| Titel: | Dr. Bowditch's Instrument zur Prüfung der Farbe des Wassers. | 
| Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, S. 208 | 
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                        Dr. Bowditch's Instrument zur Prüfung der Farbe des
                           Wassers.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              V [d/4].
                        Bowditch's Instrument zur Prüfung der Farbe des
                           Wassers.
                        
                     
                        
                           Dieses im Scientific American, Juli 1875 S. 57
                              beschriebene Instrument besteht aus zwei Röhren B und
                              D (Fig. 27), wovon die
                              letztere in der ersteren wasserdicht verschiebbar ist. Beide Röhren sind an ihren
                              unteren Enden mit einer runden Glasplatte geschlossen. In die weitere Röhre B mündet dicht oberhalb der Glasplatte eine dünne Röhre, welche mit einem
                              trichterförmigen Recipienten A communicirt. Gießt man
                              Wasser in den letzteren, so gelangt dieses in den Raum zwischen den beiden
                              Glasscheiben und füllt beim Herausziehen des inneren Rohres D das äußere Rohr B vollständig aus. Schiebt
                              man das Rohr D hinab, bis die Glasscheiben mit einander
                              in Berührung kommen, so tritt das Wasser wieder in den Recipienten A zurück. Durch eine Oeffnung in der Nähe des oberen
                              Endes des Rohres D erstreckt sich ein rhombisches Prisma
                              E, in dessen Innerem eine zweimalige Totalreflexion
                              stattfindet, bis in die Mitte des Rohres, so daß ein durch das Ocular G blickendes Auge das Gesichtsfeld zur Hälfte durch die
                              Oberfläche des Prismas ausgefüllt sieht, wie dies in Fig. 28 angedeutet ist.
                              Das Ocular enthält eine einzige Linse, deren Focus auf die obere Begrenzungsebene
                              des Prismas eingestellt ist. Lage und Winkel des Prismas sind so gewählt, daß ein
                              außerhalb des Rohres B und parallel zu diesem von unten
                              herkommender Lichtstrahl in die untere Ebene des aus dem Rohr D hervorragenden Prismas E senkrecht eindringt
                              und nach einer zweimaligen Totalreflexion seinen Weg parallel zur Achse im Inneren
                              des Rohres fortsetzt, um schließlich mit denjenigen Lichtstrahlen, welche durch
                              beide Glasscheiben gegangen sind, in das Ocular zu gelangen. Man sieht, daß bei
                              dieser Einrichtung die Bedingungen zur Vergleichung der Farbe und Intensität dieser
                              beiden Lichtquellen so günstig wie möglich sind.
                           An das untere Ende des Rohres B ist ein Stück weißen
                              Kartenpapieres C befestigt, welches ein gleichmäßig
                              weißes Licht in beide Röhren und ebenso längs der äußeren Seite des Instrumentes in
                              das Prisma sendet. Will man nun einen Versuch anstellen, so bringt man ein Stück
                              bräunlich gelbes Glas an der Vorderseite des Prismas an und gießt das Wasser, dessen
                              Farbe bestimmt werden soll, in den Recipienten A.
                              Hierauf zieht man das innere Rohr D aus, bis die
                              Wassersäule zwischen den beiden Glasscheiben so lang ist, daß sie dem
                              hindurchgehenden Lichte eine Farbe gleich derjenigen gibt, welche das gefärbte Glas
                              dem das Prisma durchlaufenden Lichte mittheilt. Die Länge der Wassersäule, welche im
                              umgekehrten Verhältnisse zur Tiefe der Farbe sich ändert, kann mit Hilfe einer am
                              inneren Rohre angebrachten Scale bestimmt werden. Auf diese Weise läßt sich die
                              relative Intensität der Farbe verschiedener Wässer mit ziemlicher Genauigkeit
                              ermitteln. Der Erfinder glaubt, das in Rede stehende Instrument auch zur Prüfung von
                              Farben vortheilhaft anwenden zu können.
                           
                              P.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
