| Titel: | Maxim's Dampfmotoren für das Kleingewerbe. | 
| Fundstelle: | Band 222, Jahrgang 1876, S. 296 | 
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                        Maxim's Dampfmotoren
                           für das Kleingewerbe.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              VIII [d/2].
                        Maxim's Dampfmotoren für das Kleingewerbe.
                        
                     
                        
                           Die in New-York für die Zwecke des Kleingewerbes sehr gesuchten Motoren von
                              Maxim und Welch sind meist
                              mit Gasheizung, selbstthätiger Zugdämpfung und automatischer Speisevorrichtung
                              versehen, so daß diese Motoren keiner besondern Wartung bedürfen und man stets der
                              richtigen und gleichmäßigen Wirkungsweise sicher sein kann.
                           Die Tourenzahl wird durch einen compendiösen und verhältnißmäßig starken, im Princip
                              jedoch nicht neuen (vgl. *1871 199 337) Regulator normal erhalten; derselbe besteht, soweit aus
                              den Zeichnungen im Scientific, American 1876 Bd. 34 S.
                              287 entnommen werden kann, aus den beiden Gewichten G
                              (Fig. 4),
                              welche innerhalb des gleichzeitig zur Auflage des Treibriemens dienenden
                              Schwungrades an den um F drehbaren Winkelhebeln KFG angeordnet sind. Vermöge der Centrifugalkraft
                              werden die beiden Gewichte an den Rand des Schwungrades streben und die von den
                              Armen FK umfaßte Hülse H nach rechts schieben. Die Fliehkraft der Regulatorgewichte wird
                              theilweise durch Spiralfedern aufgenommen, und es kann die relative Wirkung der
                              Gewichte durch die Spannung dieser Federn regulirt werden. Die Hülse H wirkt als Herzscheibe auf ein entlastetes
                              Expansionsventil M, welches den Kesseldampf bei A erhält und bei B in den
                              Schieberkasten abgibt. Der um C drehbare Winkelhebel DCE trägt bei E die
                              Spindel des Expansionsventiles, wodurch das mit einem Stahlröllchen versehene Ende
                              D stets gegen die Achse gedrückt wird. Die Hülse H läßt sich auf einen Längskeil der Achse verschieben
                              und trägt Kämme, welche bei einer Drehung der Hülse das Röllchen bei D abdrücken und somit das Expansionsventil heben; das
                              Doppelsitzventil bei M gestattet daher dem Dampfe durch
                              eine um so längere Periode Zutritt, je breiter der Kamm ist. Der Kamm ist nun
                              keilförmig, und gelangt, wenn die Hülse H in Folge
                              größerer Tourenzahl nach rechts geschoben wird, eine schmälere Kante des Kammes zur
                              Wirkung, worauf der Füllungsgrad verkleinert wird; das umgekehrte findet statt bei
                              verminderter Tourenzahl.
                           Die automatische Speisevorrichtung besteht aus einer
                              einfachen Speisepumpe A (Fig. 5) mit einem
                              Taucherkolben und den erforderlichen Ventilen (nämlich Schlußventil B des Saugrohres, Saugventil a, Druckventil b), Windkessel C und Rückschlagventil c,
                              welche dazu dienen, das Speisewasser aus dem ReservoirResevoir
                              R in den Kessel zu fördern, wenn das Ueberfallrohr,
                              welches vom Windkessel wieder in das Reservoir zurückführt, dem Wasser den Rücktritt
                              nicht gestattet. Dieses Rohr kann durch das Ventil D
                              ganz abgesperrt werden, so daß im Falle des Bedarfes alles von der Pumpe gelieferte
                              Wasser in den Kessel treten muß. Das Ueberfallrohr trägt außerdem das
                              Ueberdruckventil E, welches das selbstthätigeselbthätige Speisen des Kessels bis zum normalen Wasserniveau vermittelt. Das Rohr F communicirt durch einen an der Wasserlinie
                              eintretenden Rohrstutzen mit dem Kesselraum und mündet in die oben mit einer
                              federnden Platte geschlossene und mit Wasser gefüllte Schale G. Auf der gewellten Platte ruht die Spindel des Ventiles E auf, und es kann der Druck, mit welchem es sich gegen
                              seinen Sitz stemmt, durch die beiden Rädchen d und e der Kesselspannung entsprechend genau regulirt
                              werden.
                           Die Wirkung der Vorrichtung ist nun einfach folgende: Wenn das Wasser im Kessel
                              sinkt, so tritt durch die blosgelegte Mündung des Rohres F Dampf ein, welcher das Wasser in der Schale G erwärmt, so daß in Folge der stattfindenden Ausdehnung die gewellte
                              Platte gehoben und das Ventil E auf seinen Sitz gedrückt
                              wird. Das ganze gespeiste Wasser muß nun in den Kessel treten, bis das Wasserniveau
                              die Mündung des Rohres F bedeckt, worauf kein Dampf mehr
                              nach G gelangen kann, bei der nun folgenden Abkühlung
                              bezieh. Druckverminderung das Ventil E wieder sich
                              öffnet und das Speisewasser in das Reservoir R
                              zurückkehrt. Das Saug- und Ueberfallrohr sollen direct mit dem Wasserleitungsrohr
                              verbunden werden, so daß durch die Ventilie B, D und E andauernd ein Wasserstrom circulirt, welcher sofort in
                              den Kessel tritt, wenn das Wasserniveau unter die Rohrmündung F sinkt. Das Rohr F enthält noch ein
                              Luftröhrchen, welches bis zur Schale G aufsteigt und
                              oben offen ausmündet, so daß man die sich ansammelnde Luft, welche die automatische
                              Wirkung der Speisevorrichtung vereiteln würde, durch den Bodenhahn f ablassen kann.
                           Diese selbstthätige Speisevorrichtung gestattet nur geringe Schwankungen des
                              Wasserniveau und arbeitet, wie unsere Quelle – nicht aber der Referent
                              – verbürgt, mit großer Verläßlichkeit.
                           Die Motoren sind auf der Ausstellung zu Philadelphia vertreten.
                           
                              S.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
