| Titel: | Stromregulator für Leuchtgas; von Nicolä Teclu in Wien. | 
| Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 380 | 
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                        Stromregulator für Leuchtgas; von Nicolä Teclu in Wien.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              X [c. d/4].
                        Teclu's Stromregulator für Leuchtgas.
                        
                     
                        
                           In den Boden eines Glasgefäßes n (Fig. 44), das durch einen
                              Glassturz verschlossen werden kann, ist vollkommen dicht die rechtwinklig gebogene
                              Glasröhre a mit ihrem längern Schenkel in lothrechter
                              Lage eingekittet. Der andere horizontale Theil dient dazu, um das zu regulirende
                              Leuchtgas von der Gasleitung aufzunehmen. In dem vertical stehenden Theil ist der
                              längere Schenkel einer zweiten rechtwinklig gebogenen Glasröhre f eingeschmolzen, durch deren wagerecht gestellten Theil
                              das Leuchtgas den Apparat verläßt. Der lothrechte Schenkel f trägt einen Glascylinder, welcher auf dem Röhrenende luftdicht
                              aufgeschliffen ist. Dieser ist an seinem untern Rande zu einer Schneide
                              zugeschliffen und besitzt einen rechteckigen Schlitz c
                              (Fig.
                                 46), dessen Höhenrichtung parallel mit der Achse des Cylinders läuft. Auf die
                              Röhre a paßt knapp aufgeschoben die Glasröhre l, die am untern Theile erweitert, am untersten Rande
                              ebenfalls zu einer Schneide zugeschliffen ist. Am obersten Theile dieser Röhre ist
                              luftdicht ein Gefäß aus Glas angebracht, in welches das den Schlitz verschließende
                              Quecksilber v eingegossen wird. Das Gefäß besteht aus
                              zwei Theilen, welche luftdicht auf einander aufgeschliffen sind. Der untere
                              erweiterte Theil der Röhre l ist von einer Glasglocke
                              umschlossen und auf der Röhre selbst luftdicht aufgeschmolzen. Der cylindrische
                              untere Theil der Glocke endet mit einem zu einer Schneide zugeschliffenen Rande.
                              Zwischen der Glocke und dem obern Gefäße befindet sich eine zur Aufnahme von
                              Quecksilber bestimmte Schale aus Glas m, die ebenfalls
                              an die Röhre l angefügt ist. Ueberdies sind in dem Boden
                              des Glasgefäßes n zwei lothrecht stehende Glasröhren i eingekittet, welche unter der Glasglocke münden und
                              außerhalb des Gefäßes zu einer horizontalen Glasröhre g
                              (Fig. 45)
                              sich vereinigen. Diese, sowie die Röhre a sind von
                              Quecksilber umgeben, welches in dem Gefäße n bis nahezu
                              zu den Mündungen der Röhren unter der Glasglocke reicht. Der ganze Apparat wird von
                              einem durch Schraube s stellbaren Untersatz p getragen.
                           Um den Regulator in Thätigkeit zu setzen, ist zunächst die gewünschte Größe des Schlitzes, welche sich
                              nach der Menge des zur Verbrennung gelangenden Gases richtet, einzustellen, dann
                              Quecksilber in das Gefäß n bis knapp unter den Mündungen
                              der Glasröhren i zu bringen, wodurch die Röhre l im Quecksilber zu schwimmen beginnt. Auch in das Gefäß
                              d wird so lange Quecksilber gegossen, bis der untere
                              Theil des Cylinders abgeschlossen ist, wodurch die Lage des Schwimmers eine gewisse
                              Größe des Schlitzes bedingt, welche durch Eintragen größerer oder kleinerer Mengen
                              Quecksilber in die Schale m nach Bedarf verändert werden
                              kann. Man schließt sodann das Gefäß n und verbindet mit
                              dem Ende der Gasleitungsröhre die Glasröhre a, mit dem
                              Zweigrohr, welches an dem Ende des Gasleitungsrohres angebracht ist, die Glasröhre
                              g (Fig. 45) und schließlich
                              mit der Röhre f den Brenner, wobei nicht zu übersehen
                              ist, daß die Ausflußöffnung des Brenners größer oder mindestens so groß wie der
                              Schlitz sein soll.
                           Oeffnet man nun den Hahn der Gasleitungsröhre, so beginnt der Apparat zu wirken. Das
                              Gas strömt nämlich einerseits in die Röhre a, von da
                              durch den Schlitz in das Gesäß d und gelangt durch die
                              Röhre f zum Brenner; anderseits, da sich an der
                              Gasleitungsröhre eine Abzweigung befindet und diese mit der Röhre g verbunden ist, durch letztere in die Röhren i und dadurch unter die Glocke des Schwimmers. In Folge
                              des dadurch auf die Glocke ausgeübten Druckes hebt sich der Schwimmer, mit diesem
                              somit auch das den Schlitz verschließende Quecksilber. Dies geschieht nach der
                              jeweiligen Spannung des in der Zweigröhre strömenden Gases, wodurch gleiche
                              Gasmengen dem Brenner zufließen.
                           Um nun größere oder kleinere gleiche Mengen des Gases zu erzielen, muß der
                              Querschnitt des Schlitzes der kleinste unter allen Querschnitten sein und allein
                              vergrößert oder verkleinert werden, wobei die Höhe des Schlitzes, d. i. die höchste
                              Höhe, auf welche der Schwimmer gehoben werden kann, unverändert bleiben muß.
                              Querschnittsveränderungen desselben dürfen sich also blos auf seine Breite beziehen.
                              Es können aber auch die Ein- und Ausflußöffnungen dem Querschnitt des
                              Schlitzes gleich gemacht werden, es kann selbst der Querschnitt der Einflußöffnung
                              der kleinste sein, wenn nur der Schlitz größer, oder gleich groß, die Ausflußöffnung
                              aber größer ist; nie dagegen darf die Ausflußöffnung den kleinsten Querschnitt
                              haben. (Zeitschrift für
                                    analytische Chemie, 1877 S. 53.)
                           
                        
                     
                  
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