| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, Nr. , S. 469 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Reinigung leicht schmelzbarer Metalle durch Filtration; von
                              Bergrath Curter.
                           Wenn die Substanz, aus welcher ein Filter angefertigt ist, keine Anziehungskraft zu
                              den Theilen der zu filtrirenden Flüssigkeit hat, d.h. nicht davon benetzt ward, die
                              Zwischenräume des Filters also nicht wie Haarröhrchen wirken, so erfolgt bei sehr
                              engen Zwischenräumen keine Filtration, kein Durchlaufen. So kann man auf einem nicht
                              gar sehr feinen Gewebe von Eisendraht selbst Quecksilber tragen, eben so auf einem
                              Gitter von Kupferdraht. Wird letzteres aber angequickt, so läuft das Quecksilber
                              sogleich durch, selbst wenn das Gitter sehr fein ist, und befinden sich in dem
                              Quecksilber feine Späne von Eisen oder Kupfer oder Amalgamtheilchen, so bleiben
                              dieselben auf dem Gitter zurück.
                           Der vormalige Professor der Metallurgie zu Freiberg, Lampadius, hat bereits die Filtration leicht schmelzbarer Metalle
                              versucht, davon ausgehend, daß in denselben befindliche verunreinigende Metalle bei
                              einer gewissen niederen Schmelztemperatur entweder für sich oder in Form bestimmter
                              Verbindungen ungeschmolzen in der Metallmasse enthalten sind und sich deshalb durch
                              Filtration abscheiden lassen müssen. Obgleich er zu diesen Filtrationen Quarzsand,
                              Schlackensand etc. – also ein Material, welches von dem Metalle nicht benetzt
                              wird, benützte, fielen die Resultate doch in so weit befriedigend aus, als die
                              vorhandenen Verbindungen oder Legirungen der verunreinigenden Metalle auf dem Filter
                              zurückblieben; indeß war das durchgelaufene Metall noch bedeutend verunreinigt,
                              weil, damit das Durchlaufen stattfand, die Zwischenräume des Filtrirmittels zu groß
                              sein mußten.
                           
                           Verf. stellte sich nun die Aufgabe, ein Filter herzustellen, welches von dem zu
                              filtrirenden Metall benetzt werde, und böhmisches Zinn, welches bekanntlich ziemlich
                              unrein ist, durch Filtration zu reinigen. Er verfuhr dabei (nach der Wochenschrift
                              des n-ö. Gewerbevereines) in folgender Weise.
                           Es wurden aus papierdünnen verzinnten Eisenblechplatten etwa 150 Mm. lange und 100
                              Mm. breite Streifen geschnitten. 500 solche Streifen wurden Fläche an Fläche
                              parallel an einander in einen quadratischen Eisenrahmen mittels zweier gegen
                              einander gekehrter Keile fest eingepreßt, und dieser Rahmen in eine entsprechende,
                              in dem Boden eines beiläufig 800 markigen Passauer Graphittiegels gemachte Oeffnung
                              eingekittet. Das zu reinigende Zinn wurde in einem anderen Tiegel geschmolzen, dann
                              so weit erkalten gelassen, bis sich an der Oberfläche die Ausscheidung feiner
                              Kryställchen wahrnehmen ließ, und darauf die etwas dicklich gewordene Metallmasse in
                              den Filtrirtiegel übergeschöpft. In Folge des Flüssigwerdens der zwischen den
                              Eisenplättchen befindlichen Verzinnung filtrirte nun der flüssig gebliebene reine
                              Theil der Metallmasse hindurch, während ein breiartiges Magma, in welchem Eisen,
                              Arsen und Kupfer in hohem Grade concentrirt mit Zinn chemisch verbunden waren, auf
                              dem Filter zurückblieb. Das durchfiltrirte Zinn erwies sich als fast chemisch
                              rein.
                           Dieser erste Versuch war so zufriedenstellend, daß mit dem Versuchsfilter eine Partie
                              von mehr als 50 Ctr. unreinen böhmischen Zinnes gereinigt wurde. Die gereinigten
                              Stücke sind mit dem Apparate bei der im Sommer 1845 in Wien stattgehabten
                              Gewerbe-Ausstellung zur Exposition gekommen, jedoch leider unbeachtet
                              geblieben. Die gegenwärtige Mittheilung bezweckt nun, das beschriebene Verfahren zur
                              allgemeinen Kenntniß zu bringen. Verf. bemerkt noch, daß statt der Blechstreifen
                              füglicher ein durch Aufeinanderschichten von Eisen- etc. Drehspähnen in einem
                              geeigneten cylindrischen Gefäß und Zusammenpressen derselben mit einer
                              Spindelschraube gebildetes Filter verwendet werden dürfte, und daß solche
                              Metallfilter vielleicht auch bei der Scheidung des Silbers aus silberhaltigem Blei
                              und des Silbers und Goldes aus dem Quecksilber Anwendung finden könnten.
                           
                        
                           Rostschutzfirniß.
                           Nach dem englischen Patent (datirt 6. Juni 1873) von Sterling wird das zu behandelnde Eisen in Paraffinöl, welchem Copalharz
                              zugesetzt worden ist, unter vermehrtem Druck erhitzt. Das eiserne, innen verzinnte,
                              hermetisch verschließbare Gefäß wird mit überhitztem Wasserdampfe geheizt.
                           Scott (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
                              1875 S. 179) hat sich folgendes Gemisch (3. Juni 1873) patentiren lassen:
                           
                              
                                 Kohlentheer
                                   6 Gallonen
                                 
                              
                                 Schwarzer Firniß
                                   3      
                                    „
                                 
                              
                                 Holztheeröl
                                   2      
                                    „
                                 
                              
                                 Japanesischer Leim
                                   1      
                                    „
                                 
                              
                                 Mennig
                                 28 Pfund
                                 
                              
                                 Portlandcement
                                 14    „
                                 
                              
                                 Arsenik
                                 14    „
                                 
                              
                           
                        
                           Kupferlegirungen und Silber intensiv schwarz zu färben; von
                              Paul Weiskopf in Morchenstern.
                           An der Luft zerflossenes Platinchlorid gibt auf allen Kupferlegirungen, wie Tombak,
                              Messing, Pakfong, Glocken- und Kanonenmetall, sowie auf mit Kupfer legirtem
                              Silber intensiv schwarze, haltbare Niederschläge. Die mechanische Manipulation wird
                              am leichtesten in der Art ausgeführt, daß der betreffende Arbeiter die innere Spitze
                              des Daumens mit der Flüssigkeit schwach befeuchtet und auf dem zu schwärzenden
                              Gegenstande stark reibt. Derselbe überzieht sich sofort mit einer schwarzen Haut,
                              welche man nachträglich waschen, mit dem Polirleder und Oel Poliren kann. Trotz des
                              hohen Preises des Platinchlorids kann dieses Verfahren wegen der sehr bedeutenden
                              Ausgiebigkeit des Präparates und Einfachheit der Manipulation ein billiges genannt
                              werden.
                           
