| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, Nr. , S. 81 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Der
                              „Keely-Motor“-Schwindel.
                           Eine neue Erfindung ungeheurer Tragweite hält seit Monaten das ganze Zeitungspublicum
                              der Vereinigten Staaten in Aufregung. Alle Zeitungen bringen Mittheilungen über die
                              Fortschritte der „Keely-Motor-Company“, welche sich in
                              Philadelphia gebildet hat, um dieser wunderbaren Neuerung Eingang in die Praxis zu
                              verschaffen; in kurzer Zeit wurden große Summen gezeichnet und selbst Fachmänner
                              anerkannten Rufes haben sich nicht gescheut, für einen offenbaren Unsinn
                              einzutreten, der sich in Wahrheit wenig vom „Perpetuum mobile“
                              unterscheidet.
                           Der Erfinder zeigt den erstaunten Besuchern einen eisernen Kasten mit einer kleinen
                              Oeffnung, in welche er eine halbe Minute lang hineinbläst. Hierauf verbindet er
                              dieselbe Oeffnung mit dem Hydranten einer Niederdruckwasserleitung (2at Druck), läßt ca. 50l Wasser einströmen und sperrt dann ab.
                              Jetzt ist das Wunder fertig; denn Keely behauptet, daß
                              sich nun, durch die einfache Vereinigung des Wassers mit der Luft, ohne Wärme, ohne
                              irgend welche chemische oder mechanische Action, ein neues gasförmiges Fluidum
                              gebildet hat – ein „kalter Dampf“. welcher größeres
                              Volum wie die erzeugende Flüssigkeit einnimmt und durch entsprechende Einrichtung
                              des Apparates (die natürlich nur dem Erfinder bekannt ist), auf 600 bis 1000at Spannung gebracht werden kann. Zum
                              Beweis dessen öffnet Keely einen Wechsel an seinem Motor,
                              welcher zu einem Manometer führt, das nun auch sofort zum allgemeinen Erstaunen
                              5000k Spannung zeigt. Darauf wird aus
                              dem mysteriösen Gehäuse eine kleine Luftmaschine – welche hier wohl
                              „Kalt-Dampfmaschine“ heißen müßte – in
                              Betrieb gesetzt, bis nach 3 oder 4 Minuten die Besucher entlassen werden unter der
                              Versicherung, mit dem Gelde der neuen Actiengesellschaft einen großen
                              Keely-Motor zu bauen, der alle
                              „Warm-Dampfmaschinen“ aus dem Felde schlagen
                              soll.
                           Es ist klar, daß dieser niemals zu Stande kommen wird, und der Scientific American, welcher mit anerkennenswerther Consequenz diesen
                              vaterländischen Humbug bekämpft, führt die ergötzlichsten Beispiele ähnlicher
                              Erfinder auf, die auch bald ebenso plötzlich verschwanden, wie sie aufgetaucht
                              waren.
                           Er erinnert an den „Spirit-Motor“ von Home, welcher im Jahre 1871 durch Dr. William Crookes in London eingeführt und
                              durch einfaches Hindeuten mit dem Finger in Bewegung versetzt wurde; ferner an den
                              in New-York aufgekommenen Elektromotor von Paine
                              – eine Erfindung, die seiner Zeit mit ebenso großem Aplomb auftrat, wie der
                              Keely-Motor, und gleichfalls große Summen zum Schaden leichtgläubiger
                              Capitalisten verschlang.
                           Aber das sicherste Mittel zur Auflösung des Schwindels wäre wohl, wenn ein
                              opferwilliger Menschenfreund selbst einen neuen Keely-Motor construirte. Er
                              nehme einen Luftcylinder von 1qc
                              Querschnittsfläche und 500mm Hub und lasse
                              in denselben einen Plungerkolben gleichen Durchmessers einschleifen, den
                              Plungerkolben aber belaste er mit einem Reservoir, das 0cbm,5 Wasser
                              faßt. Ist dasselbe gefüllt, so muß die Luft im Recipienten einer Spannung von 500k pro 1qc Widerstand leisten, also auch die entsprechende Spannung von 500at annehmen. Setzt man nun den Recipienten
                              durch eine sehr enge Bohrung mit einer kleinen Luftmaschine in Verbindung, so wird
                              dieselbe zu laufen anfangen, der Plungerkolben aber langsam herabsinken, bis die
                              500mm Hub zurückgelegt sind. Dadurch
                              wird aber eine Arbeitsgröße frei von 500 × 0mk,5, und der Motor, wenn er 5 Minuten
                              laufen soll, kann somit eine theoretische Leistung von 250/(5 × 60 ×
                              75) = 0e,011 enthalten, genug um das
                              gläubige Volk in Erstaunen zu setzen.
                           Und daß diese Erfindung auch rentabel ist, folgt daraus (?), daß unsere Concurrentin,
                              die Keely-Motor-Company, allein in New-York in ganz kurzer Zeit
                              für 100000 Dollars Actien angebracht hat.
                           
