| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. , S. 169 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Kolossaler Dampfer.
                           Gegenwärtig liegen verschiedenen Schiffbauern am Clyde (Schottland) Pläne für einen
                              									neuen Dampfer der Nautical Steamship Company vor. Dieses
                              									Schiff soll zwischen Liverpool und New-York laufen, und gigantische
                              									Verhältnisse erhalten, welche nur von denen des Great
                                 										Eastern übertroffen werden. Die Maaße sind folgende: ganze Länge 576 Fuß
                              									(175,6 Met.), Breite 50 Fuß (15,24 Met), Tiefe 35 Fuß (10,67 Met.). Man hofft, daß
                              									dieser große Dampfer die Reise von New-York nach Liverpool in sieben Tagen
                              									machen wird. (Engineering, Mai 1872, S. 336.)
                           
                        
                           Das Bessemern auf der Königin-Marienhütte bei
                              									Zwickau.
                           Man schmilzt das zu einer Charge erforderliche graue Roheisen (4800 bis 5000 Kil.) in
                              									einem mit Ventilator gespeisten Krigar'schen Kupolofen
                              									mit großem Sammelherd während 2 Stunden ein, leitet dasselbe sehr hitzig in die
                              									geneigte Bessemerbirne, deren Boden 7 Formen mit je 7 cylindrischen Windröhren von 1
                              									Centimeter Durchmesser hat, und bläst mit steigender Pressung bis zu 1 Met.
                              									Quecksilberdruck während 12 Minuten direct nach schwedischer
                                 										Manier auf Stahl, ohne rückzukohlen. Bei der energischen Oxydation verläuft
                              									die Periode des Feinens, der Schlackenbildung durch
                              									Verbrennen des Siliciums und Mangans unter gleichzeitigem Uebergang des Graphites in
                              									chemisch gebundenen Kohlenstoff, sehr unmerklich in die Kochperiode, indem sich Silicium, Mangan und Kohlenstoff, welche dem Eisen
                              									an Oxydabilität vorangehen, unter sich aber wenig differiren, rasch oxydiren.
                              									Hauptsächlich durch spectroskopische Beobachtungen wird
                              									der Verlauf des Processes beurtheilt. Die von vornherein ziemlich leuchtende Flamme
                              									nimmt gegen Ende einen sonnenartigen, dem Auge fast unerträglichen Glanz an, und
                              									während der Höhe des Kochens zeigt sie einen dicken braunen Manganrauch. Während der
                              									ganzen Chargendauer ist im Spectroskop die leuchtend gelbe Natriumlinie wahrnehmbar,
                              									nach einiger Zeit treten im Rothen und Violetten die Linien des Lithiums und Kaliums
                              									aus; etwa 2 Min. nach Beginn des Blasens erscheinen auf der Grenze des Gelben und Grünen bestimmt
                              									begrenzte gelbe Manganlinien, und kurze Zeit darauf im Grünen eine zweite ähnliche
                              									Liniengruppe, und endlich auf der Grenze des Grünen und Blauen eine dritte Gruppe,
                              									von demselben Metall herrührend. Gleichzeitig mit der zweiten Gruppe im Gelbgrünen
                              									zeigt sich die einzelne Manganlinie im Violetten und mit der dritten einzelne Linien
                              									im Blauen. Die einzelnen Erscheinungen verschwinden in umgekehrter Ordnung und das
                              									Verblassen der ersten gelben Gruppe bezeichnet die eingetretene Gare. Durch Kippen
                              									der Birne wird der Wind abgestellt und durch Eintauchen einer kalten Eisenstange in
                              									das Metall werden Spießproben genommen, aus Schlacke und
                              									einzelnen Stahlkügelchen bestehend. Nach dem Ablöschen in Wässer bietet die Schlacke
                              									einen porösglasigen Ueberzug, oberflächlich lederbraun, inwendig schmutzig
                              									zeisiggrau; die anhaftenden Stahlkörner haben eine vollständig kugelige Gestalt,
                              									silberweiße Farbe, und sind beim Aushämmern sehr ductil und ohne Kantenrisse bis zum
                              									5–6fachen Durchmesser auszuplatten. Die manganreiche Schlacke ist einer
                              									Eisenhohofenschlacke sehr ähnlich. Da dieselbe nur wenig Eisenoxydul, gar nicht aber
                              									Eisenoxyduloxyd enthält, so muß beim Frischen entgegen der gewöhnlichen Annahme, die
                              									Oxydation des Siliciums, Mangans und Kohlenstoffes ausschließlich durch die
                              									Gebläseluft stattfinden, nicht durch Eisenoxyduloxyd. Zur Abkühlung des Metallbades,
                              									welches bei dem raschen Verlauf des Processes eine sehr hohe Temperatur angenommen
                              									hat, fügt man vor dem Gießen 150–200 Kil. kalter Stahlabgänge von der eigenen
                              									Arbeit in die Birne. Man hat 9 Proc. Abbrand. Die Güsse werden unter einem
                              									Dampfhammer von 15000 Kil. gedichtet.
                           Außer Bessemerstahl erzeugt man aus Weißeisen durch Puddeln sehniges Stabeisen und
                              									erhält durch Packetirung von Bessemerstahl, Feinkorneisen und sehnigem Eisen,
                              									Rohschienen. (Berggeist, 1872, Nr. 2.)
                           