                        
                           
                           Versilbern und Vergolden von Eisen.
                           Delatot (englisches Patent vom 14. October 1873) setzt,
                              um ein direct versilber- und vergoldbares Eisen zu erhalten, zu je 1000 engl.
                              Pfund Roheisen 12 Pfund Nickel und 1/2 Pfund Mangan. Aus solchem Eisen geformte
                              Gegenstände braucht man nur mit Kalkmilch abzuspülen, bevor man sie in das
                              Silber-, bezüglich Goldbad bringt.
                           
                              
                                 Goldbad.
                                 Silberbad.
                                 
                              
                                 Wasser
                                 100  Pfund    
                                 Wasser
                                 100 Pfund
                                 
                              
                                 Natriumbicarbonat
                                 4 1/2    „
                                 Natriumbicarbonat
                                 2        „
                                 
                              
                                 Natriumpyrophosphat
                                 1 1/2    „
                                 Chlorsilber od. Silbernitrat
                                 2   Unzen
                                 
                              
                                 Goldchlorid
                                 1/4 Unze
                                 Cyankalium
                                 6       „
                                 
                              
                                 Cyannatrium
                                 1       „
                                 Blausäure
                                 10 Tropfen
                                 
                              
                                 Blausäure
                                 2 Tropfen.
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                        
                           Einfluß der Temperatur auf die elektrische Leitungsfähigkeit
                              der Metalle.
                           Daß die elektrische Leitungsfähigkeit der Metalle von der Temperatur beeinflußt
                              werde, ist bereits von Davy beobachtet worden; später
                              wurde dieser Einfluß von verschiedenen Physikern bis zur Temperatur von 2000
                              untersucht. Hr. Benoit hat nun die Veränderung der
                              Leitungsfähigkeit innerhalb viel weiterer Temperaturgrenzen bestimmt und in einer
                              Dissertation veröffentlicht, von welcher ein Auszug in den Archives des scienes physique et naturelles, t. 51 p. 284 (Naturforscher, 1875 S. 65) die nachstehenden Thatsachen
                              mittheilt.
                           Der Leitungsdraht, an welchem die Untersuchung angestellt wurde, war spiralförmig
                              aufgerollt auf einem cylindrischen Träger aus Pfeifenthonerde und in eine Muffel
                              eingeschlossen, welche in ein Bad einer flüchtigen Flüssigkeit tauchte, die mittels
                              eines Perrot'schen Ofens erhitzt wurde. Diese Flüssigkeit
                              war Wasser, Quecksilber, Schwefel oder Cadmium, mit welchen man constante
                              Temperaturen von 100, 360, 440 und 860° erhielt. Es wurde ferner eine große
                              Anzahl von Versuchen angestellt unterhalb 360° mittels eines
                              Quecksilberbades, dessen Temperatur man regulirte. Alle Messungen sind für die
                              Ausdehnung corrigirt.
                           Tafeln, welche der Abhandlung beiliegen, enthalten die graphische Darstellung der
                              erzielten Resultate. Sie zeigen, daß die Zunahme des Widerstandes einen regelmäßigen
                              Gang einhält, der sich wahrscheinlich für alle Metalle, wie für Zinn, Blei, Zink,
                              fortsetzt bis zu ihrem Schmelzpunkte. Diese Zunahme schwankt übrigens bedeutend von
                              einem Metalle zum anderen. Man findet, daß Zinn, Thalium, Cadmium, Zink, Blei die
                              obere Stelle einnehmen; bei 200 und 2300 ist nämlich ihr Widerstand verdoppelt.
                              Ueber diesen befindet sich noch Stahl und Eisen; für dieses letztere ist der
                              Widerstand verdoppelt bei 180°, vervierfacht bei 430° und bei
                              800° ist er fast neunmal so groß wie bei Null. Palladium und Platin hingegen
                              nähern sich der Achse der Temperaturen; erst bei 400 und 450° hat die Zunahme
                              einen Werth erreicht gleich dem ursprünglichen Widerstande. Gold, Kupfer, Silber
                              bilden eine zwischenliegende Stufe. Man kann daher im Allgemeinen sagen, daß die
                              Leitungsfähigkeit um so schneller in einem Metalle abnimmt, je niedriger sein
                              Schmelzpunkt ist. Eisen und Stahl machen von dieser Regel eine Ausnahme. In
                              Legirungen ist die Schwankung stets kleiner wie in den sie zusammensetzenden
                              Metallen. Bei manchen von ihnen, z.B. dem Neusilber, ist sie sehr gering, was diese
                              Metalle sehr werthvoll macht für die Construction von Widerstandsmessern und
                              Widerstandsrollen. Annähernd nimmt bei den Metallen, in denen der Widerstand am
                              größten, seine Zunahme unter Einwirkung der Temperatur verhältnißmäßig am
                              schnellsten zu. Die leichten Unterschiede der Zusammensetzung, welche den absoluten
                              Widerstand so tief alteriren, haben nur einen geringen Einfluß auf den relativen
                              Werth seiner Zunahme durch Temperaturerhöhung.
                           
                        
                           Holzconservirung.
                           Nach dem englischen Patent von Lyttle (21. April 1873)
                              werden die als Träger von Telegraphendrähten, Eisenbahnsignalen und dergl. dienenden
                              Holzstämme längere Zeit
                              in Theeröl, dem etwas Schwefel zugesetzt worden ist, gekocht und bis zum Erkalten
                              darin gelassen. Nach dieser Präparation überlegt man die Außenseiten mit starkem,
                              mittels Theer wasserdicht gemachtem Papier. (Berichte der deutschen chemischen
                              Gesellschaft, 1875 S. 173.)
                           Nach Brown's Patent (20. Juni 1873) wird das zu
                              behandelnde Holz, Eisenbahnschwellen und dergleichen in einen eisernen Cylinder
                              gebracht und aus diesem dann die Luft wiederholt ausgepumpt. Mit diesem Cylinder
                              steht ein zweiter, mit einem aus Kreide und Wasser angemachten Brei gefüllt, in
                              Verbindung; während der erste Cylinder ausgepumpt wird, ist der zweite abgesperrt;
                              aber der Sperrhahn wird geöffnet, sobald im ersten Cylinder ein Vacuum geschaffen
                              worden ist. Man kann auf diese Weise die Poren des Holzes mit fein geschlämmter
                              Kreide ausfüllen (?).
                           Nach Hatzfeld's englischem Patent (12. Juli 1873) wird das
                              Holz erst in Galläpfelabsud und nachher in Eisenvitriollösung gekocht (vergl. 1873
                              210 77).
                           Blythe (englisches Patent vom 22. October 1873)
                              unterwirft frisches Holz der Wirkung von Wasser- und Kohlenwasserstoffdämpfen
                              in geschlossenen Cylindern unter einem Druck von mehreren Atmosphären. Frisch
                              gefällte Baumstämme sollen so in zwei Tagen in vortreffliches Bau- und
                              Tischlerholz übergeführt werden können.
                           