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                           Korkumhüllung für Dampfleitungen.
                           Die Firma J. Prochaska Wien (IV. Favoritenstraße 16)
                              bringt seit einiger Zeit ein neues Umhüllungsmittel in Verkehr, das für viele Fälle
                              vor allen bis jetzt bekannten den Vorzug verdienen dürfte. Es sind dies 10 bis 20mm starke Streifen aus Kork, welche
                              segmentförmig nach dem beiläufigen Durchmesser der zu umhüllenden Rohre geschnitten
                              werden und dann, faßdaubenartig neben einander über das Rohr gelegt, mit Binddraht
                              festgehalten werden können.
                           Die geringe Wärmeleitungsfähigkeit von Kork ist bekannt, und der verhältnißmäßig
                              billige PreisFür Umhüllungen von Dampfcylindern, Dampfkesseln etc. kosten Korkplatten in
                                    gehobeltem und zugerichtetem Zustande pro 1qm (incl. Einfuhrzoll, loco
                                    Wien)6fl.50kr.ö.W.Dieselben in ungleichen Längen und Breiten pro 1qm4„75„„„Rohe Korkplatten, 20 bis 22mm stark pro 1qm4„–„„„Bei Rohrverkleidungen stellt sich der Preis für 12mm dicke Platten und 20 bis 45mm äußerem Rohrdurchmesser pro
                                    laufenden Meter (incl. Einfuhrzoll nach Oesterreich) auf 1 fl. 10 kr. bis 1
                                    fl. 60 kr.Desgleichen für 15mm dicke Platten
                                    und 50 bis 80mm äußerem
                                    Rohrdurchmesser auf 1 fl. 70 kr. bis 2 fl. 30 kr.Endlich für 18mm dicke Platten und
                                    85 bis 200mm äußerem
                                    Rohrdurchmesser auf 2 fl. 40 kr. bis 5 fl. ö. W. (Silber). ermöglicht eine allgemeinere Anwendung; die Umhüllung wird sehr rasch und
                              einfach hergestellt, nachdem sich der Kork auch an gebogene Stellen leicht
                              anschmiegt, und läßt sich jederzeit bei Leckungen oder dgl. leicht entfernen, ohne
                              Schaden zu leiden.
                           Nach französischen Berichten haben die Marine-Ingenieure Versuche mit Kork als
                              Nichtleiter angestellt und darüber einen befürwortenden Bericht an die Admiralität
                              gerichtet, welche nun den Auftrag gegeben hat, die fünf militärischen Häfen
                              Frankreichs nach ihren Anforderungen mit diesem Material zu versehen.
                           
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                           Tramway-Locomotiven in Frankreich.
                           Nach den zahlreichen Versuchen, welche in England und Amerika mit allen Arten von
                              „feuerlosen“ Locomotiven für Tramwaybetrieb gemacht worden
                              sind, ist jetzt in Frankreich auf einer Privatbahn in Neuilly sur Marne ein bis
                              jetzt noch nicht dagewesenes System praktisch in Betrieb gesetzt worden.
                           Nach der Revue industrielle, Juli 1875 S. 269, werden die
                              Hort angewendeten Locomotiven an fixen Kesselanlagen mit erwärmter Luft und
                              gleichzeitig mit einer bestimmten Quantität Dampf angefüllt und legen dann, bei
                              einem Fassungsraum von 0cbm,8 3km mit 25 Personen (bei 4500k Wagengewicht) zurück.
                           Die Vereinigung von Luft und Dampf kann augenscheinlich nur den Zweck haben, den
                              Auspuff weniger geräuschvoll und störend zu machen, wie denn auch das ruhige Arbeiten der Maschinen
                              besonders gerühmt wird; in allen anderen Beziehungen müssen diese Maschinen
                              jedenfalls hinter den bekannten Systemen, welche hochgespanntes Wasser (vergl. 1875
                              217 513) als Kraftquelle anwenden, zurückstehen.
                           