                        
                           Angebliche Zersetzungserscheinungen des Manganchlorürs; von
                              										Dr. J. Bayer in
                              									Brünn.
                           Herr F. W. Krecke hat Versuche über die
                              									Zersetzungserscheinungen des Manganchlorürs mitgetheilt (polytechn. Journal Bd. CCIV
                                 									S. 337, zweites Maiheft 1872). – Ich habe die Versuche mit völlig reinem Salze wiederholt, konnte aber bei aller
                              									Vorsicht keine Farbenveränderungen wahrnehmen, selbst dann nicht, wenn ich die im
                              									Wasserbade concentrirte Lösung zur Trockne brachte, oder sie im Probirröhrchen so
                              									lange einkochte, bis sich festes Salz auszuscheiden begann; weder von einer gelben
                              									noch rothen, noch grünen Farbe war etwas zu bemerken. Weiter unten erlaube ich mir
                              									gleichzeitig, eine einfache Darstellung reiner
                              									Manganpräparate zu geben.
                           Die von Hrn. Krecke beobachteten Farbenveränderungen
                              									konnten aber leicht hervorgerufen werden, wenn ich der Lösung des Manganchlorürs
                              									etwas Eisenchloridlösung (roth und gelb) oder etwas Kobaltchlorürlösung (blau und
                              									grün) hinzufügte. Schon sehr kleine Mengen des Kobaltchlorürs genügten, um die grüne
                              									Farbe hervorzurufen, welche besonders dann sehr schön hervortrat, wenn gleichzeitig
                              									etwas Eisen vorhanden war.
                           Diese Färbung ist so charakteristisch, daß sie sehr gut zur Erkennung kleiner Mengen
                              									von Kobalt in concentrirten Manganchlorürlösungen dienen kann.
                           Die Schlüsse, welche Hr. Krecke aus jenen
                              									Farbenveränderungen zieht, sind also sämmtlich unrichtig und deuten nichts weiter
                              									als Verunreinigungen des Manganchlorürs durch Eisenchlorid und
                                 										Kobaltchlorür an. Das wasserfreie Manganchlorür ist nicht grün, sondern ein
                              									leicht schmelzbarer rother Körper, welcher beim Erkalten zu einer schön
                              									krystallinischen Masse mit ähnlichem Glanze wie das Manganchlorür erstarrt; derselbe
                              									kann leicht durch bloßes Erhitzen des krystallisirten wasserhaltigen Salzes erhalten
                              									werden, wenn man den Zutritt der Luft möglichst verhindert.
                           Was nun die Darstellung reiner Manganpräparate betrifft,
                              									so verfährt man dabei am besten folgendermaßen:
                           Die rohen Manganlaugen werden zur Vertreibung des Chlors und der überschüssigen
                              									Salzsäure stark concentrirt, sodann stark verdünnt und durch fractionirte Fällung
                              									mit kohlensaurer Natronlösung das Eisenoxyd, die Thonerde etc. entfernt. Dabei ist zu beachten, daß auf
                              									diese Weise nicht alles Eisen herauszuschaffen ist, und daß ein nicht unbedeutender
                              									Theil davon, wie ich schon öfter bemerkte, trotz der Chlorentwickelung als Oxydul
                              									sich in der Lösung befindet. Um nun dieses Eisen, das Kobalt und Nickel aus der
                              									Lösung zu schaffen, braucht man nur die vom kohlensauren Natronniederschlage
                              									abfiltrirte Flüssigkeit mit so viel Schwefelammonium zu versetzen, bis ein Theil
                              									Schwefelmangan mit heraus fällt, und zu digeriren. Alles Eisen, Kobalt und Nickel
                              									geht nun in den Niederschlag, indem derselbe mehr und mehr schwarz wird, und aus der
                              									abfiltrirten Flüssigkeit erhält man nun durch weiteren Zusatz von Schwefelammonium
                              									reines fleischfarbenes Schwefelmangan, welches in irgend einer Säure gelöst völlig
                              									reine Manganpräparate liefert.Ein völlig eisenfreies Manganchlorür gewinnt man
                                    											bekanntlich leicht dadurch, daß man die durch Behandlung von Braunstein mit
                                    											Salzsäure, also bei der Chlorbereitung erhaltene, klar filtrirte Lösung zur
                                    											Trockne eindampft und den Salzrückstand in einem hessischen Tiegel im
                                    											Kohlenofen glüht. Die geglühte Masse, mit Wasser ausgelaugt, gibt eine von
                                    											Eisen absolut freie Lösung reinen Manganchlorürs. H. Kolbe.
                              								
                           Schließlich sey noch bemerkt, daß ich aus einer Lösung des reinen Manganchlorürs in
                              									Wasser durch allmähliches Verdunstenlassen bei gewöhnlicher Temperatur große
                              									monokline Krystalle von der Formel NaCl² + 5 aq
                              									erhielt, welche nur in sehr feuchter Luft zerflossen. (Journal für praktische
                              									Chemie, 1872, Bd. V S. 443.)
                           
