| Titel: | Holzfussböden in Asphalt und Holzpflaster. | 
| Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, S. 203 | 
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                        Holzfussböden in Asphalt und
                           Holzpflaster.
                        Mit Abbildungen.
                        Holzfussböden in Asphalt und Holzpflaster.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 218, S. 203
                              Die in diesem Journal, 1875 215 378, angegebene
                                 Construction von Holzfußböden in Asphaltbettung, deren Vorzüge mit vollem Recht
                                 hervorgehoben worden sind, ist in Deutschland nicht ganz so unbekannt, wie der
                                 Verfasser jener Notiz annimmt. Das von demselben mitgetheilte Verfahren ist in
                                 verschiedenen Bauten Berlins mit der Verbesserung zur Anwendung gekommen, daß
                                 die Fuge zwischen je zwei Bretchen, anstatt sich nach unten keilförmig zu
                                 erweitern, schwalbenschwanzförmig gebildet ist. Die
                                 erhärtete Asphaltmasse hält somit die einzelnen Bretchen unverrückbar fest,
                                 während bei der anderen Anordnung der Fuge die Gefahr eines Werfens bezieh.
                                 Loslösens der Holzstäbe ziemlich nahe liegt. Selbstverständlich kann dieser
                                 Fußboden auch direct auf Ziegelsteinpflaster ohne
                                    Sandunterlage verlegt werden, und es sind mehrere solcher Böden in
                                 Berlin ausgeführt worden, welche sich bis jetzt sehr gut bewährt haben;
                                 allerdings lassen dieselben beim Begehen die Elasticität der gewöhnlichen
                                 Holzböden sehr vermissen.
                              
                           Architekt Adolf Fuchs schließt an diese Notiz (in der
                              deutschen Bauzeitung, 1875 S. 149) eine Mittheilung über eine gleichfalls noch wenig
                              bekannte, aber für viele Zwecke anwendbare Art der Holzpflasterung, welche sich sehr
                              gut bewährt hat. Das Pflaster wird gebildet aus 25 bis 30cm langen, mit einem Winkel von 45°
                              geneigt stehenden Eichenholzklötzen, welche in nachstehend skizzirter Art aus quadratischen
                              Hölzern von 12cm Stärke geschnitten
                              werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 218, S. 204
                              
                           Die Klötzchen werden in der Weise verlegt, daß eine der
                              Hirnholz- (Schnitt-) Flächen in horizontaler Lage auf eine vorher
                              geebnete und festgestampfte Kies- oder Sandunterlage aufgesetzt wird. Die
                              drei spitz- bezieh. rechtwinkeligen Kanten der oberen Kopfseite werden vor
                              dem Verlegen entsprechend der vierten Seite unter einem Winkel von 45°
                              abgekantet, um Absplitterungen zu verhüten und den Pferdehufen den nöthigen Halt zu
                              geben. Partielle Einsenkungen dieses Pflasters werden durch die schräge Lage der
                              Holzklötzchen und den verbandmäßigen Wechsel der Stoßfugen unmöglich gemacht; auch
                              kann ein Werfen des Pflasters nicht stattfinden, weil sich die Klötzchen bei allen
                              Temperatureinwirkungen gleichmäßig heben und senken können. Um eine längere Dauer
                              der Construction zu erzielen, ist es nöthig, besonders die Hirnholzseite derselben
                              mit heißem Steinkohlentheer zu tränken.
                           Die Kosten dieser Pflasterung stellen sich verhältnißmäßig sehr gering, da zu deren
                              Anfertigung keine besondere Geschicklichkeit gehört. Verfasser hat dieselbe seit
                              etwa 6 Jahren bei verschiedenen Bauten in Durchfahrten, Höfen, Pferdeställen etc.
                              zur Ausführung gebracht und kann constatiren, daß sie sich bis jetzt überall
                              vorzüglich gehalten hat.