| Titel: | Bullough und Whitehead's patentirte Kettenschlichtmaschine mit Lufttrocknung. | 
| Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, S. 500 | 
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                        Bullough und Whitehead's patentirte Kettenschlichtmaschine mit
                           Lufttrocknung.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              XII [a.b/4].
                        Kettenschlichtmaschine mit Lufttrocknung.
                        
                     
                        
                           Das Trocknen der geschlichteten Kettenfäden mit warmer Luft statt mittels
                              dampfgeheizter Cylinder ist bereits über die ersten Stadien der Versuche getreten.
                              Wenn auch bisher noch keine Lufttrocknungsmaschine – weder die nach Lancaster und Bullough's
                              Patent (1873 207 189) noch jene von Mather und Platt (Deutsche Industriezeitung,
                              1872 Taf. V) – einen durchschlagenden Erfolg errungen hat, so gaben diese
                              Maschinen dennoch einen wirksamen Anstoß, das Lufttrocknungssystem – dessen
                              Vortheile hier nochmals aufzuzählen überflüssig erscheint – genauer zu
                              studiren und über die beste Art und Weise der Lufterhitzung und der Luftcirculation
                              zwischen den Kettenfäden Erfahrungen zu sammeln, und so fehlt es denn heute auch
                              nicht an Modificationen und Verbesserungen, welche das neue System immer
                              lebensfähiger gestalten.
                           Die neuerdings von der Firma Howard und Bullough ausgeführte, sehr viel versprechende
                              Luftrocken-Kettenschichtmaschine, welche in Figur 30 und 31 im
                              Längen- und Querschnitt angedeutet ist, repräsentirt sich als eine
                              Vervollkommnung der oben citirten Mather und Platt'schen Maschine. Hier findet man statt der
                              Dampftrockencylinder, um welche die geschlichtete feuchte Kette herumgeführt wird,
                              einen hölzernen Trockenkasten, in welchem – über Führungswalzen einigemal hin
                              und her geleitet – die Kettenfäden von dem Schlichtetrog nach dem Kettenbaum
                              streichen, auf diesem Wege aber durch erwärmte Luft getrocknet werden.
                           Eine wesentliche Verbesserung der neuen Maschine liegt in der Führung der erwärmten
                              Luft durch den Trockenraum.
                           Die erwärmte Luft wird nämlich mittels eines saugenden
                              Ventilators durch den Trockenraum, welcher durch hölzerne Scheidewände in mehrere
                              Abtheilungen getheilt ist, hindurchgezogen – nicht aber wie in der früheren
                              Maschine vom Ventilator durch den Trockenkasten im geraden Wege zum Abzug gepreßt.
                              Es bedingt die neue Anordnung eine vollkommenere Ausnützung der warmen Luft und
                              durch die im Trockenraum herrschende Luftverdünnung eine Beförderung des
                              Verdunstungsprocesses; zugleich vermeidet man hierbei im Maschinenlocale jene so
                              lästige Hitze, welche durch Einpressen von heißer Luft in den Trockenkasten
                              hervorgerufen wird.
                           
                              Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