                        
                           Maschinenschmiere.
                           Nach dem englischen Patente (datirt 5. November 1873) von Persoz wird die Lösung einer Fettsäure in einem Mineralöle mit Aetzkalk
                              verseift. Von den verschiedenen Vorschriften folgendes Beispiel.
                           60 Th. schweres Paraffinöl, 60 Th. Harzöl, 60 Th. Talg, und 30 Th. Oelsäure werden
                              mit 15 Th. Aetzkalk, 6 Th. Natronlauge von 40° B. und Wasser behandelt.
                           Trossin (englisches Patent vom 21. October 1873) schlägt
                              eine „metallische Maschinenschmiere“ vor, um den Gebrauch von
                              überhitztem Dampf von sehr hohen Temperaturgraden zu ermöglichen. Es werden Blei,
                              Zinn, Wismuth, oder eine Legirung dieser Metalle als Schmiere für Kolbenstangen
                              u.s.w. vorgeschlagen. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1875 S.
                              278.)
                           
                        
                           Matern's Entwollungsmaschine für
                              Schaffelle.
                           Bei Verarbeitung von Schaffellen ist nicht blos der Werth der für das Leder
                              bestimmten Haut, sondern auch jener der Wolle zu berücksichtigen und daher darauf
                              Rücksicht zu nehmen, daß 1) Haut und Wolle durch die angewendeten Lösungsmittel
                              nicht angegriffen werden, 2) die Wolle von der Haut sich gut lösen läßt und 3) eine
                              leichte Sortirung der Wolle nach Qualität keine Schwierigkeiten macht. Diesen
                              Bedingungen soll die von der Maschinenfabrik August Frey
                              in Wien ausgeführte Entwollungsmaschine erfüllen.
                           Die zu entwollenden Felle werden mit einer, dem Schwefelnatrium ähnlich wirkenden,
                              Flüssigkeit auf der Aasseite angestrichen, die Felle mit den Aasseiten gegeneinander
                              gelegt und partienweise übereinander geschichtet. Nach Verlauf einer Stunde lassen
                              die Felle die Wolle und werden durch die Maschine bearbeitet. Dieselbe besteht aus
                              einer mit Kautschuk überzogenen Trommel, auf welcher das zu entwollende Fell durch
                              eine einfache Klemmvorrichtung festgehalten und langsam einer rasch rotirenden
                              Messerwalze – mit schraubengangförmig gewundenen Rippen besetzt –
                              zugeführt wird, welche die Wolle vom Fell lostrennt und sofort auf ein endloses Tuch
                              ausbreitet. Das entwollte Fell nimmt man von der Trommel und legt ein neues auf; die
                              losgelöste Wolle aber breitet sich auf dem endlosen Tuche so aus, wie dieselbe am
                              Felle haftete; es ist daher ein Leichtes, die Wolle zu sortiren und in getrennten
                              Partien aufzuhäufen.
                           Zwei Arbeiter sind im Stande mit dieser Maschine im Tag 300 bis 400 Stück
                              hergerichteter Felle zu entwollen. Als Betriebskraft wird 1/4 Pferdestärke und als
                              Platzbedarf 1,265 × 2,210 Meter angegeben; das Gewicht der Maschine beträgt
                              15 Str., der Preis loco Wien 350 fl. ö. W. (Nach dem Gerber, 1875 S. 150.)
                           
                              J.
                              
                           
                        
                           
                           Ueber die Aufzucht der japanesischen Seidenraupen; von Pfarrer
                              Richter in Lonthal.
                           Wie bekannt, schlüpfen die Räupchen der Yamamaya-Seidenraupe selbst dann, wenn
                              die Eier in kühleren, gegen Norden gelegenen Gemächern aufbewahrt werden, im
                              Frühjahr oft so bald aus, daß der Züchter wegen des Futters in große Noth kommt.
                              Während im J. 1873 die Räupchen Mitte Mai ausschlüpften, kamen sie im vergangenen
                              Jahre in Folge der anhaltenden Frühjahrswärme wider alle Erwartung schon im April
                              zum Vorschein. In Folge starken Frostes waren aber um diese Zeit die zarten Blätter
                              der Eichen und Buchen vollständig verbrüht, daher nirgends Futter für die Räupchen
                              aufgetrieben werden konnte, welche nach etwa 14 Tagen ganz aufgegeben wurden. Wenige
                              Tage später fand Verf. einen dichten Bestand Buchenlaub, welcher vom Frost verschont
                              geblieben war. Einige noch vorhandene Räupchen lebten, als sie ins warme Zimmer
                              gebracht wurden, nicht nur wieder auf, sondern sie fingen auch sogleich an, von dem
                              vorgesetzten Laub zu fressen. Letzterer Punkt macht dem Züchter viel zu schaffen,
                              indem die Räupchen von der Yamamaya-Raupe (bei der Pernyi-Raupe ist
                              dies nicht der Fall) mehrere Tage lang immer auf den Zweigen umherlaufen, ohne zu
                              fressen, weshalb sie gar oft aus Mattigkeit von den Zweigen fallen und mittels
                              Papierdüten wieder auf dieselben gebracht werden müssen; man darf wohl sagen, daß
                              ein Viertheil bis ein Dritttheil der Räupchen eher stirbt, als daß sie
                              Eichen- oder Buchenlaub fressen. Dieses war hier nun nicht der Fall, sondern
                              alle fingen sogleich an, das Buchenlaub sich schmecken zu lassen, und bald zeigte
                              sich bei ihnen ein schönes Wachsthum. Obwohl nach Verlauf von einigen Wochen auch
                              Eichenlaub zu finden war, so verblieb Verf. doch bei der Fütterung mit Buchenlaub,
                              weil sich die Räupchen dabei anscheinend wohl befanden; allein nach der vierten
                              Häutung zeigten sich bei mehreren derselben Symptome von Krankheit, indem der
                              mittlere Leibring mehr und mehr schwarz wurde, ja bei einigen Raupen breitete sich
                              die schwarze Farbe über den ganzen Körper aus. In diesem Zustand fraßen sie wohl
                              noch einige Zeit, nahmen aber alsdann allmälig ab und starben. Andere, an denen
                              äußerlich kein Zeichen von Krankheit zu erkennen war, spannen, als ihre Zeit zur
                              Verpuppung kam, sich wohl ein, aber nur in sogen. Floretseide, und ihre Leiber
                              verwandelten sich nicht, sondern trockneten langsam ein. Die Cocons waren überhaupt
                              nicht so schön und fest, als die des Jahres zuvor gewonnenen, wo die Raupen mit
                              Eichenlaub gefüttert worden waren. Als endlich die Zeit herbeikam, wo die
                              Schmetterlinge ausschlüpften, zeigte sich unter 100 derselben mehr wie die Hälfte
                              als Krüppel, während Verf. im J. 1873 unter mehr als 300 Schmetterlingen nicht einen
                              einzigen Krüppel hatte. Bei allen bemerkte man eine große Schwäche, welche bei
                              einigen so groß war, daß sie ohne Hilfe gar nicht aus den Cocons gekommen wären.
                              Während die Schmetterlinge im J. 1873 einen schönen kräftigen Flug zeigten, viele
                              Eier legten und ziemlich lang am Leben verblieben, war bei den Schmetterlingen des
                              vergangenen Jahres das Gegentheil der Fall. Nur einige waren so kräftig, daß sie
                              stiegen konnten; sie legten nur wenig Eier, und ihr Leben war von sehr kurzer
                              Dauer.
                           Diese Erfahrungen lehren nun, daß das Buchenlaub (welches seiner Zeit von C. H. Ulrichs in Stuttgart – 1872 205 280 – neben dem Eichenlaub zur Fütterung empfohlen worden ist)
                              zur Aufzucht dieser Raupen nicht taugt, sondern daß bei uns das Eichenlaub die
                              einzig richtige Nahrung für dieselben ist. Dabei aber noch eine zweite Aufzucht von
                              der Yamamaya anzurathen und zu empfehlen verurtheilt, der Verf. ganz entschieden;
                              denn wenn schon bei der ersten Aufzucht wenig oder nichts herauskommt, so man Mühe
                              und Zeit nur einigermaßen in Berechnung nimmt, so ist bei einer zweiten Aufzucht gar
                              alle Mühe und Zeit umsonst verschwendet, indem es nur selten gelingt, diese auch nur
                              einigermaßen befriedigend zu Ende zu führen. Anders verhält sich die Sache, wenn man
                              von der Seidengewinnung absieht und sich einzig auf Handel mit Eiern und
                              Schmetterlingen verlegt. In diesem Falle wird Zeit und Mühe hinlänglich belohnt,
                              wenn der Verkäufer für 100 Eier auch nur 12 kr. (17 Pfennig) und für einen
                              Schmetterling 9 kr. (13 Pf.) erhält. Daß eine zweite Aufzucht nicht lohnend ist,
                              davon hat sich Verf. schon im J. 1873 hinlänglich überzeugt.
                           Von 96 (erst zwei oder drei Tage zuvor aus den Eiern geschlüpften) Räupchen der
                              zweiten Aufzucht, welche dem Verf. von Hrn. Ulrichs erst
                              Anfangs October 1873 (statt schon im August oder September) zugesendet wurden, starben auf der Reise
                              45. Bis zum 14. December wurden dieselben so sorgfältig als nur möglich gefüttert,
                              mußten aber dann, da keine Nahrung mehr aufzutreiben war, getödtet werden.
                           Will man schöne und große Cocons erzielen, so muß die Aufzucht rasch vor sich gehen,
                              was aber nur bei angemessener Temperatur und reichlichem saftigem Futter möglich
                              ist.
                           Vor dem Ankauf von Räupchen warnt der Verf., weil auch auf einer ganz kurzen Reise
                              sehr viele zu Grunde gehen; insbesondere ist es nicht räthlich, wie Hr. Ulrichs empfiehlt, die Raupen im Zustand des Schlafes,
                              d.h. in der Periode der Häutung zu versenden, weil sie sich während dieser Zeit in
                              einem kränklichen Zustand befinden und gegen jede Erschütterung sehr empfindlich
                              sind. Die Aufzucht in Kästen, in deren Seiten Luftlöcher angebracht sind, wie sie
                              gleichfalls empfohlen wurde, ist nicht rathsam, weil dadurch den Raupen nicht
                              genügend frische Luft zugeführt werden kann. Am einfachsten legt man die Raupen in
                              Säcke aus grober Gaze, 1 Meter hoch und 1,5 M. in der Rundung, an denen oben wie
                              unten ein Saum zum Zuziehen angebracht wird. Man schneidet sich einen großen Büschel
                              Eichenzweige, bindet sie fest zusammen, und bringt sie von oben nach unten langsam
                              in den Sack, indem man den Saum oben wie unten zusammenzieht; unten steht derjenige
                              Theil der Zweige, welcher in das Wasser zu stehen kommt, frei hervor. Durch diese
                              Vorrichtung erhalten die Raupen nicht nur genügend Luft und Licht, sondern sie sind
                              auch vor dem Ertrinken geschützt, am Durchgehen gehindert, und die Sache selbst läßt
                              sich an jedem beliebigen Fenster anbringen. (Nach dem Gewerbeblatt aus Württemberg,
                              1875 S. 35.)
                           
