| Titel: | Toselli's dynamischer Refrigerator. | 
| Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. XII., S. 28 | 
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                        XII.
                        Toselli's dynamischer
                           								Refrigerator.
                        Aus dem Mechanics'
                                 									Magazine, Mai 1872, S. 433.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Toselli's dynamischer Refrigerator.
                        
                     
                        
                           Das Hauptorgan der in Fig. 7 in perspectivischer Ansicht dargestellten mechanischen
                              									Kühlvorrichtung von J. B. Toselli in Paris (236, Rue du Faubourg Saint Martin) ist eine rotirende Scheibe
                              										D, welche aus einer spiralförmig gewundenen
                              									Metallröhre besteht. Diese Röhre ist an dem einen Ende offen, während das andere
                              									Ende mit der hohlen Drehungsachse des Apparates und durch diese, sowie durch die
                              									Röhre A mit einem in dem Behälter C angeordneten Schlangenrohr communicirt. Letzteres endigt in eine
                              									Ausflußröhre B, welche seinen Inhalt in den Behälter E ergießt. Die in diesem Behälter gelagerte Scheibe wird
                              									mittelst einer Riemenrolle G in eine langsam rotirende
                              									Bewegung, etwa von 1 Umdrehung per Secunde, versetzt.
                              									Die Spiralscheibe ist zur Hälfte in kaltes Wasser getaucht und bietet, da ihre
                              									äußere Fläche oberhalb des Wassers beständig naß ist, eine bedeutende
                              									Verdunstungsoberfläche dar. Zu gleicher Zeit wird ein continuirlicher Wasserstrom
                              									durch die hohle Spirale getrieben und unter dem Einflusse der durch einen Ventilator
                              										F noch beschleunigten Verdunstung, eines Theiles
                              									seiner Wärme beraubt.
                           Der auf diese Weise abgekühlte Wasserstrom ist es, welcher seinerseits die in dem
                              									Behälter C befindliche Flüssigkeit abkühlt. Die erzielte
                              									Temperaturerniedrigung ist je nach der hygroskopischen Beschaffenheit der Atmosphäre
                              									verschieden. Die unter den ungünstigsten Umständen erlangte Minimalwirkung ist eine
                              									Temperaturdifferenz von nur 2 7/10 bis 3 3/10 Celsius'schen Graden, während im
                              									Sonnenlichte die Maximaldifferenz zwischen 18 und 18 3/10 Celsius'schen Graden
                              									beträgt.
                           Die Maschine verspricht zu mancherlei Zwecken, z.B. beim Bierbrauen, Destilliren, bei
                              									der Fabrication moussirender Getränke u.s.w. gute Dienste zu leisten.
                           
                        
                     
                  
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