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                           Verbesserte Jaquin'sche Mailleuse von G. Hilscher.
                           Von den Rund-Wirkstühlen, mit welchen die Maschinenfabrik von G. Hilscher in Chemnitz die jetzige Dresdener
                              Industrie-Ausstellung beschickt hat, enthält einer, ein sogen. französischer
                              Rundstuhl, Mailleusen, welche im Princip denjenigen von Jaquin gleichen, in ihrer Ausführung aber so wesentlich von der alten
                              Einrichtung der letzteren abweichen, daß sie eine Neuheit in der Wirkerei an
                              Rundstühlen bilden und große Vollkommenheit in der Arbeit erreichen lassen. In der
                              alten Mailleuse von Jaquin der ersten, welche bewegliche
                              Kulirplatinen enthielt und mit denselben vollkommener kulirte und gleichmäßigere
                              Schleifen herstellte als die englischen Kulirrädchen mit feststehenden Zähnen, war
                              die Platinenkapsel nur klein, und die Platinen, welche im Allgemeinen radial stehen
                              müssen, divergirten deshalb erheblich auf die Länge ihres Aufschubes beim Kuliren;
                              da diese Platinen aber auch noch schief gegen die Nadelrichtung gestellt werden
                              mußten, um die Schleifen vor unter die Nadelhaken zu bringen, so geschah es eben
                              leicht, daß eine Platine nicht genau zwischen zwei Stuhlnadeln eintrat, sondern auf
                              eine solche auftraf (sich „aufsetzte“) und den Gang sofort
                              störte. Die Einrichtung war deshalb, namentlich für feine Stühle, schwierig in der
                              Handhabung und nicht recht passend. G. Hilscher hat nun
                              daher zunächst die Mailleuse erheblich größer ausgeführt, etwa 3mal so groß als
                              früher, und hat ihr natürlich auch entsprechend mehr Platinen gegeben, welche in der
                              größeren Kapsel wiederum eine längere und sichere Führung als bislang erhalten.
                              Dabei wird nun aber möglich, das Preßrad so nahe an die Mailleuse herausstellen, daß
                              es hinter denjenigen Platinen steht, welche die kulirten Schleifen vor unter die
                              Nadelhaken schieben; das Preßrad kann folglich die Nadelhaken niederdrücken, während
                              die Platinen noch die Schleifen halten und ein Herausspringen der letzteren aus den
                              Haken wird dadurch unmöglich gemacht. Für Verarbeitung von sehr elastischen Fäden,
                              Kammgarn, sogen. hartem Garn etc. ist also Hilscher's Mailleuse vollkommen gut
                              geeignet; sie ist, nach dieser Richtung hin gleich vollkommen wie die ehemals von
                              Berthelot erfundene Einrichtung des vollen, um den
                              ganzen Stuhl herum liegenden Platinenkranzes oder wie die später zum Ersatze der
                              unbequemen und schwierigen Berthelot'schen Einrichtung construirte große
                              schiefstehende Mailleuse (mailleuse oblique). Während
                              aber in der letzteren nur sehr wenig Raum für ein Preßrad vorhanden ist, ein solches
                              also nur von geringer Größe sein kann und versteckt hinter der Mailleuse steht, so
                              ist in Hilscher's Stuhl ausreichend Platz zur Verwendung eines großen Preßrades,
                              welches man bequem von der Seite heran hinter die Platinenscheibe der Mailleuse
                              einstellen und auch während des Ganges beobachten kann.
                           Endlich ist in Hilscher's Mailleuse die vordere Nuthenscheibe, welche die Führung
                              (Rößchen und Mühleisen) für die Platinen enthält, nicht fest im Gestell, sondern
                              durch eine Schraube auf- und abwärts verstellbar, so daß man leicht die
                              Kulirtiefe verändern und fest oder locker arbeiten kann; an der alten Mailleuse von
                              Jaquin mußte man zu gleichem Zwecke das ganze Gestell
                              derselben heben und senken.
                           Gewiß empfiehlt sich die Hilscher'sche Mailleuse als einfach und sicher wirkende
                              Kulirvorrichtung und wird als solche weitere Verbreitung erfahren. (Deutsche
                              Industriezeitung, 1875 S. 332.)
                           G. Willkomm.
                           