                        
                           Ueber die als Desinfectionsmittel im Handel vorkommende
                              									salzsaure Thonerde; von Dr. Alexander Müller.
                           Seit einigen Monaten wird in England und von da aus durch die ganze civilisirte Welt
                              									für ein neues Desinfectionsmittel, welches wesentlich aus Aluminiumchlorid besteht,
                              									starke Reclame gemacht und dasselbe hauptsächlich in flüssiger Form: „Chloralum“ schlechtweg und in Pulverform
                              									als „Chloralumpowder“, nebenbei
                              									aber auch als „Chloralumwolle“ und
                              										„Chloralumwatte“ ausgeboten.
                           Durch die Güte des Hrn. Commerzienrath E. Schering in
                              									Berlin bin ich in den Besitz authentischer Proben, sowohl der Lösung als des Pulvers
                              									gekommen; ich habe dieselben analysirt und theile nun die Ergebnisse mit.
                           
                              A. Chloralum
                              zeigte sich als eine dünne Flüssigkeit von hell ölgelber
                                 										Farbe, von schwachem, an rohe Salzsäure erinnernden Geruch und von mäßig starker
                                 										Acidität; als Zusammensetzung ergab sich:
                              
                                 
                                    16,0
                                    Proc.
                                    Chloraluminium,
                                    
                                 
                                      1,7
                                       „
                                    Chlorcalcium (bez.-Magnesium),
                                    
                                 
                                      0,1
                                       „
                                    schwefelsaure Alkalien,
                                    
                                 
                                      1,2
                                       „
                                    Salzsäure,
                                    
                                 
                                    –––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                      19,1
                                    Proc. gelöste Bestandtheile wasserfrei,
                                    
                                 
                                    
                                      80,9
                                       „    Wasser
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                    100,0
                                    Proc. Summa.
                                    
                                 
                              Das vorhandene Chloraluminium (16 Proc. der Lösung) entspricht einem Gemenge von
                                 										21 Proc. Chlornatrium mit
                              
                                 
                                    
                                    17 1/2 Proc. wasserfreier schwefelsaurer Thonerde,
                                    
                                 
                                    oder
                                    40        
                                       												„      krystallisirter          „                
                                       												„
                                    
                                 
                                    oder
                                    57        
                                       												„      Kalialaun.
                                    
                                 
                              
                           
                              B. Chloralumpowder
                              zeigte sich als eine weiße, lockere, chlorkalkähnliche,
                                 										aber geruchlose Masse.
                              
                              Nach der Analyse berechnet sich folgende Zusammensetzung:
                              
                                 
                                      20,9 Proc.
                                    Wasser,
                                    
                                 
                                      40,7   „
                                    löslich in Wasser, nämlich:
                                    
                                 
                                    
                                        13,4 Proc. Chloraluminium,
                                    
                                 
                                    
                                          4,1    „    schwefelsaure
                                       												Thonerde,
                                    
                                 
                                    
                                          9,1    „    schwefelsaurer
                                       												Kalk,
                                    
                                 
                                    
                                        14,1    „    schwefelsaures
                                       												Natron,
                                    
                                 
                                      15,5   „
                                    in Salzsäure lösliche Thonerde,
                                    
                                 
                                      22,9   „
                                    unlöslich in Salzsäure, nämlich:
                                    
                                 
                                    
                                        13,5 Proc. Kaolin, wasserfrei,
                                    
                                 
                                    
                                          9,4  
                                       												„     freie Kieselsäure,
                                    
                                 
                                    –––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    100,0 Proc. 
                                    Summa.
                                    
