| Titel: | Piknometer zum Messen der Dicke von Papier, Draht, Blech etc. | 
| Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 365 | 
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                        Piknometer zum Messen der Dicke von Papier,
                           Draht, Blech etc.
                        Mit einer Abbildung.
                        Fischer's Piknometer.
                        
                     
                        
                           Nach Angabe von F. Fischer, Director der Papierfabrik in
                              Cröllwitz bei Halle a. S., führt die Werkstatt für mathematische und optische Instrumente Jul. Herrn.
                              Schmidt (Carl Nockler)
                              einen neuen Dickenmesser (Piknometer)Nach der Patentliste S. 227 in Preußen und Frankreich patentirt. – Der
                                    Preis des Instrumentes beträgt 25 M. aus, welcher sich durch seine einfache Construction, Billgkeit und bequeme
                              Handhabung recht empfiehlt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 223, S. 366
                              
                           Der Dickenmesser besteht aus einem verschiebbaren Keillineal k und einem festliegenden Anschlaglineal l,
                              zwischen deren einander zugewendeten parallelen Kanten das zu messende Object
                              eingeklemmt wird. Der Abstand dieser Kanten, gleich der gesuchten Dicke, wird durch
                              einen Zeiger an einer Kreisscale, welche in Hundertstel Millimeter eingetheilt ist,
                              unmittelbar angegeben; an der Zeigerachse sitzt nämlich ein Getriebe im Eingriff mit
                              dem verzahnten Ende des parallel geführten Keillineals, und steht der Zeiger bei
                              Null, wenn die beiden Lineale l und k sich berühren. Zieht man das Keillineal k an einem Knopfe ganz heraus, so entsteht zwischen k und l ein Spalt von 1mm Maximalweite. In diesen Spalt schiebt
                              man das zu messende Papier o. dgl., drückt das Keillineal mit mäßigem Druck so weit
                              als möglich zurück und liest am Zeiger die entsprechende Dicke ab.
                           Nach dieser Erklärung erkennt man, daß das Fischer'sche Piknometer für vielfache
                              rasch auszuführende Dickenmessungen an Papier, feinen Drähten, Blechen u.a. selbst
                              in der Hand eines gewöhnlichen Arbeiters ein sehr nützlicher Apparat ist. Ist die
                              Relation zwischen Dicke und dem Gewicht einer Flächeneinheit der Probe bekannt, so
                              läßt sich letzteres auch unmittelbar aus der Ablesung am Piknometer ableiten. So
                              wiegen z.B. bei einer gangbaren Papiersorte 100qm für jedes Hundertstel Millimeter 0k,5; der Meister an der Papiermaschine kann also jederzeit sein Papier
                              nach dem aufgegebenen Gewichte controliren, indem er von Zeit zu Zeit ein kleines
                              Stückchen davon im Piknometer untersucht.
                           
                              Z.