                        
                           Die Dauer von Unterseekabeln.
                           Das Krimkabel hatte eine Dauer von nur 9 Monaten; das
                              Canal-Inseln-Kabel von 1858 von 3 Jahren; das
                              Rothe-Meer-Kabel nur 6 Monate. Andere noch vorhandene Kabel sind
                              zwischen 20 Jahre und 20 Monate alt. Das 1851 gelegte
                              Dover-Calais-Kabel und das 1853 gelegte
                              Dover-Ostende-Kabel arbeiten noch, obgleich bei dem ersteren nur noch
                              Wenig oder Nichts von dem ursprünglichen Kabel vorhanden sein wird. Das Kabel
                              zwischen England und Holland vom J. 1858 ist so gesund wie je, während das in demselben
                              Jahre nach Hannover gelegte nur 4 Jahre dauerte. Die verwendeten Materialien, die
                              Art und Weise, in welcher diese Materialien verarbeitet werden, die Versenkung und
                              die Oertlichkeit, wo die Kabel liegen, sind auf ihre Dauer von Einfluß.
                           Guttapercha und Kautschuk, das Hauptmaterial, erscheinen unter geeigneten
                              Verhältnissen unzerstörbar, ja selbst die Wirkung der elektrischen Ströme scheint
                              die Isolirung der Guttaperchadrähte in tiefem Wasser zu erhöhen. Das
                              Suez-Aden-Kabel, welches in verhältnißmäßig warmem Wasser liegt, hat
                              seit seiner Versenkung an 38 Proc. in seiner Isolation gewonnen; manche andere Kabel
                              aber an 45 bis 77 Proc. Gutta-percha, welche nach einer 25jährigen Versenkung
                              im Wasser wieder aufgenommen wurde, zeigte sich so unversehrt, wie bei ihrer
                              Versenkung.
                           Jene Kabel, welche versagten, thaten dies, weil ihre äußere Schutzhülle der
                              Oertlichkeit nicht angepaßt war. Schwere Kabel z.B. wurden in tiefem, leichte in
                              seichtem Wasser gelegt, rauher Ankergrund wurde mit bloßer Hanfhülle überschritten,
                              scharfer Felsboden und ungestüme Brandung mit dünnen Kabeln überspannt. Fast nie ist
                              – was doch nöthig wäre – ein Kabel vollständig allen Erfordernissen
                              seines künftigen Lagers angepaßt worden, wenn man auch die Küstenenden anders als
                              das Tiefseekabel anfertigt, auch wohl noch Zwischenstärken einfügt. Schwere
                              Küstenenden ruhen ohne Noth und Nutzen auf sicherem und weichem Boden, während
                              leichte Tiefseestücke felsigen Grund überspannen und auf ihm sehr gefährdet
                              sind.
                           Also nicht von der Dauerhaftigkeit der Materialien, sondern von der genauen Anpassung
                              an die Oertlichkeit hängt die Dauer eines Kabels ab. Anker, welche es erfassen,
                              spannen es beim Aufwinden bis aufs Aeußerste. Insekten greifen es an. Im Mittel
                              scheint die Dauer der früheren Kabel auf 15 Jahre festgesetzt werden zu können; wenn
                              man aber die der Erfahrung entnommenen Lehren befolgt, so dürfte diese Dauer auf das
                              Doppelte oder selbst auf das Dreifache erhöht werden können und es ist möglich, ein
                              Kabel zu fabriciren, zu versenken und zu erhalten, welches wirklich ewig dauert.
                              (Nach dem Telegraphic Journal, Bd. 3 S. 169.)
                           
