| Titel: | Heeren's selbstthätiger Wecker bei drohender Feuersgefahr. | 
| Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 381 | 
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                        Heeren's selbstthätiger Wecker bei drohender Feuersgefahr.
                        Mit einer Abbildung.
                        Heeren's selbstthätiger Wecker bei drohender
                           Feuersgefahr.
                        
                     
                        
                           Apparate, um ein ausbrechendes Feuer in Magazinen, Fabrikräumen u. dgl. selbstthätig
                              anzuzeigen, wurden bereits mehrfach vorgeschlagen; sie beruhen, abgesehen von dem
                              eigenthümlichen Vorschlage Congor's (1845 95 318), naturgemäß auf der durch die höhere Temperatur
                              bewirkten Ausdehnung fester, flüssiger (*1866 182 169)
                              und luftförmiger (*1860 155 415) Körper, oder auf
                              Aenderung des Aggregatzustandes (*1846 101 86).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 223, S. 381
                              Der Güte des Hr. M. Heeren verdankt Referent einen
                                 derartigen Wecker, der sich durch Einfachheit, Billigkeit (etwa 50 Pf.) und
                                 Zuverlässigkeit allen frühern gegenüber auszeichnet. Eine in der Wand befestigte
                                 Führungsstange von dünnem Rundeisen AA trägt
                                 unten eine runde Hartgummischeibe B, auf welcher
                                 eine Bleiplatte C befestigt ist. Diese ist durch die
                                 Gummischeibe von der Metallstange, auf welcher sie leicht verschiebbar ist,
                                 isolirt und durch den Leitungsdraht m mit dem
                                 negativen Pol einer Batterie verbunden. Ueber der Bleischeibe schwebt das etwa
                                 0k,5 schwere eiserne Gewicht D, welches sich ebenfalls auf der Eisenstange führt,
                                 durch den Leitungsdraht o mit dem positiven Pol
                                 einer Batterie verbunden ist und eine vergoldete Stahlspitze x trägt, die beim Herunterfallen in die Bleischeibe
                                 eindringt. An der betreffenden Zimmerdecke ist dieses Gewicht nun mittels
                                 Bindfaden oder Draht so aufgehängt, daß am obern Ende desselben ein kleiner Ring
                                 n aus der bei 63° schmelzenden
                                 Lippowitz'schen Legirung (3 Th. Cadmium, 4 Th. Zinn, 15 Th. Wismuth und 8 Th.
                                 Blei) eingeschaltet ist.
                              
                           Sobald durch erhöhte Temperatur dieser Ring schmilzt, fällt das
                              Gewicht D und schlägt die Stahlspitze x in die Bleiplatte ein, wodurch die Schließung des
                              elektrischen Stromes sicher erfolgt, welcher das
                              Läutewerk im Portierzimmer oder auf der Feuerstation in Bewegung setzt.
                           Apparat, Leitung u.s.w. sind jederzeit leicht zu controliren durch Andrücken der
                              Bleiplatte gegen die Stahlspitze.
                           Will man die elektrische Leitung durchaus umgehen, obgleich diese bei guter Anlage die zuverlässigste ist, so kann man Ring und
                              Gewicht etwas schwerer nehmen und das niederfallende Gewicht auf einen
                              Luftdrucktelegraphen oder gewöhnlichen Glockenzug wirken lassen.
                           
                              F.