                                 
                              Fluor und Phosphorsäure fand sich nicht vor.
                              Zweifelsohne stehen das flüssige und das feste Chloraluminiumpräparat in einem
                                 										engen genetischen Zusammenhang und ebenso sicher dürften beide als technische
                                 										Nebenproducte anzusprechen seyn. Nach den accessorischen Bestandtheilen zu
                                 										urtheilen, möchte ich dieselben nicht für Nebenproducte der Thonerdeindustrie
                                 										als vielmehr der Sodaindustrie halten, und zwar erzeugt zur Verwerthung der
                                 										Salzsäure.
                              Ihre Herstellung könnte in folgender Weise geschehen. Rohe, aber ziemlich
                                 										eisenfreie Salzsäure läßt man unmittelbar auf schwach gerösteten Porzellanthon
                                 										einwirken. Die resultirende concentrirte Lösung ist das flüssige Chloraluminium.
                                 										Das Ungelöste wird unter Zusatz von etwas Chlornatrium und Schwefelsäure oder
                                 										dem Rectificationsrückstand der rohen Salzsäure bei gelinder Hitze getrocknet
                                 										und ist das Chloraluminiumpulver.Wir verweisen auf den Aufsatz von Prof. Fleck
                                       												„über Chloralum und Chloralum-Präparate als
                                          													Desinfectionsmittel“, im polytechn. Journal Bd. CCIII S.
                                          												223, erstes Februarheft 1872. Anm. d. Red. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin, 1872, Nr.
                                 										11.)
                              
                           
                        
                           Die neue Anilinfarbe „Rosa“; von Prof.
                              										Dr. Bronner in
                              									Calw.
                           Seit einiger Zeit kommt eine hübsche rothe Farbe im Handel vor, welche durch
                              									verschiedene empfehlende Eigenschaften sich Eingang verschafft hat oder noch
                              									verschaffen wird, die aber auch verdient, daß eine ihrer minder empfehlenswerthen
                              									Seiten aufgedeckt wird.
                           Die Farbe mit dem Handelsnamen „Rosa“ ist eine Anilinfarbe, tief
                              									carmoisinroth, von angenehmem und ziemlich lebhaftem Ton, sehr ausgiebig, mager
                              									anzufühlen, stark abfärbend. Preis 2 fl. per Pfund.
                           Da die Farbe noch neu ist, so dürfte eine kurze chemische Charakteristik derselben
                              									nicht überflüssig seyn.
                           
                              a) Verhalten gegen Säuren.
                              1) Von reiner concentrirter Salzsäure wird der Farbkörper mit tief gelber Farbe
                                 										leicht gelöst. Die Lösung gibt beim Verdünnen mit viel Wasser, sowie beim
                                 										annähernden Neutralisiren mit Ammoniak eine tief carminrothe Lösung; beim
                                 										Uebersättigen mit dem Alkali entfärbt sie sich, indem ein fast ganz weißer
                                 										flockiger Körper, im Ansehen dem Thonerdehydrat ähnlich, ausgeschieden
                                 											wird.Wie weiter unten gezeigt werden wird, besteht dieser Niederschlag aus arsensaurem Kalk nebst etwas phosphorsaurem
                                       												Kalk.
                                 									
                              2) Concentrirte Schwefelsäure wandelt die rothe Farbe ebenfalls in ein tiefes
                                 										Gelb um, aber es entsteht nur eine theilweise Lösung, denn es hinterbleibt ein
                                 										krystallinischer farbloser Rückstand, der sich in viel Wasser völlig löst, aber
                                 										durch Alkoholzusatz wieder abgeschieden wird: schwefelsaurer Kalk.
                              3) Reine Salpetersäure (von 1,28 spec. Gewicht) löst den Farbkörper leicht zu
                                 										orangegelber Flüssigkeit, die beim Erhitzen dunkelroth und undurchsichtig wird;
                                 										bei Zusatz von Wasser entsteht nun eine carminrothe Lösung. Diese gibt bei
                                 										Zusatz von salpetersaurem Silberoxyd keine Trübung. – Bei längerer
                                 										Einwirkung der Salpetersäure in der Wärme entweichen Dämpfe von Untersalpetersäure
                                 										und die rothe Farbe verschwindet. Auf Zusatz von Schwefelsäure zu der nur noch
                                 										gelb gefärbten Lösung scheidet sich Gyps ab, wie bei 2. Wird die Ausscheidung
                                 										desselben durch Vermischen der Lösung mit ihrem mehrfachen Volumen starken
                                 										Alkohols vervollständigt und nach mehrstündigem Stehen die Flüssigkeit
                                 										abfiltrirt, so entsteht bei Zusatz von salpetersaurem Silberoxyd zu derselben
                                 										und Neutralisation mit Ammoniak ein rothbrauner Niederschlag: arsensaures Silberoxyd.
                              4) Essigsäure sowohl, als Milchsäure lösen den Farbkörper beim Erwärmen zu
                                 										carminrothen Flüssigkeiten auf.
                              
                           
                              b) Verhalten gegen Alkalien.
                              Kalilauge zerstört die rothe Farbe in kurzer Zeit schon bei gewöhnlicher
                                 										Temperatur, sogleich beim Erwärmen. Ebenso verhält sich Kalkmilch.
                              