                        
                           Elektromagnet aus Eisenfeile.
                           Jamin hat neulich der französischen Akademie eine
                              Mittheilung darüber gemacht, daß Feilspäne von weichem Eisen, welche in einer
                              Kupferröhre zusammengepreßt werden, magnetisch gemacht werden können und eine
                              Anziehungskraft besitzen, welche der eines Stahlstabes von denselben Abmessungen
                              mindestens gleichkommt. Man hat es hier also mit einem Metall zu thun, welches als
                              Ganzes keine Correctivkraft besitzt, in kleine Theilchen zertheilt und bei
                              Annäherung dieser getrennten Theilchen an einander durch den Druck eine ebenso große
                              Correctivkraft erlangt, wie der Stahl. Jamin wirft die
                              Frage auf, ob man die beobachtete Polarität nicht gerade der Zertheilung, der
                              Trennung der Theilchen zuschreiben müsse, und ob es nicht auch beim Stahl möglich
                              ist, die Correctivkraft aus der nämlichen Ursache zu erklären. (Revue industrielle, August 1875 S. 302.) In ähnlicher
                              Weise hatte de Haldat im J. 1836 Eisenfeile in einem
                              Messingrohre magnetisch gemacht. (Mémoires de
                                 l'Académie de Stanislas; nach Comptes
                                 rendus, Bd. 81 S. 205.)
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Erfahrungen über Cementfässer als Lagerfässer; von Leemann Bollert in Zollikon bei Zürich.
                           Im Sommer 1871 kam ich auf den Gedanken einen Versuch zu machen, ob sich nicht die
                              hölzernen Lagerfässer durch solche von Cement ersetzen ließ n. Der Umstand, daß
                              einer meiner Keller sehr feucht war, also zu den hier sogen. Faßfressern gehörte,
                              veranlaßte mich hauptsächlich dazu. In einer passenden Kellerabtheilung begann ich
                              mit dem Bau zweier solcher Fässer, die seitwärts und hinten an die bestehenden
                              Kellermauern angelehnt werden konnten und zusammen ca. 150 Schweizer Saum, gleich
                              225hl halten sollten. Ich ließ den
                              Mörtel von den Maurern sauber abhämmern, und nach gehöriger Reinigung der
                              blosgelegten Mauersteine dieselben mit Cementmörtel rauh bewerfen und mit reinem bestem
                              Portland überziehen. Nachdem diese Arbeit vollendet war, begann der eigentliche Bau
                              der Fässer. Zu diesem Zwecke wurde in speciell hierfür hergerichteten hölzernen
                              Schablonen eine Vorder- und Mittelwand gegossen (betonnirt), ebenso auf
                              entsprechender Höhe die beiden Gewölbe. Unten, etwa 45cm vom Kellerboden, wurde ein hölzernes
                              Mannloch von 24cm Breite und 45cm Höhe zum Hineinschlüpsen angebracht, mit
                              Zapfenloch und ganz gleichem Verschluß (Riegel, Schrauben und Hülse) wie bei
                              hölzernen Fässern, ferner seitwärts halb oben ein zweites einfaches Zapfenloch und
                              oben auf dem Gewölbe etwa 60cm von vorn
                              statt eines Spundloches eine mit einem hölzernen Deckel verschließbare Oeffnung zum
                              Zwecke allfälliger Einfüllung mit Beeren (Maische).
                           Nachdem diese Behälter im Rohen vollendet waren, wurden sie bis auf die Höhe des
                              Mannloches mit Steinen und Kies nahezu angefüllt und der Boden betonnirt hernach in
                              den Ecken abgerundet, so daß das Innere so ziemlich einem ovalen Faß mit theilweise
                              gerader Seitenwand glich. Nachdem man innen und außen einen Verputz von passendem
                              Cement gemacht und geglättet hatte, wäre die Arbeit fertig gewesen, wenn man nicht
                              auch äußerlich die Form von Fässern gewünscht hätte. Zu diesem Behufe wurde ein
                              37cm vorstehender und 6cm dicker ovaler Cementrand angebracht,
                              unten beim Mannloch mit einer starken Ausbiegung (Wulst), behufs besserer
                              Ausströmung des Restes beim Oeffnen des Verschlusses, resp. Leeren des Fasses. Erst
                              hierdurch erhielten die beiden Behälter das Aussehen von Fässern, indem es
                              Uneingeweihten vorkommen mußte, als seien wirklich zwei Fässer eingemauert und
                              ständen nur die Daubenköpfe vor.
                           Nachdem der Bestrich inwendig genügend erhärtet war, füllten wir die Fässer mit
                              Wasser, das wir etwa 10 Tage darin stehen ließen, einestheils um uns zu überzeugen,
                              ob sie nicht rinnen, anderentheils um dem Cement die kaustischen Bestandtheile zu
                              entziehen. Der letztere Zweck wurde zwar nicht erreicht (dies wäre am besten durch
                              Auslaugen mit einer Lösung von Ammoniumcarbonat und Nachspülen mit Wasser zu
                              erreichen gewesen), indem der bald darauf hineingefüllte Wein schon nach wenigen
                              Tagen seine Säure fast vollständig einbüßte; dagegen hatte sich schon nach etwa 14
                              Tagen an den Wänden eine starke Weinkruste angesetzt. Bei einer zweiten Füllung mit
                              gutem Wein zeigte sich durchaus keine bemerkbare Veränderung mehr. Obwohl ich die
                              Schwierigkeit, den Cement so vollständig zu neutralisiren, daß der Wein bei erster
                              Füllung nicht Noth leiden müsse, keineswegs verkannte, so entschloß ich mich
                              gleichwohl, sämmtliche hölzerne Lagerfässer aus dem Keller zu entfernen und dafür
                              Cementfässer herzustellen. Es wurde mit der Fortsetzung sofort begonnen und vor dem
                              Herbst waren diese mit einem Rauminhalt von 1050hl vollendet. Vorher konnte kaum die Hälfte placirt werden, obschon der
                              Keller mit Fässern ganz gefüllt war. Die gemachten Proben über Neutralisiren des
                              Cementes hatten mittlerweile so günstige Resultate zu Tage gefördert, daß ich im
                              Herbst den ganzen Keller ohne Bedenken mit neuen Weinen füllte. Es war während der
                              Gährung auch nicht die geringste Verschiedenheit von gleichen Weinen in hölzernen
                              Fässern bemerkbar; auch die Abklärung ging vollständig normal vor sich; dagegen
                              zeigte sich eine ganz unbedeutende Einbuße von Säure und eine etwas stärkere
                              Weinsteinkruste als bei hölzernen Fässern. Bei späterer Füllung mit alten feineren
                              Weinen habe ich nicht die geringste Spur einer ungünstigen Einwirkung wahrgenommen,
                              so daß ich mich im folgenden Jahre entschloß, auch in einem zweiten Keller die
                              gleichen Aenderungen vorzunehmen. Ich besitze nun seit mehreren Jahren keine
                              hölzernen Lagerfässer mehr und bedaure dies in der That in keiner Beziehung, da auch
                              die Kellerarbeit in jeder Richtung eine viel einfachere und angenehmere ist.
                           Als Vorzüge der Cementfässer sind anzugeben: große Raumersparniß; größere Solidität
                              ohne Reparaturkosten, sogar bei Feuersgefahr und Ueberschwemmungen; geringe
                              Schwindung des Inhaltes; Erleichterung der Kellerarbeit, weil die Fässer, welche
                              ganz wie die hölzernen mit Unschlitt eingezogen werden, ohne Hebung derselben
                              auslaufen, sich kein Schwamm ansetzt, weniger Kellerfeuchtigkeit vorhanden ist und
                              daher auch weniger verdorbene Luft und Fäulniß entsteht; geringere
                              Temperaturwechsel, weil die Luft nur vorn und oben Zutritt hat; schließlich zu Allem
                              dem noch geringere Herstellungskosten. (Nach der deutschen Weinzeitung.)
                           
