| Titel: | Ed. Carré's Apparat zur Eiserzeugung mittelst der Luftpumpe. | 
| Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. CI., S. 417 | 
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                        CI.
                        Ed. Carré's
                           								Apparat zur Eiserzeugung mittelst der Luftpumpe.
                        Nach dem Bulletin de la
                                 									Société d'Encouragement, August 1872, S. 462.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									X.
                        Carrés' Apparat zur Eiserzeugung mittelst der
                           								Luftpumpe.
                        
                     
                        
                           Im Jahrgang 1867 des polytechn. Journals, Bd. CLXXXV S. 77, theilten wir die
                              									Beschreibung einer auf dem bekannten Leslie'schen
                              									Versuche beruhenden Eisbereitungsmethode von Ed. Carré mit, bei welcher durch Evacuirung mittelst einer für diesen
                              									Zweck eigens construirten Luftpumpe und unter gleichzeitiger Mitwirkung
                              									concentrirter Schwefelsäure als hygroskopischer Substanz eine rasche Eisbildung
                              									erzielt wird. Wir sind
                              									nun im Stande, jene Mittheilung durch die nähere Beschreibung des Apparates mit
                              									Hülfe der Abbildungen Fig. 4 und 5 zu ergänzen, welche dem
                              										Cours de Physique de MM. Ch.
                              									Brisse
                              									et Ch.
                              									André (Paris
                              									, Dunod
                              									éditeur) entlehnt sind.
                           Fig. 4 ist
                              									eine perspectivische Ansicht der Maschine mit Hinzufügung des bei gewöhnlichen
                              									Luftpumpen gebräuchlichen Tellers und Recipienten; letzterer Zusatz gilt jedoch nur,
                              									wenn die Maschine für physikalische Cabinete bestimmt ist. Fig. 5 stellt den
                              									Pumpenstiefel nebst Kolben und Ventilen im Verticaldurchschnitte dar. P ist der Stiefel, p der
                              									Kolben, T die Kolbenstange, M der zur Auf- und Niederbewegung der letzteren dienende Hebel. S ist ein kleiner Kessel, aus einer Legirung von Blei
                              									und Antimon, welcher die concentrirte Schwefelsäure aufnimmt. Eine in demselben
                              									angebrachte Rührvorrichtung wird durch Vermittelung der Stange b vom Hebel aus in Bewegung gesetzt. Das Ende dieses
                              									Kessels S steht durch die Röhre C mit der unteren Basis des Pumpenstiefels, der obere Theil durch die
                              									Röhre C' mit dem zu evacuirenden Recipienten in
                              									Verbindung.
                           Bei der in Fig.
                                 										4 dargestellten Anordnung handelt es sich eigentlich um die Wiederholung
                              									des bekannten Leslie'schen Versuches in größerem
                              									Maaßstabe, nämlich um den Versuch, das Wasser in einer Flasche gefrieren zu machen,
                              									eine Operation welche keiner näheren Erläuterung bedarf. Läßt man die Flasche weg
                              									und verbindet das Ende der Röhre C' mit dem am Teller
                              									des Recipienten R angebrachten Hahn r durch ein Metallrohr, so kann man ein trockenes Vacuum
                              									im Recipienten erzeugen.
                           Folgendes sind die Details der Pumpe. Die Kolbenstange T
                              										(Fig. 5)
                              									bildet an sich eine Röhre, worin die messingene Stange t
                              									gleitet, welche das untere Ventil des Pumpenstiefels trägt. Das obere gespaltene
                              									Ende der Stange t drückt federnd gegen die innere Wand
                              									der Stange T. Da das Ventil s' des Kolbens p ein wenig über die untere
                              									Basis des letzteren herausragt, so wird es durch das Spiel der Maschine selbst
                              									gehoben, wenn der Kolben an dem unteren Ende seines Hubes angelangt ist.
                           Der obere Theil des Stiefels ist durch eine Metallplatte c, durch deren Mitte die Kolbenstange T tritt,
                              									hermetisch geschlossen. Diese Platte ist mit einem nach oben sich öffnenden Ventil
                              										S ausgestattet. Wenn der Kolben am oberen Ende
                              									seines Hubes angekommen ist, so stößt er gegen das untere in das Innere des Stiefels
                              									etwas hineinragende Ende des Ventiles S und hebt es; die
                              									in dem Stiefel enthaltene Luft entweicht und gelangt durch die Löcher o zunächst in eine im Behälter A befindliche Oelschicht H und von da in's Freie. Wenn dagegen das
                              									Ventil S sich schlicht, so ist die äußere Luft durch die
                              									Oelschicht verhindert in den Pumpenstiefel zu dringen, bis zu welchem Grade der
                              									Luftverdünnung man auch gelangt seyn mag.
                           
                        
                     
                  
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