| Titel: | Ueber das Verhalten von Anilinschwarz zu Uebermangansäure; von G. Witz. | 
| Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, S. 164 | 
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                        Ueber das Verhalten von Anilinschwarz zu
                           Uebermangansäure; von G.
                              Witz.
                        [Witz, über das Verhalten von Anilinschwarz zu
                           Uebermangansäure.]
                        
                     
                        
                           Die Rouener industrielle Gesellschaft hat sich durch eine Reihe
                              von Sitzungen mit der bekannten grünen Färbung beschäftigt, welche auf fertigem
                              Anilinschwarz durch Einwirkung von Säuren hervorgerufen wird, ohne jedoch zu einem
                              positiven Resultat zu gelangen. Bei dieser Veranlassung wurde das Anilinschwarz der
                              Einwirkung verschiedener Agentien unterworfen und hat dabei G. Witz namentlich eine Reaction gefunden und näher beleuchtet, welche, wenn
                              sie auch nicht berufen scheint, eine besondere Rolle in der Praxis zu spielen, doch
                              als interessanter Beitrag zur Kenntniß der Natur des Anilinschwarz verzeichnet zu
                              werden verdient.
                           Taucht man einen Baumwollfleck, auf welchem fertiges Anilinschwarz
                              fixirt ist, in verdünnte Schwefelsäure vom spec. Gew. 1,0614 und setzt derselben
                              gleichzeitig etwas kalt gesättigte Lösung von übermangansaurem Kali zu, so färbt
                              sich das Schwarz zuerst grün, die grüne Färbung wird jedoch bald durch einen braunen
                              Niederschlag von Manganoxyd verdeckt, und wenn man jetzt den Fleck durch eine saure
                              Flüssigkeit nimmt – am vortheilhaftesten durch eine Oxalsäurelösung, so
                              verschwindet das Schwarz, der Fleck wird vollkommen weiß, ohne daß dabei, wie bei
                              der bekannten Entfärbung des Anilinschwarz durch Chlor, der Stoff wesentlich leidet.
                              Man kann die Reaction auch derart vornehmen, daß man abwechslungsweise mit der
                              Lösung von übermangansaurem Kali und einer Oxalsäurelösung oder auch mit
                              krystallisirter Oxalsäure operirt, um die schwarze Farbe gänzlich oder nur
                              stellenweise zu entfernen, und ist damit ein Mittel an die Hand gegeben, um
                              theilweise oder ganz verunglückte anilinschwarze Maare zu retten, indem man die
                              fehlerhaften Stellen oder die ganzen Stücke weiß macht. (Nach dem Bulletin de Rouen,
                                 1874 S. 100).
                           Kl.