                           
                              c) Verhalten beim Erhitzen.
                              In höherer Temperatur wird die rothe Farbe zerstört, sie geht in Schwarz über und
                                 										es macht sich ein deutlicher Knoblauchgeruch
                                 										bemerkbar. Wird das Erhitzen in einer Probirröhre und mit wenig Substanz
                                 										vorgenommen, so tritt ein weißes krystallinisches Sublimat auf, das sich leicht
                                 										von Stelle zu Stelle treiben läßt und unter der Loupe deutlich glänzende Flächen
                                 										von regulären Octaedern zeigt: arsenige Säure. Nimmt
                                 										man das Erhitzen in einem sehr engen Probirröhrchen und mit verhältnißmäßig viel
                                 										Substanz vor, so entsteht nur wenig des weißen Sublimats, dagegen desto mehr
                                 										eines dunkelgrauen glänzenden Metallspiegels: Arsen.
                                 										– Beim Einäschern des Farbkörpers in einem offenen Porzellantiegel
                                 										hinterbleibt endlich ein grauweißer Rückstand. Wird ein Theil desselben mit
                                 										Kobaltnitrat befeuchtet und dann stark geglüht, so entsteht keine Blaufärbung:
                                 										also Abwesenheit von Thonerde. Löst man einen Theil der Asche in Salzsäure und
                                 										behandelt die Lösung mit Schwefelwasserstoffgas, so entsteht nach längerer Zeit
                                 										ein starker, hell citronengelber Niederschlag: Schwefelarsen, also Anwesenheit von Arsensäure in der Asche. Wird ein
                                 										Theil der Asche in Salpetersäure gelöst, mit molybdänsaurem Ammoniak vermischt
                                 										und erhitzt, so färbt sich die wasserhelle Lösung schwach gelb und es setzt sich
                                 										eine kleine Menge eines gelben sandigen Niederschlages ab, der die Gegenwart von
                                 											Phosphorsäure in der Asche beweist. Da aber die
                                 										Menge des Niederschlages nur gering ist, so scheint die Phosphorsäure oder
                                 										vielmehr der phosphorsaure Kalk (Knochenasche) nur zufällig vorhanden zu
                                 										seyn.
                              Im Apparat von Marsh erhält man mit der Farbe oder
                                 										ihren sauren Lösungen leicht reichliche Arsenspiegel.
                              Das ganze bisher beschriebene Verhalten des Farbkörpers beweist die Anwesenheit
                                 										von Anilinroth, von Kalk und einem Oxyd des Arsens. Ob das Arsen als arsenige
                                 										Säure oder als Arsensäure vorhanden sey, war zwar im Hinblick auf die
                                 										gewöhnliche Fabricationsweise des Fuchsins (bei welcher arsensaurer Kalk ein
                                 										Nebenproduct bildet, das dem Fabrikanten sehr lästig ist) nicht zweifelhaft,
                                 										aber es wurde durch die angegebenen Reactionen doch nicht entschieden.Es war denkbar, daß arsenigsaurer Kalk sowohl durch die Einwirkung der
                                       												Salpetersäure (a. 3.), als durch das
                                       												anhaltende Erhitzen unter Luftzutritt beim Einäschern (c.) in arsensauren Kalk übergegangen
                                       												sey. Behandelt man aber den Farbkörper mit concentrirter Schwefelsäure in der
                                 										Wärme, vermischt die breiige Masse nach dem Erkalten mit Alkohol und filtrirt,
                                 										so gibt die Lösung bei Zusatz von salpetersaurem Silberoxyd und Neutralisation
                                 										mit Ammoniak den schon oben unter a. 3. erwähnten
                                 										braunen Niederschlag. Hierdurch ist bewiesen, daß das Arsen als Arsensäure in
                                 										dem Farbkörper enthalten ist.
                              Ob das Fuchsin als salzsaures oder als arsensaures Rosanilin vorhanden sey,
                                 										konnte keinem Zweifel unterliegen, weil die Lösung des Farbkörpers in
                                 										Salpetersäure durch salpetersaures Silberoxyd nicht getrübt wurde.
                              Es besteht also der Farbkörper wesentlich aus Fuchsin und zwar arsensaurem Rosanilin, gebunden an arsensauren
                                    										Kalk.
                              Am Licht hält diese Farbe nicht. Auf Kalk ist sie nach dem Obigen (b.) ebenfalls nicht zu gebrauchen. Dagegen ist sie
                                 										in der Steindruckerei für ephemere Producte (Placate und Aehnliches)
                                 										sehr anwendbar und sie wird sich wohl auch zum Coloriren von Holzwaaren
                                 										(Kinderspielsachen u.s.w.) Eingang verschaffen.
                              Da nun der Farbkörper, wie unter a. 4. erwähnt wurde,
                                 										auch in organischen Säuren, wie Milchsäure, löslich ist, so ist er es auch im
                                 										Magensaft und ist somit in hohem Grad giftig.
                              Zweck der gegenwärtigen Zeilen ist es, die Consumenten dieses neuen Fabricats zur
                                 											größten Vorsicht bei Anwendung desselben
                                 										(besonders beim Feinreiben) zu ermahnen.
                                 										(Württembergisches Gewerbeblatt, 1872, Nr. 27.)
                              
