| Titel: | W.Sellers' Dampfhammer; von Hartig. | 
| Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, S. 101 | 
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                        W.Sellers' Dampfhammer; von Hartig.Aus dem amtlichen Berichte über „Maschinenwesen und
                                       Transportmittel“, Section Werkzeugmaschinen. Druck und Verlag
                                    von Friedr. Vieweg und Sohn. Braunschweig 1874.
                        Mit einer Abbildung.
                        Sellers' Dampfhammer.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 215, S. 101
                              Der von W. Sellers und Comp. in Philadelphia auf der Wiener Weltausstellung exponirte Dampfhammer
                                 – System Morrison – (vergl. 1874 212 382) zeigte eine neue und vortheilhafte
                                 Verbindung der Hammerbahn mit der Kolbenstange, bei welcher die letztere in
                                 möglichst geringem Maße durch die Hammerschläge Schaden erleidet.
                              In nebenstehender Figur ist diese Verbindung dargestellt.
                                 Um das Gewicht der Kolbenstange thunlichst in der Nähe der Hammerbahn zu
                                 concentriren, ist die untere Kolbenstange a
                                 beträchtlich dicker als die obere b; am unteren
                                 stumpf abgeschnittenen Ende von a ist der Hammerkopf
                                 c mittels eines ringförmigen (an einer Stelle
                                 aufgeschnittenen) Keiles d befestigt, welcher in
                                 Folge des Aufschlagens die Tendenz hat, sich fester anzuziehen. Die Hammerbahn
                                 e ist in c mittels
                                 des Keiles f befestigt, wodurch die Verbindung
                                 geschlossen ist; der letztere ist kein eigentlicher Keil, sondern ein schwach
                                 gekrümmtes Prisma – eine Form, die sich vorzüglich bewährt hat. Soll die
                                 Verbindung gelöst werden, so wird zunächst f
                                 herausgeschlagen, dann e abgenommen und hierauf
                                 mittels einiger auf einen cylindrischen Stahldorn geführter Hammerschläge der
                                 Kopf c von d und a getrennt; dieser Dorn muß schwächer sein als die
                                 Kolbenstange a und steht hierbei auf dem Ambos. Die
                                 dargestellte Verbindungsart gewährt noch den besonderen Vortheil, daß man die
                                 Hammerbahn e vor Einsetzung des Keiles f um a drehen und daher
                                 in jeder erwünschten Position befestigen kann.
                              
                           Die genannte Firma liefert ihre Dampfhämmer in 13 Größen von 3 bis 140 Ctr.
                              Schlaggewicht bei 0,39 bis 1,83 Meter Fallhöhe und 0,171 × 0,114 = 0,019 bis
                              0,749 × 0,457 = 0,342 Quadratmeter Schlagfläche (Hammerbahn). Die kleineren
                              Hämmer bis zu 25 Ctr. haben einseitiges Gestell; jene von 3 bis 15 Ctr. sind mit
                              einer Drosselklappe ausgerüstet, so daß sich die Intensität des Schlages ohne
                              Veränderung der Spielzahl beliebig abmindern läßt.