| Titel: | Darstellung reiner Chlorwasserstoffsäure aus unreiner rauchender Salzsäure; von Emil Zettnow. | 
| Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. LXIX., S. 248 | 
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                        LXIX.
                        Darstellung reiner Chlorwasserstoffsäure aus
                           								unreiner rauchender Salzsäure; von Emil Zettnow.
                        Aus Poggendorff's
                              								Annalen, 1872, Bd. CXLVI S. 318.
                        Zettnow, über Darstellung reiner Salzsäure.
                        
                     
                        
                           Nachdem Bettendorf
                              									Polytechn. Journal, 1869, Bd. CXCIV S. 252. uns in dem Zinnchlorür ein vorzügliches Mittel zur völligen Abscheidung des
                              									Arsens aus rauchender Salzsäure gegeben, ist die Darstellung reiner
                              									Chlorwasserstoffsäure aus der käuflichen unreinen eine leichte Operation, und
                              									verfahre ich zu diesem Zwecke folgendermaßen:
                           Die rohe Salzsäure von 1,16 spec. Gewicht, welche von Eisen frei seyn muß, wird, um
                              									etwaige schweflige Säure zu oxydiren, mit etwas Chlorwasser oder einer wässerigen
                              									Auflösung von Chlorkalk versetzt, bis eine Probe der Säure nach dem Verdünnen mit
                              									Wasser Jodkalium-Kleisterpapier bläut oder eine Auflösung von Jodkalium gelb
                              									färbt; alsdann fügt man auf 10 bis 12 Kilogrm. der Säure 50 Grm. käufliches Zinnfalz
                              									hinzu, schüttelt um, und stellt die Flasche mit der Säure an einen 35 bis 30°
                              									C. warmen Ort. Bei dieser Temperatur geht die Abscheidung des Arsens und die Klärung der
                              									Säure in etwa 24 Stunden vor sich, während bei gewöhnlicher Temperatur zu derselben
                              									3–4 Tage erforderlich sind. Unterwirft man hierauf die Säure nach Hinzufügung
                              									von etwas Kochsalz und einer Prise scharfkörnigen Sandes, um ein gleichförmiges
                              									Sieden zu erzielen, der Destillation, so erhält man reine Chlorwasserstoffsäure.