                        
                           Zur Bestimmung der Kohlensäure in kohlensauren Salzen.
                           Für die directe Bestimmung der Kohlensäure in Carbonaten hat Persoz (Zeitschrift für analytische Chemie, 1862 S. 83) ein Verfahren
                              vorgeschlagen, welches jetzt von Hessert (Liebig's Annalen der Chemie, 1875 Bd. 176 S. 136) aufs
                              Neue empfohlen wird. Das Carbonat wird mit diachromsaurem Kalium in einem etwa 0,25
                              Meter langen Verbrennungsrohr erhitzt, die Kohlensäure durch ein Chlorcalciumrohr
                              getrocknet und in einem Kaliapparat aufgefangen. Die Resultate sollen sich durch
                              große Genauigkeit auszeichnen.
                           
                        
                           Anwendung von Gasretorten-Kohle beim Destilliren der
                              Schwefelsäure.
                           Nach Raoult (Comptes rendus,
                                 t. 79 p. 1262) kann man das Stoßen der
                              Schwefelsäure völlig vermeiden und eine ruhige, rasche Destillation erlangen, wenn
                              man in die Säure einige Stückchen sehr dichter Retortenkohle bringt. Die Kohle wird
                              hierbei nur sehr wenig angegriffen.
                           Die so destillirte Schwefelsäure ist nur durch etwas schweflige Säure verunreinigt,
                              welche man mittels Durchleitens trockener Luft entfernen kann.
                           
                        
                           Darstellung von Aetznatron.
                           Nach Arrott's englischem Patent (datirt vom 27. Juni 1873)
                              wird Kochsalz mit Eisenphosphat unter Einleiten von Dampf in geschlossenen Oefen auf
                              starke Rothglut erhitzt. Die entweichende Salzsäure wird in üblicher Weise
                              gesammelt; der aus phosphorsaurem Natron und Eisenoxyd bestehende Rückstand wird
                              ausgelaugt und aus der decantirten, klaren Lauge Aetznatron mittels Kalk
                              abgeschieden.
                           Das Eisenoxyd wird in Salzsäure gelöst, und in die Lösung trägt man als Nebenproduct
                              erhaltenen phosphorsauren Kalk ein, wodurch wieder Eisenphosphat gewonnen wird.
                              (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1875 S. 180.)
                           
                           Um Aetznatron zu entschwefeln, hängt man nach dem englischen Patent (3. Nov. 1873)
                              von Smith in die Lösung Streifen von metallischem Zink
                              und zieht nach einiger Zeit die klare Flüssigkeit von dem gefällten Schwefelzink
                              ab.
                           
                        
                           Darstellung von reinem schwefelsaurem Nickel.
                           Terreil löst das im Handel vorkommende Nickel in der 7
                              bis 8fachen Menge Königswasser auf, verdampft zur Trockne, löst den Rückstand im
                              Wasser und filtrirt das unlösliche arsensaure Eisenoxyd ab. Aus der erhitzten Lösung
                              wird dann das Kupfer durch eiserne Nägel gefällt, die Lösung vom Niederschlage
                              getrennt und durch Einleiten von Chlorgas oder Behandeln mit Salpetersäure oxydirt.
                              Die Flüssigkeit wird nun mit der erforderlichen Menge Schwefelsäure zur Entfernung
                              der Salzsäure und Salpetersäure verdampft, der Rückstand mit Wasser behandelt,
                              welches die Sulfate von Nickel und Eisen löst. Die Lösung wird etwas erwärmt und so
                              lange mit gefälltem kohlensaurem Barium versetzt, bis alles Eisenoxyd entfernt ist,
                              dann abfiltrirt und zur Krystallisation abgedampft. – Etwa vorhandenes Kobalt
                              wird auf diese Weise nicht beseitigt. (Comptes rendus,
                              1874 t. 79 p. 1495.)
                           
