibt.
                           Mit dem Balancier ist noch die Zunge F steif verbunden,
                              									welche also bei seiner Bewegung mit bewegt wird und rechts oder links ausweicht.
                              									Diese Zunge läßt sich leicht als Commutator benutzen, um bei ihrem Ausweichen das
                              									Wechseln der Richtung des durch die beiden Multiplicationen laufenden Stromes zu
                              									besorgen.
                           Der elektromagnetische Theil des Apparates arbeitet nun in folgender Weise:
                           Läuft der galvanische Strom in einer bestimmten Richtung durch die Windungen der
                              									Multiplication, so werden sämmtliche vier Hufeisen magnetisch und zwar kommen in dem
                              									einen Spulenpaare die Kerne mit den gleichnamigen, im anderen mit den
                              									ungleichnamigen Polen gegen einander; das eine, am Balancier hängende Hufeisen wird
                              									sonach hinaufgestoßen, das andere heruntergezogen und dadurch der Balancier im
                              									gleichen Sinne bewegt. Mit dem Balancier bewegt sich auch die Zunge F und besorgt (in regulirbarer Weise) den Stromwechsel;
                              									nun tritt das umgekehrte Verhältniß ein, die eingezogenen Kerne werden ausgestoßen
                              									und die ausgestoßenen eingezogen.
                           Die schwingende Bewegung des Balancier ist somit erreicht und kann nun auf einfache
                              									Weise durch den erwähnten Hebel E zur Bewegung der Nadel
                              									und durch Vermittelung des Hebels V zur Bewegung der
                              									Schlingversicherung benutzt werden.
                           Dem Ganzen ist durch einen Kasten A, welcher als Schutz
                              									für den eigentlichen Apparat und zugleich als Arbeitstisch dient, eine praktische
                              									Form gegeben.
                           Die Erfinder ließen sich auch einen Batteriewechsel patentiren, welcher die zum
                              									Betriebe des beschriebenen Apparates nöthige Stromkraft leicht zu reguliren
                              									gestattet.
                           
                        
                     
                  
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