                           
                        
                           Grenade, ein neuer Farbstoff; von Dr. M. Reimann.
                           Seit längerer Zeit verwendet man an Stelle der Orseille in
                              									der Wollenfärberei die Farbstoffe welche in der Fabrication des Fuchsins als
                              									Nebenproducte gewonnen werden, und unter dem Namen Cerise, Anilin-Orseille etc. in den Handel kommen. Während im Anfange
                              									die Rückstände von der Fuchsinfabrication häufig genug ohne jede weitere Reinigung
                              									als Cerise vorkamen, hat man sich in neuerer Zeit bemüht, dieses durch unlösliche
                              									Stoffe bedeutend verunreinigte Farbmaterial durch Reinigung zu verbessern und so
                              									einen reinen Farbstoff zu liefern, welcher mit Vortheil
                              									auch für feinere Farben Anwendung finden kann. Unter
                              									allen Farbenfabriken ist es die Fabrik von Rudolph Knosp
                              									in Stuttgart – unseres Wissens diejenige, welche
                              									auch das Cerise zuerst darstellte – die unter dem
                              									Namen Grenade einen Farbstoff liefert, welcher seinem
                              									Namen entsprechend ein reines Granatbraun darstellt. Der
                              									Farbstoff zeigt nicht den schmutzig bläulichrothen Ton der unter dem Namen Cerise u.s.w. im Handel vorkommenden und als Ersatz der
                              									Orseille benutzten Farbstoffe; er gibt vielmehr für sich gefärbt, ein wirkliches
                              									Granatbraun, das durch Verbindung mit Indigocarmin,
                                 										Pikrinsäure, Curcuma und ähnlichen Farbstoffen leicht zu jeder Nüance des
                              									Braun verwendet werden kann und den Farben eine Lebhaftigkeit verleiht, welche man
                              									bei den mit wirklicher Orseille hergestellten vergebens sucht.
                           Der Farbstoff ist in Wasser vollkommen löslich und besitzt eine der des Fuchsins
                              									annähernd gleiche Ausgiebigkeit. Er unterscheidet sich
                              									schon dadurch wesentlich von dem Cerise, welches immer
                              									einen erheblichen Lösungsrückstand zeigte. Daher dürfte es auch bei dem geringen
                              									Preise des Productes – 2 1/2 Thlr. per Pfund
                              									– abgesehen von allen sonstigen Vorzügen, schon pecuniär vortheilhafter seyn,
                              									mit diesem reinen und ausgiebigen Farbstoff zu färben als mit Cerise und ähnlichen
                              									Producten, welche sehr viel Rückstand lassen und dadurch den Vortheil des billigeren
                              									Preises rein illusorisch machen. Dabei ist der Farbstoff mit Leichtigkeit auf Wolle, wie Baumwolle und Seide, auf Leder, Holz u.s.w.
                              									zu fixiren. Für Wolle genügt die Anwendung von Weinsteinpräparat, Baumwolle macht nur eine Schmackirung oder Vorbereitung mit Stärke
                              									nöthig, während man bei Seide gar keines Beizmittels oder Zusatzes bedarf.
                           Nach Allem diesem zweifeln wir nicht, daß das neue Product der Knosp'schen Fabrik sich ebenso schnell und dauernd Eingang in die Färberei
                              									verschaffen wird, als die vielen früher von derselben Firma zuerst in den Handel
                              									gebrachten wichtigen Farbstoffe, unter denen wir nur das Cerise, Vesuvin, Indulin hervorheben wollen. (Reimann's Färberzeitung, 1872, Nr. 27.)
                           
                        
                           Ueber den Giftgehalt der Anilinfarben; von Ferd. Springmühl.
                           Um die etwaige Schädlichkeit des Arsenfuchsins mit Bezug auf die mit diesem
                              									Farbstoffe gefärbte Faser festzustellen, ermittelte der Verfasser wie viel von einer
                              									Fuchsinprobe, welche eine bekannte Menge Arsen enthielt, beim regelrechten Färben
                              									aus die Faser überging. In 14 Proben von Fuchsin wurde die Menge des Arsens nach den
                              									in der analytischen Chemie üblichen Methoden bestimmt. Es enthielt:
                           
                           
                              
                                 1.
                                 6,5
                                    											Proc.          
                                   8.
                                 2,05 Proc.
                                 