                        
                           Ricinus-Preßkuchen.
                           In der letzten Sitzung der landwirtschaftlichen Akademie zu Turin wurde (nach der
                              Pharmaceutischen Zeitung) vom Apotheker Mossa eine
                              Abhandlung vorgelesen über die befruchtenden und zugleich toxischen Eigenschaften
                              des Preßrückstandes des Ricinussamen, und er empfiehlt ihn deshalb zur Zerstörung
                              der Phylloxera vastatrix. Er erinnert daran, daß man ihn
                              in Italien aufs Feld vertheilt, um die Feldmäuse zu tödten, und daß man ihn in
                              Mittelitalien schon seit langen Zeiten als Dünger verwendet, um gewisse Insecten zu
                              zerstören, welche dem Hanfe schädlich sind. Er empfiehlt deshalb einen
                              ausgedehnteren Anbau der Ricinuspflanze, um unter der Gewinnung des Oeles den
                              Preßrückstand erstens als Dünger zu verwerthen, zweitens die Insecten zu tödten,
                              besonders auch die Doriphora decemlineata der
                              Kartoffeln. – Bezüglich der Wirkung von Ricinus-Preßrückständen
                              vergleiche die Notiz über gefälschtes Leinmehl, 1874 212
                              529.
                           
                              R.
                              
                           
                        
                           Eine neue Methode der Seifenuntersuchung.
                           Meister (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
                              1874 S. 1742) verwendet zur Untersuchung 80 bis 100 Grm. aus verschiedenen Stellen
                              der Seifentafel, löst in 1000 K. C. Wasser und führt die einzelnen Bestimmungen mit
                              je 50 bis 100 K. C. dieser Seifenlösung aus. Die Bestimmung des Trockengehaltes wird vorgenommen durch Trocknen in einem
                              tarirten Kochfläschchen bei 130° bis 140° mit gleichzeitigem
                              Durchsaugen eines heißen, trockenen Luftstromes.
                           Die Fettsäure, mit Salzsäure ausgeschieden, wird mit
                              Schwefelkohlenstoff ausgeschüttelt und im Wasserstoffstrom (zur Verhinderung einer
                              Oxydation der Oelsäure) völlig getrocknet. Zur raschen Titration des Alkalis ist als Indicator der neue Farbstoff EosinEosin, ein kürzlich von der
                                    Stuttgart-Mannheimer Gesellschaft in den Handel gebrachter Farbstoff,
                                    zeichnet sich in Lösung und auf Seide durch eine prachtvolle Fluorescenz
                                    aus, wodurch es in brillanter Weise die schönen Töne von Rosa und Granatroth
                                    vereinigt. Es erscheint in grünlich schimmernden, in Wasser leicht löslichen
                                    Krusten, der Alkaliverbindung eines durch Säuren in gelbrothen Flocken sich
                                    ausscheidenden Farbstoffes; es scheint mit den Baeyer'schen Phtalsäurefarbstoffen verwandt zu sein. (Vergl. die
                                    Abhandlung auf S. 449.) dem Lackmus vorzuziehen; beim Lackmus erfolgt die Röthung durch freie
                              Mineralsäure allmälig ohne scharfen Uebergang, während beim Eosin die schön
                              morgenrothe Farbe bei eintretender Säuerung plötzlich verschwindet.
                           Zur schnellen Vergleichung verschiedener Seifen eignet sich ein Titrirverfahren,
                              welches auf einer Umkehrung der Clark'schen
                              Härtebestimmung beruht; mit einer verdünnten Bariumnitratlösung, welche nach den von Clark
                              (1842 83 193) angegebenen Verdünnungsverhältnissen auf
                              eine Normalseife eingestellt ist, läßt sich eine beliebige Seifenlösung titriren,
                              indem die Menge von Bariumnitratlösung, die bis zum Verschwinden des Seifenschaumes
                              gebraucht wird, mit einiger Uebung sich genügend scharf bestimmen läßt. Anstatt
                              Bariumsalz verwendet man für die Seifentitration noch besser 1/10 Normalbleinitrat;
                              mit Jodkaliumpapier ist sehr genau der Punkt zu erkennen, wo alle Seife als
                              unlösliches Beipflaster ausgeschieden und eben überschüssiges Blei in der Lösung
                              vorhanden ist.
                           
                        
                           Zur Essiguntersuchung.
                           Der im Handel vorkommende Essig ist zuweilen auch
                              blei- und zinnhaltig. Prof. Vogel empfiehlt für
                              die Prüfung des letzteren eine verdünnte Lösung von salpetersaurem Silber; selbst
                              die geringsten Spuren von Zinn werden durch eine hellbraune Färbung erkannt.
                              (Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt, 1875 S. 22.)
                           
                        
                           Staub im Schnee.
                           Tissandier (Comptes rendus,
                              1875 t. 80 p. 58) hat im
                              December v. J. gefallenen Schnee untersucht. Der erste am 16. December gefallene
                              Schnee von einem Hofe in Paris gab nach dem Verdunsten bei 100° von 1 Liter
                              Schneewasser 0,212 Grm. festen Rückstand, von den Thürmen der
                              Notre-Dame-Kirche 0,118 und vom Lande 0,100 Grm. Schnee vom 21.
                              December gab an den drei Orten 0,108, 0,056 und 0,048 Grm. Am 25. December enthielt
                              derselbe in Paris 0,016 und auf dem Lande noch 0,024 Grm. Rückstand im Liter
                              Schneewasser. Der Rückstand gab in Paris 57, auf dem Lande 61 Proc. Asche, welche
                              kohlensaures Calcium, Thonerde, Eisen, salpetersaures Ammonium, Chlorüre und Sulfate
                              enthielt.
                           