                        
                           
                           Conservirung von Nahrungsmitteln.
                           Nach dem englischen Patent von Debrieu, Pernoud und Comp. (datirt 16. April 1873) werden Früchte, Gemüse und
                              ähnliche Substanzen behufs Conservirung zerschnitten und im Vacuum über
                              Schwefelsäure getrocknet.
                           Die Fabrik Eisenbüttel bei Braunschweig empfiehlt den Glycerinleim, wie er zu den
                              Buchdruckerwalzen gebraucht, aber aus reinen Substanzen
                              dargestellt wird, insofern als Conservationsmittel für eingemachte Früchte n. dgl.,
                              als die geschmolzene Glycerin Gelatine in dünner Schicht über die eingemachte
                              Fruchtmasse ausgegossen wird, diese Schicht erhärtet und Luft und Gährungserreger
                              abhält. Diese Schicht läßt sich leicht entfernen, wiederum im Wasserbade schmelzen
                              und zu demselben Zwecke verwenden.
                           A. Herzen in Florenz (Berichte der deutschen chemischen
                              Gesellschaft, 1875 S. 822) will zur Conservirung von Fleisch rohe Borsäure anwenden,
                              welche durch Zusatz von Borax in Wasser löslicher gemacht wird. Die Wirkung dieser
                              Lösung soll durch Zusatz von etwas Kochsalz und Salpeter erhöht und hierdurch
                              namentlich die Erhaltung des frischen Aussehens des Fleisches befördert werden. Das
                              Fleisch behält angeblich sein natürliches Ansehen, zeigt keine Spur von Fäulniß und
                              läßt selbst bei mikroskopischer Untersuchung keine Veränderung erkennen. Der letzte
                              Rest einer größeren Menge, welche in Kisten und Blechbüchsen ohne weitere besondere
                              Vorsicht verpackt, zwei tropische Reisen durchgemacht hatte, war nach etwa einem
                              Jahr noch genießbar.
                           (Borsäure ist nach den Industrieblättern, 1871 S. 91 unter dem Namen Aseptin schon
                              seit 5 Jahren von G. Gahn in Upsala zum Conserviren von
                              Fleisch etc., zum Theil unter Zusatz von Kalialaun angewendet worden.)
                           
                        
                           Verfälschung von Cichorienkaffee.
                           Clouet berichtet über die Vergiftung von vier Personen
                              durch den Genuß von Cichorienkaffe, welcher aus Lille bezogen war. Durch die
                              chemische Untersuchung wurde in dem Aufgusse desselben Hyoscyamin nachgewiesen und
                              mit Hilfe des Mikroskopes bei 250facher Vergrößerung unzweifelhafte Reste von
                              Bilsenkrautwurzeln. Obgleich Bilsenkraut und Cichorie sehr leicht zu unterscheiden
                              sind, so haben doch die Wurzeln einige Aehnlichkeit. (Bulletin de Société industrielle de Rouen, 1875 p. 23.)
                           
                        
                           Klären weingeistiger Schellacklösungen.
                           Bekanntlich erhält man durch Digestion von 1 Th. Schellack mit 6 bis 7 Th. 90proc.
                              Weingeist eine Lösung, welche warm fast klar ist, sich aber nach dem Erkalten trübt
                              und selbst nach wochenlangem Stehen nur zur Hälfte klärt. Die Methode gröblich
                              gepulverten Schellack mit soviel Weingeist zu übergießen, daß die Masse die
                              Consistenz eines mäßig dünnen Breies erhält, und öfteres Umschütteln liefern,
                              nachdem der noch fehlende Weingeist zugesetzt, nach Verlauf von 8 bis 10 Stunden
                              zwar eine gleichmäßige, nicht mehr absetzende, aber keine klare Flüssigkeit. A. Peltz (Pharmaceutische Zeitschrift für Rußland) bemühte
                              sich nun, eine klare, weingeistige Schellacklösung in kurzer Zeit undnnd ohne großen Verlust herzustellen. Zunächst stellte er sich eine
                              Schellacklösung (1 Th. Schellack und 6 Th. 90proc. Weingeist) bei gewöhnlicher
                              Temperatur her, was unter öfterem Umschütteln in 10 bis 12 Stunden bewerkstelligt
                              wurde; alsdann setzte er dem Gewichte noch halb so viel, als Schellack in Arbeit
                              genommen war, kohlensaure Magnesia zu und erwärmte die Mischung bis 60°. Die
                              erhaltene Flüssigkeit klärte sich schneller als eine Schellacklösung ohne
                              Magnesiazusatz, ließ sich auch schneller filtriren, genügte aber den Anforderungen
                              nicht. – Zu einem nächsten Versuche wählte man statt der Magnesia gepulverte
                              Kreide und zwar in derselben Menge, als Schellack in der Lösung enthalten war. Diese
                              Mischung hatte sich in einigen Stunden fast über die Hälfte, in längerer Zeit bis
                              auf 3/4 geklärt, während der untere trübe Theil sich schnell filtriren ließ. Es
                              bedurfte nur wenig Weingeistes, um das Filter nachzuspülen, und man erhielt eine
                              klare weingeistige Schellacklösung. Die Filtration kann, wo in größeren Partien
                              Schellacklösung angefertigt wird, am besten durch Filz geschehen.
                           