                              
                                 2.
                                 5,9    „
                                   9.
                                 2,0      „
                                 
                              
                                 3.
                                 5,9    „
                                 10.
                                 1,7      „
                                 
                              
                                 4.
                                 5,1    „
                                 11.
                                 0,9      „
                                 
                              
                                 5.
                                 4,3    „
                                 12.
                                 0,9      „
                                 
                              
                                 6.
                                 4,0    „
                                 13.
                                 0,6      „
                                 
                              
                                 7.
                                 3,3    „
                                 14.
                                 0,25    „
                                 
                              
                           Eine Reihe anderer Fuchsinproben enthielt noch weniger Arsen als 14. und wurden
                              									dieselben daher bei den Versuchen vernachlässigt. Man sieht, daß das Arsen oft in
                              									gar nicht unbedeutender Menge im käuflichen Fuchsin vorkommt und die Hygieniker mit
                              									Recht auf diesen Umstand aufmerksam machen. Die geringe Menge Fuchsin, welche
                              									hinreicht, um eine große Menge Wolle oder Seide zu färben, läßt aber schon mit
                              									Sicherheit erwarten, daß selbst bei einem Arsengehalt des Fuchsins von 6 bis 10
                              									Proc. eine gefärbte Stoffprobe nur wenig des Giftes enthalten kann, und die Versuche
                              									bestätigen diese Erwartung vollkommen. In einem Becherglas wurde 0,1 Proc. Fuchsin
                              									in heißem Wasser gelöst und zwar Fuchsin von der Probe 1 mit 6,5 Proc. Arsengehalt.
                              									Das Farbebad enthielt also 0,0065 Grm. Arsen. In diesem Bade wurde 1 Quadratfuß
                              									reiner Wolle bei einer Temperatur von 70° C. ausgefärbt, alsdann in ein
                              									zweites Becherglas mit reinem Wasser gebracht, gut abgespült und in einem dritten
                              									Becherglas nochmals gewaschen, dann abgerungen und aufgehangen. Es mußten also nach
                              									diesen Operationen das Farbebad plus den beiden
                              									Waschbädern plus der gefärbten Faser das Arsen und zwar
                              									6,5 Milligrm. enthalten. Um zu erfahren, wie viel der Quadratfuß gefärbter Wolle
                              									enthielt, war also nur zu constatiren, wie viel das Farbebad und die Waschbäder
                              									zurückbehalten hatten. Die Analyse war wegen des äußerst geringen Arsengehaltes
                              									schwierig und mußte bei mehreren Bestimmungen, wie dieß auch der Fall war, um einige
                              									Zehntel-Milligramme schwanken. Es enthielt
                           
                              
                                 1)
                                 das Farbebad
                                 5,1 Milligrm.
                                 
                              
                                 2)
                                 das erste Waschwasser
                                 1,0       „
                                 
                              
                                 3)
                                 das zweite Waschwasser eine nicht mehr bestimmbareMenge Arsen. Das
                                    											zweite Waschwasser plus dergefärbten Faser
                                    											enthielt also
                                 0,0004 Grm. Arsen.
                                 
                              
                           Mit dieser sowohl wie mit dem ersteren wurde die Marsh'sche Probe angestellt und ein Arsengehalt in beiden constatirt; der
                              									Arsenspiegel der Stoffprobe war jedoch geringer als der des Waschwassers, so daß man
                              									annehmen kann, daß 1 Quadratfuß Wolle etwa 0,0001 Grm. Arsen enthält. Mit den
                              									übrigen Fuchsinproben, welche weniger Arsen enthielten, wurden die gleichen Versuche
                              									angestellt und ergaben dieselben auf der Faser stets geringere Mengen Arsen. Auch
                              									bei einer größeren Menge arseniger Säure, welche dem Farbebade zugesetzt wurde,
                              									stellte sich dasselbe Resultat heraus. Niemand wird behaupten, daß 0,0001 Grm.
                              									Arsen, auf eine Hautfläche von 1 Quadratfuß gebracht, irgend welchen Schaden
                              									hervorbringe und wenn auch der Arsengehalt verzehnfacht oder selbst 100 Mal so groß
                              									angenommen wird, so würde nach des Verfassers Ansicht eine Vergiftung durch die Haut
                              									nicht denkbar seyn.
                           Was nun das Fuchsin in seiner Anwendung zum Färben von Getränken angeht, so ist auch
                              									hier eine Uebertreibung der Gefahr zu vermeiden und man hat nicht nöthig, alle mit
                              									Arsen dargestellten Präparate zu verwerfen. 1 Liter Alkohol läßt sich mit 0,02 Grm.
                              									Fuchsin roth färben. Hätte man nun z.B. das Fuchsin 8. mit 2,05 Proc. Arsen
                              									angewendet, so würde der mit 0,02 Grm. gefärbte Liqueur im Liter 0,0004 Grm. Arsen
                              									enthalten oder in 10 Kubikcentimeter den viermillionsten Theil eines Grammes. Da nun
                              									außerdem zumal gefärbte Liqueure vom Publicum meist nicht literweise, sondern in
                              									kleinen Quantitäten getrunken werden, so kann ein Arsengehalt wie der erwähnte
                              									getrost vernachlässigt werden, und selbst wenn der 10fache Arsengehalt vorhanden
                              									wäre, würden keine Vergiftungserscheinungen wahrgenommen werden. Daß es Fälle geben
                              									kann, in denen das Arsen des Fuchsins nicht in gleicher Weise vernachlässigt werden
                              									darf, liegt auf der Hand, und überall da, wo der Farbstoff in concentrirterer Form
                              									angewendet wird, besonders bei Pastellfarben etc., ist auf die Beimischung der
                              									arsenigen Säure zu fahnden. (Musterzeitung, Zeitschrift für Färberei etc., 1872, Nr.
                              									23.)
                           