                        
                           Ueber die Reife der Trauben, die Edelfäule, den Most und seine
                              Bestandtheile, die Vorbedingungen der Gährung; von Prof. Neubauer.
                           Nachdem der Verfasser (in einem von der deutschen Weinzeitung mitgetheilten Vortrag
                              im Verein der pfälzischen Weinproducenten) daran erinnert, daß die Blätter dieselben
                              Stoffe enthalten, welche sich später in der reifen Traube wieder finden – so
                              in einem Kilogrm. Blätter 8 bis 10 Grm. Zucker – führt er die Mengen von
                              Säuren an, welche man schon durch den Geschmack grüner Blätter entdeckt; namentlich
                              ist es die Aepfelsäure, welche vorherrscht, die aber bei zunehmender Reife der
                              Weinsteinsäure Platz macht. So enthält die unreife Traube meist Aepfelsäure, die in
                              der reifen Traube nur in einem verschwindenden Minimum gefunden wird. Deshalb weisen
                              schlechte Jahrgänge mehr Aepfelsäure, gute Jahrgänge dagegen mehr Weinsteinsäure
                              auf. Man kennt verschiedene Mittel, welche die Aepfelsäure im Wein abstumpfen
                              sollen, namentlich den von Chaptal angegebenen
                              „Antiacit“ d. i. Aetzkalk, der in feinen Packetchen für 24
                              kr. verkauft wird, aber nur einen reelen Werth von 1 höchstens 2 kr. hat. Antiacit
                              stumpft allerdings die Weinsteinsäure ab und schlägt sich als feines Pulver nieder;
                              aber in der Aepfelsäure bleibt er gelöst und der Wein bleibt trübe. Andere empfehlen
                              Magnesia, aber auch diese bleibt in der Aepfelsäure, also in sehr saurem Wein
                              gelöst, und erreichen alle diese Mittel den Zweck nicht, zu dem sie angewendet
                              werden. – In der reifenden Traube wächst der Zucker gleichsam und die Säure
                              nimmt ab, so vom Juli von 1/2 Proc. Zucker und 2,7 Proc. Säure bis zum October mit
                              18 Proc. Zucker und 0,6 Proc. Säure. Die unreife Traube enthält freie Säure, und
                              diese wird gesättigt durch die Kalisalze, welche während des Reifens zunehmen. In
                              1000 Beeren vermehrte sich der Zucker vom Ende Juli bis October von 4 bis 270 Grm.,
                              die Säure verminderte sich von 30 bis 13 Grm., und der Kaligehalt steigerte sich von
                              1,8 bis 7,6 Grm. Die Traube ist ein Organismus, der wie jeder andere nach Erreichung
                              der höchsten Entwickelung zurückgeht und schließlich aufgelöst wird. Wenn im Sinne des
                              Weinproducenten die Edelfäule das höchste Stadium der Entwickelung ausmacht, so geht
                              die Traube der Auflösung entgegen; die gelbe oder grüne Farbe verwandelt sich in
                              eine bräunliche, die Beere trocknet im besten Falle ein und wird zur Rosine; bei
                              nassem Wetter entsteht grauer Schimmel; der Schimmelpilz (Botrytis acinorum) setzt sich auf der Beere fest und verzehrt sie. Der
                              Schimmelpilz findet sich überall da ein, wo todte organische Wesen vorhanden sind
                              und ist deshalb eine große Wohlthat für die Bewohner der Erde; denn ohne ihn würde
                              letztere nur ein ein einziger großer Kirchof sein, auf welchem doch die Leichen
                              unbegraben liegen bleiben müßten (vergl. 1873 210 124).
                              Der quantitative Verlust an Traubensaft ist bei der Edelfäule schon ganz bedeutend,
                              denn viel geht durch das Auslaufen verloren; aber später verliert die Traube nicht
                              blos Wasser durch das Austrocknen, sondern auch edelste Bestandtheile durch den
                              Schimmelpilz, durch dessen Einwirkung sie zuletzt ganz einfach verschwindet. So
                              erreichten in dem herrlichen Weinjahr 1868 die Trauben Mitte September den höchsten
                              Grad ihrer Entwickelung; von da an nahm das Gewicht der einzelnen Beere (vom
                              Steinberg im Rheingau) ab von 1,7 bis 0,6 Grm. am Tage der Lese (12. October) und
                              das Gewicht von 1000 Beeren des Johannisberges von 1072 bis 756 Grm. Auslesebeeren
                              vom Steinberg hatten aber nicht allein bedeutend an Gewicht, sondern auch 34 Proc.
                              Zucker verloren, natürlich durch Einwirkung des Schimmelpilzes, wie bereits
                              ausgeführt wurde. Die Entwickelung der Trauben bis zur Edelfäule, die Production vom
                              Auslese- und Rosinen-Wein ist also ein Vergnügen, das sich nur reiche
                              Besitzer großer Güter erlauben dürfen, vor dem aber
                              kleine Weinbauern aufs Eindringlichste zu warnen sind. Die beste Zeit der
                              Traubenernte ist nach vielfachen Untersuchungen der Zustand der Edelfäule der
                              Trauben vor dem Zerspringen der Beeren. Spätere Ernten ergaben nicht blos weniger,
                              sondern auch schlechteren Wein und den Rosinen-Weinen fehlt das Bouquet
                              gänzlich, wie die berühmten Keller des bekannten Weinhändlers Wilhelmi genügsam ausweisen. Aber auch auf das Wetter muß bei der
                              Traubenernte geachtet werden. Während des Regens saugen die Beeren sich voll mit
                              Wasser und verlieren Zucker. In einem Jahre regnete es vom 17. bis 26. October. Am
                              28. wurde bei trockenem Wetter die Lese vorgenommen. Vergleichende Untersuchungen
                              ergaben 1 Proc. Zuckerverlust, aber bedeutende Zunahme des Wassergehaltes.
                           Vor dem Keltern sind die Trauben durch die Traubenmühle so zu zerkleinern, daß Kerne
                              und Rappen nicht zerquetscht werden, denn diese und die Schalen enthalten Gerbstoff,
                              der beim Rothwein wohl angenehm, aber bei Weißwein nur in unbedeutenden Mengen
                              erlaubt ist, die sich übrigens hier leicht ausscheiden. Vor dem Keltern sollen die
                              durch die Traubenmühlen gequetschten Trauben 5 bis 8 Tage mit den Rappen eine
                              vorläufige Gährung beginnen, damit der Most eine größere Leichtigkeit,
                              Dünnflüssigkeit annehme, wodurch er durch die Kelter vollständiger aus den Trestern
                              entfernt wird als der nicht vorgegohrene dickflüssige Most. Denn es ist eine
                              bekannte Erscheinung, daß auch die vollkommenste Kelter nicht entfernt im Stande
                              ist, den Most vollständig von den Trestern zu trennen. Gesunde Trauben des
                              Steinbergs lieferten 70 Proc. Most und 30 Proc. Trester, sehr zuckerreiche
                              Rosinentrauben 58 Proc. Most und 42 Proc. Trestern, und sieht man schon aus diesem
                              Verhältniß, daß je edler der Most, desto größer der Verlust durch seine von den
                              Trestern nicht zu trennenden Rückstände. Der neugegohrene Wein fließt leichter ab,
                              behält auch leicht eine hohe Farbe und kleine Mengen Gerbstoff, welche sich aber,
                              wie schon bemerkt, leicht ausscheiden. Aber, das muß auch bemerkt werden, solcher
                              Wein bekommt leichter als anderer einen Stich. Soll nun der Zucker in den Trestern
                              umkommen, die wir auf den Komposthaufen werfen, oder wenn wir sie für einen
                              Spottpreis verkaufen, soll der Händler 10 Stück Wein machen können von einem Stück
                              Trestern? Nein, wir sollen letztere zu eigenem Nutzen verwerthen. Wir sollen zuerst
                              edle Trestern mit kleinem Most wiederholt abkeltern und dadurch, wie häufig
                              untersucht wurde, den Zuckergehalt des letztern von 15 bis 21 Proc. steigern. Aber
                              wir werden zweitens uns auch aus den Trestern einen ganz angenehmen Hauswein
                              bereiten, durch wiederholtes Abkeltern mit Zuckerwasser. Die Trestern müssen jedoch
                              schnell verarbeitet werden, denn sie vermindern binnen 48 Stunden durch
                              fortschreitende Gährung von z.B. 8,4 bis 2,4 Proc.
                           Der Most enthält trübe Theile, Schimmelkörper, die Hefenpilse, deren Sporen schon auf
                              der Schale der Beeren zu finden sind, und ohne welche eine Traube nicht denkbar ist,
                              ferner Frucht- und Traubenzucker, Aepfel- und Weinsteinsäure. Sollen
                              aber die Hefenpilse
                              sich rasch vermehren, d.h. soll die Gährung rasch vor sich gehen, so dürfen
                              Eiweißkörper im Most nicht fehlen, ebensowenig wie Kali, Kalk und Phosphorsäure. Der
                              Most enthält je nach dem Jahrgange 16 bis 24 Proc. Zucker und 1/2 pr. Mille Säuren.
                              1200 Liter Most eines guten Jahrganges mit 18 Proc. Zucker enthielten 474 bis 650
                              Pfd. Zucker, 11 bis 12 Pfd. Säuren, 6 Pfund Eiweißkörper und 100 bis 108 Pfd. andere
                              Stoffe, deren Natur bis jetzt noch unbekannt geblieben. Der 71er Johannisberger
                              enthielt in demselben Quantum nur 91 Pfd. Zucker und 18 Pfd. Säuren. – Verf.
                              verwirft die Oechsle'sche Mostwage, denn sie mißt nur das
                              Zuckerwasser, während doch der Most mehr als dies enthält. Er empfiehlt dagegen die
                              Klosterneuburger Mostwage nach Babo, welche für die
                              Praxis vollständig ausreicht; sie ist aber nur verwendbar bei völlig klarem Most.
                              Aber nicht nur die Mostwage ist unentbehrlich zu Beobachtungen über den Verlauf der
                              Gährung und zur Leitung derselben, auch ein Thermometer darf nicht fehlen zur
                              Regelung der Temperatur im Gährraume; namentlich bei zu niedriger Temperatur stößt
                              die Gährung und kommt erst wieder in Gang, wenn die Wärme auf künstlichem oder
                              natürlichem Wege erhöht wurde.
                           
