| Titel: | Maschine zum Schneiden von Blättern für Holzfächer. | 
| Autor: | Ernst Bilhuber | 
| Fundstelle: | Band 221, Jahrgang 1876, S. 212 | 
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                        Maschine zum Schneiden von Blättern für
                           Holzfächer.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              VI [a.c/3].
                        Hufeland's Holzfächerfabrikation.
                        
                     
                        
                           Von Ph. Hufeland in New-York wurde eine Maschine
                              construirt, um Blätter zur Fabrikation von Fächern zu schneiden; solche Maschinen
                              sind in dem Etablissement von G. Brick in New-York
                              mit bestem Erfolg in Thätigkeit, und schneidet jede pro Stunde bis 5400 Blätter,
                              einschließlich der entsprechenden stärkern Blätter, welche als Deckel für die Fächer
                              benützt werden. Diese Blätter werden vor der Verwendung entweder lackirt oder
                              gebeizt, oder auch in natürlichem Zustande gelassen; ist letzteres der Fall, so
                              werden dieselben in der gleichen Reihenfolge, wie sie vom Holzblock selbstthätig
                              geschnitten wurden, im Fächer angeordnet.
                           Die Maschine (Fig.
                                 18 bis 21) besteht aus dem Schneidwerk mit vertical auf und ab geführtem Messer
                              und aus einem Zuführungstisch mit selbstthätigem Zuschiebemechanismus für den zu
                              schneidenden Holzblock. Der Zuführungstisch A liegt
                              geneigt, parallel zur schiefen Schneidkante des Messers E; der zu schneidende Holzblock K erhält an
                              dem festgeschraubten Anschlag a entlang seine Führung
                              und mittels des rückwärts anliegenden Druckkopfes Q
                              seine ruckweise Vorwärtsbewegung. Das Messer E ist auf
                              einen durchbrochenen Schlitten D aufgeschraubt, welcher
                              vertical in Führungen des Rahmens F mittels des
                              Excenters H auf der Hauptwelle G auf und ab bewegt wird. Während des Schnittes wird der zugerichtete
                              Holzblock K durch die Preßklammer L und die Federn M, M (Fig. 20) fest gehalten;
                              geht nach vollzogenem Schnitt das Messer E in die Höhe,
                              so stößt der Rahmen D gegen Ende seines Hubes mit einem
                              Ansatz d gegen die Stellschraube c, wobei durch den an die Preßklammer L
                              befestigten Bügel O erstere gelüftet wird, so daß jetzt
                              der Zuschiebemechanismus unbehindert functioniren, hierauf bei beginnendem Rückgang
                              des Messerrahmens D die Preßklammer L, dem Zuge der Federn M
                              folgend, wieder auf den vorgeschobenen Holzblock sich aufzulegen vermag.
                           Die Zuschiebung des Holzblockes erfolgt durch ruckweise Drehung der Schraubenspindel
                              R, welche der Druckkopf Q mittels einer zweitheiligen Mutter umfaßt, so daß die Verbindung
                              – ähnlich wie bei Leitspindel-Drehbänken – durch den Griff v (Fig.
                                 20) leicht gelöst werden kann, um den Druckkopf Q mittels Zahnstangengetriebe und Drehung des Handrades P rasch vor oder zurück zu verschieben. Die ruckweise
                              Bewegung der Schraubenspindel R (bez. des Holzblockes
                              K) geschieht in bekannter Weise durch ein
                              Sperrrad-Schaltwerk (Fig. 18 und 20), welches
                              durch eine hinten auf der Hauptwelle G angebrachte
                              stellbare Kurbelscheibe w bethätigt wird. Ist durch den
                              Hebel y das Getriebe d in
                              Eingriff mit dem Rädchen T (auf dem Zapfen des
                              Sperrrades u) und s (auf der
                              Spindel R), so erhält die Schraubenspindel die
                              Schaltbewegung des Sperrrades u; bei ausgelöstem
                              Getriebe d ist dagegen die Schaltbewegung
                              unterbrochen.
                           Das Sperrrad u hat so viele Zähne, als Blätter
                              (eingerechnet die zwei Deckel) für je einen Fächer zu schneiden sind. Da aber die
                              zwei Deckblätter eine größere Dicke als die andern Blätter erhalten müssen, so sind
                              dafür im Sperrrad u zwei längere Zähne t, t enthalten und der Ausschub der Klinke e genügend groß, um diese Zähne noch mitzunehmen.
                           Die geschnittenen Blätter rutschen vor dem Messer auf ein in der Verlängerung des
                              Zuführtisches A, jedoch unter einem Winkel abfallend
                              angebrachtes Ablegbret C; zu Folge dieser Anordnung
                              öffnet sich der Schnitt im Holz von selbst.
                           Ernst Bilhuber.
                           New-York, Mai 1876.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