                        
                           
                           Anfertigung von Knöpfen, Perlen, Dominosteinen etc. aus
                              									Speckstein-Abfällen, von J. v. Schwarz in
                              									Nürnberg.
                           Das bei der Speckstein-Gasbrenner-Fabrication abfallende
                              									Speckstein-Pulver wird mit Natron- oder Kali-Wasserglas (dessen
                              									Gradstärke sich nach der Festigkeit der darzustellenden Gegenstände richtet) in
                              									Bottichen angerührt, tüchtig durchgemengt und einige Stunden lang stehen gelassen,
                              									dann auf Platten getrocknet und zwischen Steinen auf's Feinste gemahlen. Aus dem so
                              									präparirten Pulver werden die Knöpfe und Perlen mittelst einer eigens dazu
                              									construirten Excenterpresse, welche in unserer Quelle beschrieben ist, hergestellt.
                              									Die Größe der Knöpfe und Perlen, die Façon sowohl, als auch die Anzahl der
                              									Löcher bei ersteren, hat durchaus keinen beschränkenden Einfluß bei der
                              									Anfertigung.
                           Nachdem die Knöpfe und Perlen durch die Pressung eine ziemliche Festigkeit erlangt
                              									haben, werden sie in feuerfesten, luftdicht verschlossenen Tiegeln gebrannt, nach
                              									diesem ersten Brennen in Kali- oder Natron-Wasserglas gelegt, bis sie
                              									sich vollkommen voll gesaugt haben, sodann getrocknet und wiederum in gut
                              									verschlossenen Tiegeln geglüht. Diese Manipulation wird so lange wiederholt, bis die
                              									Gegenstände die gewünschte Härte besitzen und sich schleifen lassen. Das Schleifen
                              									der Knöpfe und Perlen wird mit Wasser in einem rotirenden Fasse vorgenommen.
                           Besitzen dieselben den gewünschten Schliff, so werden sie getrocknet und in ein
                              									zweites Faß mit Speckstein-Pulver gebracht, welches ebenfalls eine rotirende
                              									Bewegung erhält, wodurch die Knöpfe und Perlen in einigen Stunden die Politur
                              									empfangen. Die Anfertigung der farbigen Knöpfe und Perlen erfolgt aus den weißen
                              									mittelst der bekannten Färbungsmethoden durch Farbhölzer etc.
                           Die Fabrication der Dominosteine und Würfel geschieht gleichfalls aus dem im Eingang
                              									beschriebenen präparirten Speckstein-Pulver Die bei diesen Gegenständen
                              									verwendeten Pressen sind einfache Spindelpressen; die Formen, je nach Bedürfniß
                              									geschnitten, sind entweder von Messing oder von Stahl; die weitere Behandlung der
                              									gepreßten Sachen ist ganz dieselbe, wie bei den Knöpfen und Perlen. (Patentirt in
                              									Bayern am 21. Mai 1864. – Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt,
                              									1871 S. 340.)
                           
                        
                           Entfernung von Tintenflecken aus farbigen Stoffen.
                           Zur Entfernung von Tintenflecken aus farbigen Stoffen, welche eine Anwendung von
                              									Säuren, wie Oxalsäure, welche Chlorkalk u. dergl. nicht vertragen, eignet sich sehr
                              									gut eine concentrirteconcentirte Lösung von pyrophosphorsaurem Natron, womit man
                              									den Fleck anhaltend wäscht; er weicht zwar nicht leicht, man darf indeß nicht gleich
                              									die Geduld verlieren; alte Flecke widerstehen lange, frischen Flecken läßt sich aber
                              									immer mit Erfolg beikommen. (Böttger's polytechnisches
                              									Notizblatt, 1872, Nr. 13.)
                           
                        
                           Verbesserte Schreibtinte.
                           Ein Herr H. N. Nissen in London hat sich ein Patent auf
                              									die Fabrication einer Schreibtinte ertheilen lassen, welche auf folgende Weise
                              									bereitet wird. Irgend welche Tinte wird mit einer Lösung von Ferrocyankalium (gelbem
                              									Blutlaugensalz) vermischt. Versuche, mit dieser Mischung producirte Schriftzüge von
                              									Wechseln u.s.w. mittelst Oxalsäure oder anderer Chemikalien fortzubringen, führen
                              									zur Bildung von Berlinerblau.