                        
                           Ueber das Wärmeleitungsvermögen von Flüssigkeiten.
                           Winkelmann (Poggendorff's Annalen, 1874 Bd. 153 S. 481)
                              hat das Wärmeleitungsvermögen einiger Flüssigkeiten bestimmt und folgende Werthe,
                              bezogen auf 1 Centimeter und 1 Secunde, erhalten:
                           
                              
                                 Wasser
                                 0,001540
                                 
                              
                                 Chlornatriumlösung, 33,33 Proc.
                                 0,002675
                                 
                              
                                 Chlorkaliumlösung, 20 Proc.
                                 0,001912
                                 
                              
                                 Alkohol
                                 0,001506
                                 
                              
                                 Schwefelkohlenstoff
                                 0,002003
                                 
                              
                                 Glycerin
                                 0,000748
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber die chemische Lichtstärke verschiedener Flammen.
                           A. Riche und Ch. Bardy
                              (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1875 S. 183) stellen auf Grund
                              ihrer Versuche folgende Reihe auf, in welcher die nachfolgende Flamme immer
                              chemisch-lichtstärker ist als die vorhergehende.
                           
                              
                                 
                                 Relative chemischeWirksamkeit.
                                 
                              
                                 Drumond'sches Licht
                                 3
                                 
                              
                                 Zink in Sauerstoff brennend
                                 4
                                 
                              
                                 Magnesiumlampe
                                 5
                                 
                              
                                 Flamme von Stickoxyd u. Schwefelkohlenstoffdampf
                                 6
                                 
                              
                                 Stickoxydstrom auf in einer Schale
                                    brennenden    Schwefelkohlenstoff
                                    geleitet
                                 6–7
                                 
                              
                                 Sauerstoffstrom
                                 7
                                 
                              
                                 Sauerstoffstrom auf in einer Schale
                                    brennenden    Schwefel geleitet
                                 8.
                                 
                              
                           Das Licht des in Sauerstoff brennenden Schwefels zeichnet sich also durch eine ganz
                              bedeutende chemische Wirksamkeit aus und kann in der Photographie ganz vortreffliche
                              Verwendung finden.
                           
                        
                           Die Zerstörung der Codices und Palimpseste durch die modernen
                              Gelehrten; von Hotz-Osterwald.
                           Seit Sir Humphrey Davy's analytischen Untersuchungen
                              vernachlässigt die Chemie paläographische Studien. Doch thut Abhilfe Noth, da die
                              gelehrten Philologen etc. durch zweckwidrige Reagentien und deren verkehrte
                              Anwendung die alten Handschriften zu schädigen, ja zu ruiniren Pflegen. Abgesehen
                              von der auf Papyrus verwendeten antiken Kohlen- oder Tuschtinte sind freilich die im Alterthum
                              und Mittelalter gebrauchten Schreibpigmente bisher unerforscht. Namentlich ist der
                              dunkel- bis hellbraune, ausnahmslos auf Pergament gebrauchte Farbstoff bis
                              jetzt völlig räthselhaft. Gestützt auf sorgfältige Untersuchungen wies der Verf.
                              durch eine Reihe historischer, chemischer, mikroskopischer etc. Momente die
                              Identität desselben mit dem Oenocyanin bez. Rosit und Purpurit nach. Dieser
                              Farbstoff wurde mittels Coction meist aus Hefe dargestellt. Er war dem Alterthum
                              schon lange vor seiner Verwendung zur Schrift zunächst als Malerfarbe bekannt.
                              Während die herrschende Meinung den Stoff a priori als
                              eisenhaltig betrachtet und danach behandelt, ist er an sich eisenfrei. Thatsächlich
                              kommt allerdings vielfach ein Eisengehalt vor; aber er ist der Existenz und dem
                              Quantum nach durchaus zufällig, übrigens leicht erklärlich, und fehlt häufig genug
                              ganz. Dieses „Rebenbraun“ tritt seit dem III. Jahrhundert nach
                              Chr. zunächst in Griechenland als „ἒγχαυστον“:
                              das „Eingebrannte“
                              „Gekochte“ auf (woher incaustuni,
                                 inchrostro, encre und ink), herrscht, nahezu
                              alle erhaltenen Handschriften antiker Werke umfassend, bis zu seiner Ablösung durch
                              das moderne Gallat (Gallustinte) im XIV. Jahrhundert, welch letzteres ohne Zweifel
                              eine arabische Erfindung ist.
                           Die gebräuchlichen Reagentien sind sämmtlich theils absolut, theils relativ
                              tadelhaft; voraus die bis vor kurzem höchst angesehene, jetzt noch vielfach beliebte
                              „Gioberti-Tinctur“ (d.h. Blutlaugensalz mit
                              Salzsäure), welche in Bälde Schrift und Pergament in blauen Staub verwandelt; nicht
                              minder aber auch die gerühmten, angeblich ganz unschädlichen Schwefelmetalle, durch
                              welche die Schrift verwaschen und häufig nach einiger Zeit ganz unerkennbar wird.
                              Empfohlen wurde dagegen gelbes sowie rothes Blutlaugensalz mit Essigsäure, deren
                              Product sich sammt dem Pergament bestens erhält. Successive Auftragung dieser Lösung
                              kann z.B. selbst bei sonst verzweifelten Palimpsestfällen von Nutzen sein. Dagegen
                              wirkt Rhodankalium, theoretisch anscheinend das beste Mittel, mit Essigsäure
                              merkwürdiger Weise vehement contrahirend auf die Membran und ist aus diesem Grunde
                              wenigstens in genannter Mischung unzulässig. (Berichte der deutschen chemischen
                              Gesellschaft, 1874 S. 1743.)
                           