                        
                           
                           Brauner Ocker.
                           Wird ein Gemenge von 110 Th. gelben Ocker und 5 Th. Kochsalz lange Zeit der
                              Kirschrothglut ausgesetzt, so erhält man eine schöne braune Farbe. Das Erhitzen des
                              Gemisches geschieht am besten in einer verschlossenen gußeisernen Retorte, welche so
                              eingerichtet ist, daß man den Inhalt hin und her schwenken kann. Die Dauer des
                              Erhitzens und des Abkühlens hat großen Einfluß auf die Nüance der Farbe. –
                              Der so erhaltene braune Ocker eignet sich vortrefflich zum Anstreichen von Gebäuden,
                              kann überhaupt da gute Dienste leisten, wo die Mineralien, welche sonst braune
                              Farben liefern, fehlen. Die Kosten der Fabrikation belaufen sich auf etwa 3 M. für
                              100k Ocker. (Revue industrielle, Juni 1875 S. 212.)
                           
                        
                           Ueber die Gewinnung eines schön grün gefärbten mangansauren
                              Barits; von Prof. Böttger.
                           Ueber diesen ausgezeichnet schönen grünen Farbstoff, welcher das giftige
                              Schweinfurter Grün in vielen Fällen zu ersetzen im Stande sein dürfte, hat E. Fleischer (1874 211 320)
                              schätzenswerthe Andeutungen in die Oeffentlichkeit gelangen lassen. Nach Böttger (Polytechnisches Notizblatt, 1875 S. 240) erhält
                              man indeß diesen Farbstoff auf folgende Weise in einer noch weit schöneren
                              Farbennüance.
                           Man trage in ein geschmolzenes Gemisch von 2 Th. Aetzkali und 1 Th. chlorsaurem Kali
                              nach und nach 2 Th. fein gesiebten Braunstein ein, bringe die Masse schließlich zum
                              schwachen Glühen, lasse erkalten, überschütte sie im gepulverten Zustande mit kaltem Wasser, filtrire und versetze das prachtvoll grün
                              gefärbte Filtrat in der Kälte mit einer Auflösung von salpetersaurem Barit. Den
                              hierbei sich abscheidenden neutralen mangansauren Barit von schön violetter Farbe
                              süße man gehörig aus, versetze ihn im getrockneten Zustande mit 1/2 bis 1 Th.
                              Barithydrat und bringe das Gemisch unter fortwährendem Umrühren in einer mehr
                              flachen als hohen Messing- oder Kupferschale zur schwachen Rothglut, bis der
                              Inhalt der Schale nach erfolgtem Erkalten eine rein grüne Farbe zeigt. Schließlich
                              wird derselbe aufs feinste zerrieben und zu wiederholten Malen mit kaltem Wasser behandelt, um das etwa noch vorhandene
                              Barithydrat zu entfernen.
                           
