| Titel: | Widerstandsmessung galvanischer Elemente mittels des Differentialgalvanometers; von O. Canter. | 
| Autor: | O. Canter | 
| Fundstelle: | Band 222, Jahrgang 1876, S. 437 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Widerstandsmessung galvanischer Elemente mittels
                           des Differentialgalvanometers; von O. Canter.
                        Mit einer Abbildung.
                        Canter, über die Widerstandsmessung galvanischer
                           Elemente.
                        
                     
                        
                           Wenn in der zugehörigen Abbildung e das Element
                              darstellt, dessen Widerstand w bestimmt werden soll, so
                              ist die während der Ausschaltung des Drahtes ab
                              und der Batterie E (der sogen. Untersuchungsbatterie)
                              auf die Nadel des Differentialgalvanometers wirkende magnetisirende Kraft M = 2 ns; dabei
                              bedeutet n die Anzahl der als gleich wirksam
                              vorausgesetzten Umwindungen in je einer Abtheilung des Galvanometers und s die Stärke des im Schließungsbogen bRmme vorhandenen Stromes.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 222, S. 437
                              
                           Wird durch Niederdrücken des Tasters T der Draht ab und die Batterie E
                              mit eingeschaltet, so hat der in dem Drahte ab
                              vorhandene Strom die Stärke S, in den beiden
                              Umwindungsdrähten aber treten die Stromstärken s₁
                              und s₂ in entgegengesetztem Sinne auf. Die auf
                              die Nadel wirkende Kraft ist jetzt
                           M₁ = n (s₁ – s₂).
                           Im Folgenden soll nun nachgewiesen werden, daß die bei Ausschaltung von ab zur Wirkung gelangende Kraft M gleich ist der bei niedergedrücktem Taster wirkenden
                              Kraft M₁, daß also die Ablenkung der Nadel durch
                              die Aus- oder Einschaltung der Batterie nicht geändert wird, sobald der
                              Rheostatenwiderstand R gleich dem des zu messenden
                              Elementes gemacht wird.
                           
                           Soll M = M₁ sein, so
                              muß
                           2 ns = n (s₁ – s₂), also
                           2 s = s₁ – s₂ sein.
                           Nun ist für w = R bei offenem
                              Taster
                           s = e/(w + 2 m + R) = e/2(w + m),
                           wenn m den Widerstand je einer
                              Abtheilung der Umwindungen bedeutet.
                           Wird der Widerstand der Untersuchungsbatterie und des Drahtes ab mit W bezeichnet,
                              so ist bei niedergedrücktem Taster:
                           
                              
                                 e + E
                                 = SW + s₁ (m + w)
                                 
                              
                                 
                                    E
                                    
                                 = SW + s₂ (m + R)
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                    e
                                    
                                 = s₁ (m +
                                    w) – s₂ (m + R) = (s₁ – s₂) (w + m).
                                 
                              
                           Daher ist in der That:
                           2 s = e/(w + m) = s₁ – s₂.
                           Dasselbe Resultat ergibt sich, wenn e und E gegen einander geschaltet werden. In diesem Falle
                              ist:
                           M₁ = (s₂ – s₁) n
                              
                           und im Stromkreise bne:
                           SW + s₁ (m + w)
                              = E – e;
                           im Stromkreise bRn
                              bleibt:
                           E = SW + s₂ (m
                              + R);
                           daraus folgt:
                           e = s₂ (m + R)
                              – s₁ (m + w) = (s₂ – s₁) (w + m)
                           s₂ – s₁ = e/(w + m) = 2 s.
                           Läßt man E = 0 werden, so ändert sich in dem
                              Endergebnisse gar nichts. Man bedarf daher zur Widerstandsbestimmung von Elementen
                              keiner besondern Untersuchungsbatterie.