                        
                           Regeneration der Manganrückstände in der Chlorfabrikation; von
                              F. Kuhlmann.
                           Die rohe Manganchloridlösung wird mit Kreide vermengt, um Eisen als Carbonat
                              fortzuschaffen, und sodann mit Kalkmilch, um das Manganchlorid in Oxyd überzuführen.
                              Dieses Oxyd wird, nach sorgfältigem Waschen, in Salpetersäure gelöst, die Lösung
                              eingedampft und der trockene Rückstand in Retorten auf eine Temperatur erhitzt, bei
                              welcher der Stickstoff als Untersalpetersäure und als Stickstoffoxyd (dieses
                              natürlich in Berührung mit atmosphärischer Luft in Untersalpetersäure übergehend)
                              entweicht, bei welcher aber das entstehende Manganhyperoxyd nicht zerstört wird. Die
                              Untersalpetersäuredämpfe läßt man durch Manganoxydhydrat (erhalten in vorerwähnter
                              Weise) absorbiren, calcinirt das gebildete Salz u.s.f. Auf diese Art kann der
                              Regenerirungsproceß, selbstverständlich mit einem sehr kleinen Verluste von
                              Untersalpetersäure, für irgend eine Zeitdauer fortgeführt werden. Beimengung von
                              Kalk im Manganoxyd verursacht größeren Verlust von Untersalpetersäure; dies zu
                              vermeiden, nehme man zur Oxydation des Manganchlorids eben nur die äquivalente Menge
                              von Kalk.
                           Kuhlmann behauptet, daß er mittels dieses Verfahrens 88
                              Proc. regenerirtes Manganhyperoxyd erhalte, während Weldon's ungleich schönerer – weil einfacherer Proceß nur etwa 70
                              Proc. liefere.
                           Ein anderer Vorschlag des Patentinhabers geht dahin, das Manganoxydhydrat auf grobe
                              Kotzen oder Matten auszubreiten, die auf lose gehäuften Schlackenstücken liegen und
                              nach dem Abfiltriren der Flüssigkeit calcinirt werden. Das Product dient dann als
                              Manganmaterial im Bessemerproceß. (Vergl. Jezler's
                              Verfahren, S. 446.)
                           Der Berichterstatter bemerkt hierzu: Es ist wohl kaum nothwendig anzudeuten, daß der
                              Vorschlag die Vortheilhaftigkeit des ersteren in sehr zweifelhaftem Lichte
                              erscheinen läßt. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1875 S. 167.)
                           
                        
                           
                           Preisaufgaben.
                           Vom kgl. preuß. Unterrichts- und vom Handelsministerium sind nachstehende
                              Preisaufgaben ausgeschrieben worden; die Preiswerber haben ihre Einsendungen bis bis
                              zum 31. December 1875 bei dem kgl. preuß. Ministerium der geistlichen,
                              Unterrichts- und Medicinal Angelegenheiten in Berlin einzureichen.
                           Erste Preisaufgabe. Es wird ausgesetzt ein Preis von 3000
                              Mark für die Angabe eines Verfahrens, welches Gypsabgüsse, ohne die Feinheit ihrer
                              Form im mindesten zu beeinträchtigen oder den Farbenton des Gypses wesentlich zu
                              verändern gegen periodisch wiederkehrende Abwaschungen vollständig widerstandsfähig
                              macht.
                           
                        
                           Besondere Bestimmungen.
                           
                              a) Das Verfahren muß auf jede der im
                                 Handel vorkommenden Gypssorten gleich gut anwendbar sein und darf die Härte des
                                 Abgusses nicht vermindern.
                              b) Die Rücksicht auf die absolute
                                 Erhaltung der Feinheit der Form schließt das Auftragen von Stoffen, welche nicht
                                 in die Gypsmasse eindringen, vollständig aus.
                              c) Es ist nicht nothwendig, daß der Gyps
                                 bei der Behandlung seine ursprüngliche Farbe behalte; ein Stich ins Gelbliche,
                                 oder überhaupt ein wärmerer Farbenton ist gestattet, jedenfalls aber die
                                 Gleichmäßigkeit desselben unerläßlich.
                              d) Die nach dem Verfahren behandelten
                                 Abgüsse müssen wiederholte Abwaschungen mit lauwarmem Seifenwasser
                                 aushalten.
                              e) Das Verfahren muß auf Gypsabgüsse
                                 jeder Größe und Form leicht anwendbar sein.
                              f) Die Bewerber haben die Brauchbarkeit
                                 ihres Verfahrens durch Einsendung von Probestücken und auf Verlangen durch die
                                 Behandlung von ihnen zur Verfügung gestellten Abgüssen nachzuweisen.
                              
                           Zweite Preisfrage. Es wird ausgesetzt ein Preis von
                              10.000 Mark für die Angabe einer Masse zur Herstellung von Abgüssen von Kunstwerken,
                              welche die Vortheile des Gypses, aber außerdem noch eine hinreichende
                              Widerstandsfähigkeit besitzt, um die Abgüsse zu befähigen, periodisch wiederkehrende
                              Reinigungen ohne vorhergegangene Behandlung zu ertragen.
                           
                        
                           Besondere Bestimmungen.
                           
                              a) Das neue Material muß sich leicht in
                                 echte Formen gießen lassen, ohne daß dieselben mehr leiden als bei Gypsabgüssen,
                                 und muß die Form ebenso getreu wiedergeben wie der Gyps.
                              b) Es ist nicht nothwendig, daß die
                                 Masse die Farbe des Gypses besitzt; ein Stich ins Gelbliche oder überhaupt in
                                 einen wärmeren Farbenton als der des Gypses ist gestattet, jedenfalls aber die
                                 Gleichmäßigkeit der Farbe unerläßlich.
                              c) Die Festigkeit des Materiales darf
                                 keinenfalls geringer sein als die des Gypses, so daß es für die Herstellung der
                                 größten Abgüsse tauglich ist.
                              d) Die aus der Masse hergestellten
                                 Abgüsse müssen wiederholte Abwaschungen mit lauwarmem Seifenwasser
                                 aushalten.
                              e) Der Preis der Masse darf denjenigen
                                 des Gypses nicht erheblich übersteigen; auch darf der Preis der für die
                                 Herstellung der Abgüsse nöthigen Formen nicht erheblich von dem der echten
                                 Gypsformen abweichen.
                              f) Die Bewerber haben die Brauchbarkeit
                                 der von ihnen vorgeschlagenen Masse durch Einsendung von Proben derselben im
                                 unverarbeiteten und im verarbeiteten Zustande und auf Verlangen durch Ausführung
                                 von Probegüssen nachzuweisen.