| Titel: | Ueber die Krystallisation des Zuckers; von G. Flourens. | 
| Autor: | G. Flourens | 
| Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 75 | 
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                        Ueber die Krystallisation des Zuckers; von
                           G. Flourens.
                        Flourens, über die Krystallisation des Zuckers.
                        
                     
                        
                           Seit den ältern Arbeiten von Dutrone sind keine neuern
                              Untersuchungen über die Krystallisation des Zuckers veröffentlicht. Dutrone fand, daß bei 27,5° 3 Th. Wasser und 5 Th.
                              Zucker eine gesättigte Lösung gaben; der Siedepunkt dieses Syrups war
                              103,89°. Er schloß hieraus irrthümlicher Weise, daß nach dem Eindampfen
                              dieser Lösung und
                              Wiederabkühlen auf 27,5° eine dem verdampften Wasser entsprechende Menge
                              Zucker ausgeschieden werden müsse. Die Zusammensetzung dieser Flüssigkeit war 63,5
                              Proc. Zucker und 36,5 Proc. Wasser.
                           Flourens (Comptes rendus,
                              1876 t. 83 p. 150) fand
                              dagegen, daß eine bei 27,5° gesättigte Zuckerlösung aus 67,7 Proc. Zucker und
                              32,3 Proc. Wasser bestand; sie zeigte bei dieser Temperatur 35,90° B. oder
                              36,46° B. bei 15°; ihr Siedepunkt war 104,7°.
                           Flourens hat nun bestimmt:
                           1) den Zuckergehalt der gesättigten Lösungen für die Temperaturen von 0 bis
                              100°;
                           2) die Angaben des Baumé-Aräometers und des
                              Gay-Lussac-Densimeters in diesen Syrupen bei den beobachteten
                              Temperaturen und nach Abkühlen derselben auf 15° (vgl. Tabelle 1);
                           Tabelle 1.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 223, S. 76
                              Tabelle 1;
                                 Baumé-Grade; Gay-Lussac Densimetergrade; Temperatur. Grad.;
                                 Zucker. Proc.; bei der Beobachtungstemper.; bei 15°
                              
                           3) die Siedetemperaturen dieser Zuckerlösungen bei gewöhnlichem Atmosphärendruck und
                              ihre Concentration in Aräometergraden (vgl. Tabelle 2).
                           
                           Tabelle 2.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 223, S. 77
                              Tabelle 2;
                                 Baumé-Grade; Gay-Lussac-Densimetergrade; Siedepunkt.
                                 Grad.; bei der Beobachtungstemper. bei 15°
                              
                           Die zweite Tabelle dürfte namentlich bei der Fabrikation des Candiszuckers von Werth
                              sein. Das bei diesen Versuchen verwendete Aräometer correspondirte mit der von Collardeau veröffentlichten Gay-Lussac'schen
                              Dichtigkeitstabelle; sein Modulus war 144,3, d.h. wenn man mit n die Baumé-Grade bezeichnet, so ist die
                              Dichtigkeit D = 144,3/(144,3 – n). Ueber 43,5° B. konnten die aräometrischen
                              Bestimmungen wegen der Zähigkeit der Syrupe nicht ausgeführt werden.