| Titel: | Bestimmung des Antimons; von G. H. Bartley. | 
| Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, S. 271 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bestimmung des Antimons; von G. H. Bartley.
                        Bartley, über Bestimmung des Antimons.
                        
                     
                        
                           Zur Bestimmung des Antimons in Buchdruckletternmetall wird die in kleine Stücke
                              zerschnittene Legirung in einem Becherglase mit Salpetersäure bis zur vollständigen
                              Zersetzung behandelt und der Ueberschuß von Salpetersäure mit Ammoniak neutralisirt;
                              dann wird gelbes Schwefelammonium in beträchtlichem Ueberschuß hinzugefügt und damit
                              digerirt, bis das Antimon gelöst ist. Nun wird filtrirt, der Rückstand ausgewaschen,
                              getrocknet, geglüht und als Bleisulfid oder Bleisulfat gewogen. Die
                              Schwefelammoniumlösung des Antimons wird mit Salzsäure so lange digerirt, bis aller
                              Schwefelwasserstoff ausgetrieben und die über dem Niederschlage stehende Flüssigkeit
                              klar geworden ist; dann wird filtrirt, der Niederschlag so lange ausgewaschen, bis
                              die ablaufende Flüssigkeit mit Silberlösung keine Trübung mehr hervorbringt, und
                              getrocknet. Der Niederschlag wird dann so vollständig wie möglich von dem Filter in
                              ein Becherglas gebracht. Das Filter bringt man wieder auf den Trichter, durchlöchert
                              es und wäscht mit Brom aus, indem man Sorge trägt, jeden Theil des Papieres damit zu
                              befeuchten, bedeckt den Trichter mit einem Uhrglase, läßt einige Minuten stehen und
                              spült das Filter ein oder zweimal mit Wasser ab. Das Brom und die Waschwässer läßt
                              man in das Becherglas zu dem Niederschlag fließen. Diese Operationen sind gewöhnlich
                              genügend, um den Niederschlag von dem Filter zu bringen; um aber allem Verluste
                              vorzubeugen, ist es gut, das Filter in eine Abdampfschale zu bringen und darin mit
                              Wasser zu digeriren, bis die Farbe des Broms von dem Papiere verschwunden ist; dann
                              wird das Filter entfernt, das Waschwasser bis auf einen kleinen Rest verdunstet, in
                              einem großen Porzellantiegel mit überschüssiger Salpetersäure zur vollständigen
                              Trockne eingedampft und mit einem Krystall von salpetersaurem Ammonium erhitzt, um
                              alle organische Substanz zu zerstören.
                           Der Inhalt des Becherglases wird mit wenig ganz chlorfreier Salpetersäure mäßig
                              erwärmt, bis die Antimonsäure rein weiß ist. Die Zersetzung geht gewöhnlich sehr
                              heftig vor sich; man bedeckt daher das Becherglas mit einem Uhrglase. Wenn sich nach
                              der Behandlung mit Salpetersäure Schwefel ausscheiden sollte, so füge man noch etwas
                              Brom hinzu. Endlich gibt man den ganzen Inhalt des Becherglases in den
                              Porzellantiegel, verdampft zur Trockne, glicht und wiegt als Sb₂O₄.
                              Diese letzte Verdampfung
                              kann über freiem Feuer geschehen, da der Inhalt des Tiegels nicht spritzt. Natürlich
                              müssen reducirende Gase fern gehalten werden.
                           Diese Antimonbestimmung nimmt weniger Zeit in Anspruch und gibt genauere Resultate
                              als eine der anderen Methoden.
                           Folgende Analysen mögen den Grad der Genauigkeit dieser Methode zeigen. I und II sind
                              von demselben Stereotypenmetall; III ist eine andere Probe.
                           
                              
                                 
                                 Blei.
                                 Antimon.
                                 Zusammen.
                                 
                              
                                 I.
                                 78,05
                                 21,90
                                   99,95
                                 
                              
                                 II.
                                 77,98
                                 22,11
                                 100,09
                                 
                              
                                 III.
                                 77,29
                                 22,69
                                   99,98.
                                 
                              
                           (Nach dem American Chemist, Juni 1875 S.
                                 436.)