| Titel: | Bestimmung des Mangans in Spiegeleisen; von W. Galbraith. | 
| Fundstelle: | Band 221, Jahrgang 1876, S. 449 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bestimmung des Mangans in Spiegeleisen; von
                           W.
                              Galbraith.
                        Galbraith's Bestimmung des Mangans in Spiegeleisen.
                        
                     
                        
                           Die gewöhnlichen Methoden zur Bestimmung des Mangans sind zeitraubend und erfordern
                              eine große Sorgfalt. Wendet man zur Trennung des Eisens vom Mangan Natriumacetat an,
                              so enthält das nachher gefällte Mangan eine beträchtliche Menge Natron, welches schwer zu entfernen ist.
                              Fällt man das Eisen mit Ammoniumacetat, so schlägt sich das Mangan sehr langsam
                              nieder, wenn nicht ein großer Ueberschuß von Brom angewendet wird.
                           Um diese Mängel zu beseitigen, hat Parry eine Bestimmung
                              des Mangans vorgeschlagen, welche sehr genaue Resultate gibt und nur wenig Zeit in
                              Anspruch nimmt. Er löst eine gewogene Menge des Spiegeleisens in Salpetersäure von
                              1,2 spec. Gew. auf, verdampft zur Trockne, erhitzt den Rückstand über einem
                              Bunsen'schen Brenner oder einer Spirituslampe ungefähr 10 Minuten lang ziemlich
                              stark und behandelt ihn dann wie ein Manganerz durch Erhitzen mit oxalsaurem Natrium
                              und Salzsäure und Messen der entwickelten Kohlensäure.
                           Parry wendet zum Messen der Kohlensäure eine Modification
                              von Scheibler's Apparat an, welche viele Vortheile vor letzterm hat. Um nur einen
                              von den Vorzügen des Parry'schen Apparates hervorzuheben, so sei bemerkt, daß er die
                              Lösung zu erhitzen gestattet. Da nicht Jeder in Besitz eines solchen Apparates
                              gelangen kann, so hat Verfasser einen etwas andern Weg zur Bestimmung des Mangans
                              eingeschlagen. Ist das durch Behandeln mit Salpetersäure erhaltene Oxyd des Mangans
                              genau Mn₂O₃, so müssen eine Anzahl von Methoden sehr leicht den Gehalt
                              an Mangan geben, z.B. die von Fresenius. Verfasser konnte
                              aber nach dieser Methode trotz aller Sorgfalt keine genaue, nicht einmal constante
                              Resultate erhalten und glaubte anfangs, daß das Oxyd des Mangans nicht
                              Mn₂O₃ sei, überzeugte sich jedoch nachher, daß diese Oxydationsstufe
                              viel leichter als irgend eine andere zu erhalten ist. Nach Verfassers Meinung hat
                              wahrscheinlich die Bestimmung des freien Chlors einige Schwierigkeiten.
                           Galbraith versuchte nun folgende Methode, welche sich als
                              sehr vortheilhaft herausstellte: Zunächst wird ganz nach Parry verfahren, um Mn₂O₃ zu erhalten, indem 1g des Spiegeleisens in Salpetersäure von
                              1,2 spec. Gew. aufgelöst und zur Trockne verdunstet wird. Der ganz trockne Rückstand
                              wird dann in einem Tiegel 10 Minuten lang bis zur Kirschrothglut erhitzt und sehr
                              allmälig abgekühlt. Anstatt nun Kohlensäure zu bilden, wird eine bestimmte Menge von
                              schwefelsaurem Ammonium-Eisenoxydul hinzugesetzt und mit mäßig verdünnter
                              Salzsäure erwärmt. Es ist gut, die Lösung beim Erwärmen umzuschütteln, damit kein
                              Chlor fortgehe. Das unoxydirte Eisenoxydul wird mit chromsaurem Kalium oder
                              Chamäleon titrirt, um daraus dann die Menge des Mangans zu berechnen. (Nach den Chemical News, 1876 S. 47.)
                           
                              F.