| Titel: | Geräuschloser, selbstwirkender Thürschliesser; von E. J. Krüss in Hamburg. | 
| Autor: | E. J. Krüss | 
| Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 151 | 
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                        Geräuschloser, selbstwirkender Thürschliesser;
                           von E. J. Krüss in
                           Hamburg.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              IV [a/4].
                        Krüß, Thürschließer.
                        
                     
                        
                           Es liegt oft das Bedürfniß vor, Haus- oder sogen. Mittelthüren mit einer
                              Vorrichtung zu versehen, welche nach Oeffnen der Thür das Selbstschließen derselben
                              veranlaßt, um das Eindringen von Wind oder kalter Luft zu verhindern. Ist namentlich
                              die Lage des Hauses eine solche, daß sie dem Winde gestattet, einen starken Druck
                              auf die Thür zu üben, so genügen fast sämmtliche bisherigen Einrichtungen nicht
                              vollständig dem gewünschten Zwecke. Der für letztern Fall am meisten angewendete
                              Selbstschluß ist der durch Gewicht und Rollen hergestellte; derselbe erreicht auch
                              in sofern seinen Zweck, als er bei geschlossener Thür seine größte Kraft behält,
                              während die andern durch Heben der Thür, durch Federn etc. hergestellten
                              Vorrichtungen am stärksten wirken, wenn die Thür geöffnet, und am schwächsten, wenn
                              dieselbe geschlossen ist, wobei das Selbstöffnen der Thür durch Wind oder starken
                              Luftzug leicht und häufig eintritt. Außerdem sind alle durch Federn hergestellte
                              Thürschließer wenig dauerhaft und zuverlässig, da sie bei längerm Gebrauch an Kraft
                              verlieren. Das Gewicht mit Rollen hat nun neben seinen guten Eigenschaften den
                              großen Uebelstand, daß durch dasselbe ein für das Gebäude schädliches und für das
                              Ohr unangenehmes Zuschlagen der Thür veranlaßt wird, welchem durch Anbringen von Kissen oder Polstern nie
                              genügend abzuhelfen ist, abgesehen davon, daß durch letztere der vollständige
                              Verschluß der Thür illusorisch wird.
                           Der von mir construirte pneumatische Thürschließer ist nun eine Verbindung der
                              bekannten Rollen- und Gewicht-Einrichtung mit einer Vorrichtung,
                              welche nach Hebung des Gewichtes beim Oeffnen der Thür ein langsames Sinken des
                              Gewichtes und ein sanftes Zufallen der Thür ermöglicht; je nach der Größe des
                              Gewichtes ist die Stärke der schließenden Kraft verschieden und diese bleibt bei
                              stets geräuschlosem Schluß der Thür unvermindert.
                           Auf die Verkleidung der Thürfassung wird durch Lappen g
                              eine aus Messing gefertigte Röhre befestigt, welche in ihrem untern conischen Ende
                              ein Kugelventil enthält, das durch eine Schraube c mehr
                              oder weniger dicht schließend gestellt werden kann. In der Röhre bewegt sich auf und
                              nieder ein Gewicht f, welches an seinem obern und untern
                              Ende wie ein Kolben möglichst genau an die innere Rohrwand anschließt. Zur
                              Herstellung einer vollständigen Dichtung ist noch im obern Theile des Gewichtes
                              durch die Verschraubung bei e eine etwas weitere Scheibe
                              von weichem Leder h befestigt. Am Gewicht befindet sich
                              ferner ein Haken zur Anbringung der über die Rollen zur Thür gehenden Schnur.
                           Beim Oeffnen der Thür wird das Gewicht f mit Leichtigkeit
                              gehoben, da die Luft beim Ventil d eintreten und die
                              Dichtungsscheibe h in den obern Ausschnitt des
                              Kolbengewichtes f sich einlegen kann. Beim Loslassen der
                              geöffneten Thür wirkt das Gewicht schließend; letzteres sinkt, das Kugelventil fällt
                              auf seinen Sitz und die Scheibe h dichtet das
                              Kolbengewicht in der Röhre ab. Je nachdem man nun durch die Ventilschraube c die Kugel d höher oder
                              tiefer stellt, wird durch das unter dem Kolbengewicht f
                              entstehende Luftkissen ein schnelleres oder langsameres Zugehen der Thüre gestattet.
                              Bei vollkommenem Schluß des Kugelventiles würde das fallende Gewicht im Rohre
                              stecken und die Thür offen bleiben.
                           Ein derartiger Thürschließer hat sich in meinem Geschäftshause seit längerer Zeit an
                              einer vielgebrauchten Thüre als praktisch bewährt.Vgl. die Thürschließer von W. Möser (Gummifeder) *
                                    1868 187 378. – J. Barker (Federn) * 1868 187 39. –
                                    Beilliard (Spiralfeder) * 1867 185 186. – Rousseau und Dalaudié (Blasbalg,
                                    Uhrwerk) * 1866 182 89. –? (Heben der
                                    Thür. Drahtfeder) * 1854 134 100. – J. Brandt (Heben der Thür) 1854 134 * 100. 1851 119
                                    237. – G. Beattie (Atmosphärendruck) *
                                    1851 119 180. – L. R. Bodmer (Stahldraht) * 1850 118 257. – Hauff (Heben der
                                    Thür. Hebelvorrichtung mit Gewicht) 1850 115 313.
                                    – F. W. Gerisch (Spiralfeder) 1838 68 256. – A. Smith (Feder) * 1831 40 406. 1834 53 176. – J. Collinge (Feder) * 1827 24 495.
                                    – Jac. White (Feder) * 1820 3 392. 1822 7 204.Z.
                              
                           
                        
                     
                  
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