| Titel: | Hydraulischer Motor von Wyss und Studer in Zürich. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 212, Jahrgang 1874, Nr. XLII., S. 278 | 
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                        XLII.
                        Hydraulischer Motor von Wyss und Studer in Zürich.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Wyß und Studer's hydraulischer Motor.
                        
                     
                        
                           Die vorliegende, in Figur 5 bis 9 dargestellte Maschine
                              ist von Wyß und Studer in
                              Zürich construirt und speciell für geringere Kraftabgaben bestimmt. In der
                              allgemeinen Disposition gleicht dieselbe dem schon mehrfach in diesem Journal
                              erwähnten Schmid'schen MotorVergleiche Dingler's polytechn. Journal 1872, Bd.
                                    CCIII, S. 81 und 332, Jahrg. 1874, Bd. CCXI S. 329 und Bd. CCXII S. 5., unterscheidet sich jedoch von demselben durch die Art, in welcher das
                              Druckwasser dem Cylinder zu- und abgeführt wird. Während nämlich der Schmid'sche Motor die Schiebergleitfläche auf dem
                              unteren, concentrisch mit den Drehzapfen abgedrehten Theile des oscillirenden
                              Cylinders angebracht hat, befindet sich hier auf jeder Seite des Cylinders eine
                              flache Schiebergleitfläche, durch welche das Wasser von beiden Seiten zuströmen
                              kann. Diese seitlichen Gleitflächen sind mit zwei Oeffnungen versehen, welche in der
                              aus Figur 8
                              ersichtlichen Weise mit dem Innern des Arbeitscylinders communiciren.
                           Auf diese Gleitflächen werden die in Figur 9 dargestellten
                              Deckstücke mittels Stellschrauben derart angepreßt, daß ein wasserdichter Abschluß
                              stattfindet. Sie besitzen auf ihrer inneren Seite drei Oeffnungen, von denen die
                              beiden äußeren mit dem Wasserablauf, die mittlere mit der Druckleitung in Verbindung
                              steht. Durch ein Halslager, welches die Zapfen des Arbeitscylinders umfaßt, wird die
                              concentrische Lage der beiden zusammen arbeitenden Gleitflächen gewahrt, während der
                              Cylinder selbst in dem Maschinengestelle drehbar gelagert ist. Wenn nun nach
                              eingeleiteter Bewegung der Arbeitscylinder seine Oscillationen beginnt, werden die beiden Gleitflächen
                              desselben an ihren festen Beilagen abwechselnd hin- und zurückgeführt und
                              dadurch – ganz analog der Wirkung eines gewöhnlichen, von einem Excenter
                              bewegten Muschelschiebers – die erforderliche Zuführung von Druckwasser und
                              Abführung des gebrauchten Wassers bewirkt. Dabei sind aber die auf einander
                              arbeitenden Gleitflächen soviel als überhaupt möglich entlastet und Reibungsverluste
                              sowie die daraus entspringende Abnützung thunlichst vermieden.
                           Dem entspricht auch der schöne Gang dieser Maschine und
                              ihr Nutzeffect, welcher sich nach verläßlichen VersuchenDie Redaction fügt hier den derselben gef. vorgelegten (und notariell
                                    beglaubigten) Bericht des Züricher Stadt-Ingenieur Hrn. A. Bürkli-Ziegler über diese Versuche
                                    bei.„Den 26. Januar d. J. wurde im hiesigen Pumpwerk
                                       am oberen Mühlsteg ein neu construirter Wassermotor der HH. Wyß und Studer
                                       einer Bremsprobe unterworfen.Bei diesem Motor betrug der Kolbendurchmesser 88, die
                                       Dicke der Kolbenstange 25,5 und der Kolbenhub 171 Millimeter. Der
                                       Wasserdruck wechselte von 11 bis 14 Meter Wasserhöhe, da ein Versuch bei
                                       höherem Druck der Dimensionen der Maschinen wegen nicht angestellt
                                       werden konnte. Die Umdrehungszahl pro
                                       Secunde wechselte von 0,6 bis 2,4 Touren und erwies sich am günstigsten
                                       innerhalb der Grenze von 1 bis 2 Umdrehungen pro Secunde.Der Wirkungsgrad der Maschine war durchschnittlich 90,2
                                       Procent, mit Abweichungen der einzelnen Beobachtungen bis zu 10 Procent.
                                       Ein Zusammenhang dieser Abweichungen mit Wasserdruck und Geschwindigkeit
                                       war nicht herauszufinden.“ auf durchschnittlich 90,2 Procent beziffert.
                           
                              Fr.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