                        
                           Ueber das Zündnadellicht; von C. Homburg.
                           Das von einem Russen Wradi erfundene Zündnadellicht ist
                              (nach den Industrieblättern, 1875 S. 298) eine mit Petroleumsprit (Ligroine)
                              gespeiste Lampe, die aus zwei Theilen besteht: dem Spritbehälter, welcher dem Ganzen
                              als Fuß dient, und einer aufgeschraubten Röhre, als Leiter der Flüssigkeit und
                              Gasentwickler. Der Fuß ist groß genug, um 125cc Sprit aufzunehmen; seine Form ist die eines umgekehrten Tellers, 11cm breit und bis zur 14mm weiten Oeffnung, auf welche das erwähnte
                              Rohr geschraubt wird, 5cm hoch. Auf diesen
                              Fuß ist nun das etwas complicirter zusammengesetzte Rohr geschraubt. Der Schluß muß
                              ein sehr dichter sein (eine zwischengelegte Lederscheibe wird gute Dienste leisten),
                              da der Petroleumsprit äußerst flüchtig ist. Das messingene Leitungsrohr, 4mm weit, 19cm hoch, ist bis zu 18cm Höhe mit gewöhnlichem Baumwolldocht, der
                              obere Theil (1cm) mit Asbestwolle gefüllt.
                              Ueber dem Asbest liegt ein feines Gewebe von Messingdraht, welches vor dem
                              Herausfallen durch einen Rand der Röhre geschützt ist. Letztere zeigt, durch den
                              nach innen gelegten Rand verengt, nur noch eine Oeffnung von 2mm. Durch diese siebgeschützte Oeffnung
                              lugt nun, die wahrscheinliche Veranlassung des Namens des Lichtes, eine 5cm lange, 1mm starke kupferne
                              „Zündnadel“. Die untere Oeffnung der Röhre ist zum Schutz
                              des Dochtes mit einer durchlöcherten Kapsel versehen. 3cm vom unterm Ende dieser Röhre ist eine
                              zweite 16cm lange und 8mm weite Röhre mantelartig an erstere
                              ringsum festgelöthet. Das obere Ende bleibt offen. In einer Höhe von 45mm beginnt das Schraubengewinde, welches
                              genau in den Untersatz passen muß, und kann über demselben, von der äußeren, vorhin
                              erwähnten Randweite ausgehend, eine gefällige Verzierung angebracht werden. 85mm über der Verschraubung ist ein 55mm breiter Teller angelöthet, auf welchem,
                              über die zweitbeschriebene Röhre geschoben, ein innen ausgegypster Porzellanmantel
                              von 5cm Höhe und 25mm Weite ruht. In der oberen Röhre dicht
                              unter dem Teller und dicht unter der Schraube befindet sich je eine kleine Oeffnung,
                              um die nöthige Luft in den Spritbehälter dringen zu lassen. Sind die drei Theile nun
                              zusammengeschraubt, so hat das Ganze das Aussehen eines Messingleuchters, auf
                              welchem ein kurzes Stearinlicht steckt. Die Handhabung ist folgende.
                           Der Untersatz wird mit dem leichtesten Petroleumsprit gefüllt und das Rohr
                              aufgeschraubt. Oele von niedrigerem Siedepunkt sind gar nicht zu gebrauchen; der
                              Petroleumsprit muß so flüchtig sein, daß er, auf ein Stück weißes Papier gegossen,
                              nach kurzer Zeit keine Spur zurückläßt. Nachdem der Docht die Flüssigkeit einige
                              Zeit aufgesogen, hält man ein brennendes Streichholz an die Zündnadel. Dieselbe wird
                              erwärmt, verflüchtigt einen Theil des aufsteigenden Oeles, und das Gas entzündet
                              sich zu einer schön leuchtenden weißen Flamme. Diese, nach Erwärmung des
                              Porzellanmantels lebhafter brennend, läßt sich leicht durch Auf- oder
                              Abschieben des Porzellanmantels reguliren. Als Vorzüge dieses Lichtes soll nur die
                              Reinlichkeit, Gefahrlosigkeit und Sparsamkeit desselben hervorgehoben werden. Von
                              Fehlern ist an dem Licht nur einer bemerkt worden. Ist nämlich das Licht ausgeblasen
                              und die Nadel mit dem oberen Theil nicht durch eine Kapsel verschlossen worden, so
                              ist das Licht schwer wieder zu entzünden. Oft muß der Asbestdocht sogar erneuert
                              werden. Die Ursache liegt klar auf der Hand und ist zu beseitigen.
                           Bei dem niederen Preis des Petroleumsprits könnten die Zündnadellampen, welche bis
                              zum J. 1870 in St. Petersburg von einer seitdem eingegangenen Fabrik angefertigt
                              wurden, wieder mit Vortheil in Gebrauch gesetzt werden.
                           
                        
                           Ueber die Bildung des Guanos; von A. Habel.
                           Allgemein herrscht die Ansicht, der Guano auf den Inseln der Chincha sei eine
                              Anhäufung von Excrementen der auf den Inseln zu Tausenden sich aufhaltenden
                              Vögelarten. In Wirklichkeit ist dies nur theilweise der Fall; der Guano besteht aus
                              zwei Massen, die in zwei verschiedenen Zeiträumen und auf zweierlei Weise gebildet
                              wurden. Die oberste, bei Weitem geringere Masse desselben besteht aus den
                              Excrementen von Vögeln und deren Leichen, sowie aus den Excrementen und Leichen von
                              Seehunden (Otaria), welche sich auf den Inseln
                              aufhielten. Die untere, bei Weitem größte Masse bildete sich in vorhistorischen
                              Zeiten durch das Hinabsinken zum Meeresgrunde der Excremente zahlreicher, auf einem
                              kleinen Raume des Meeres sich aufhaltender Wasservögel. Auf diese Weise entstanden
                              Schichten, welche später sammt dem Meeresgrunde gehoben wurden und die Inseln
                              bildeten; diese Ablagerung von Guano findet noch heutzutage statt. (Chemisches
                              Centralblatt, 1875 S. 506.)
                           
                        
                           Berichtigungen.
                           Im vorigen Bande dieses Journals ist zu lesen:
                           In der Miscelle (Verfälschung von Nahrungsmitteln) S. 432 Z. 11
                              u. 13 v. o. „9 Gew. Proc.“ statt
                              „ 9g Proc.“
                              
                           In der Abhandlung (Polain, über Phosphorbronze etc.) S. 487 Z.
                              15 v. u. nach Commission: „gerichteten
                                    Schreibens“. – S. 491 Z. 7 v. o. „versucht“ statt
                              „verursacht“.