| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, Nr. , S. 325 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Zur Eisenanalyse.
                           M. Lill und H. Sturm
                              (Berg- und hüttenmännisches Jahrbuch, 1876 S. 333) haben eine Probe
                              Puddelstahl (I) und Herdfrischstahl (II) aus Reichraming in Oberösterreich mit
                              folgenden Resultaten untersucht.
                           
                              
                                 
                                 I
                                 II
                                 
                              
                                 Kohlenstoff
                                 0,758
                                 0,899
                                 
                              
                                 Silicium
                                 0,048
                                 0,029
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,019
                                 0,019
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 0,002
                                 0,005
                                 
                              
                                 Mangan
                                 0,180
                                 0,043
                                 
                              
                                 Kobalt, Nickel
                                 0,003
                                 Spur
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 0,005
                                 0,004
                                 
                              
                                 Schlacke (und Elisenoxyd?)
                                 1,217
                                 0,633
                                 
                              
                           Die Bestimmung der Schlacke und des Eisenoxyds geschah nach Eggertz mittels Brom und nachheriger Behandlung des Rückstandes mit einer
                              Lösung von kohlensaurem Natron.
                           Der so erhaltene schließliche, in den obigen Analysen angeführte Rückstand bestand
                              aus:
                           
                              
                                 
                                 beimPuddelstahl
                                 beimHerdfrischstahl
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                 0,180
                                 0,050
                                 
                              
                                 während der Rest von
                                 1,037
                                 0,583
                                 
                              
                           größtentheils aus Eisenoxyd mit sehr geringen Mengen Mangan
                              bestand, welche nicht gesondert bestimmt werden konnten.
                           Ob dieser Rückstand ausschließlich aus Schlacke oder zum Theile auch aus im Stahle
                              etwa vorhandenen ungebundenen Oxyden des Eisens besteht, kann durch die Analyse
                              füglich nicht bestimmt werden.
                           
                        
                           Nomenclatur für Eisen und Stahl.
                           Gelegentlich der Weltausstellung in Philadelphia 1876 wurde auf Grund eines von
                              Bergrath Prof. Dr. Wedding im
                              American Institute of Mining Engineers gehaltenen
                              Vortrages eine internationale Commission zur Feststellung einer einheitlichen
                              Nomenclatur der Eisenproducte gebildet; in dieser Commission vertraten Deutschland
                              Dr. Herrn. Wedding,
                              Oesterreich P. Tunner, Nordamerika Alex. L. Holley und Thomas Egleston,
                              England J. Lowthian Bell, Frankreich L. Gruner und Schweden Richard Akerman. Man einigte sich über nachstehende Beschlüsse.
                           
                              „Durch den Umschwung in der Darstellung von Eisen und Stahl nach dem
                                 Bessemer-, Siemens-Martin- und Tiegelschmelz-Proceß
                                 stellt sich das Bedürfniß nach einer neuen Nomenclatur heraus, und zwar aus
                                 folgenden Gründen:
                              
                           1. Die Benennung „Stahl“, welche im Handel und beim Verarbeiten
                              gewissen weichen Eisensorten beigelegt wird, unterscheidet dieselben nicht
                              hinlänglich von dem, was bisher Stahl genannt wurde und sich durch die Eigenschaft
                              der Härtung und des Nachlassens charakterisirt.
                           2. Eine in allen Sprachen anerkannte Nomenclatur scheint sowohl für den Handel wie
                              für die Wissenschaft dringend erforderlich, um so mehr als bereits
                              Rechtsstreitigkeiten anhängig sind, deren Entscheidung von der Auslegung der
                              Bezeichnung „Stahl“ abhängt.
                           3. Wiewohl die durch Schmelzung erzielte Gleichförmigkeit vielfach als das
                              entscheidende Merkmal für harten und weichen Stahl anerkannt wird, so läßt sich doch
                              diese Gleichförmigkeit ebenso gut mit andern Benennungen ausdrücken, wodurch die
                              alte Bezeichnung „Stahl“ für alle die schmiedbaren
                              Eisenproducte, welche Härtung, und Nachlassen gestatten, unberührt bleibt.
                           
                           Aus diesen Gründen empfiehlt die Commission nachfolgende Nomenclatur:
                           1) Alle schmiedbaren Verbindungen des Eisens mit den gewöhnlichen Bestandtheilen,
                              welche aus erweichten Massen und Paketen oder in irgend einer Form und Gestalt
                              außerhalb des flüssigen Zustandes dargestellt worden sind und sich nicht merklich
                              härten und tempern lassen, und die gewöhnlich dem ähnlich sind, was bisher als
                              „Schmiedeisen“ bezeichnet worden ist, sollen in Zukunft Schweißeisen (englisch weld-iron, französisch fer
                                 soudé, schwedisch wälljern) genannt werden.
                           2) Verbindungen der soeben bestimmten Art, welche aus irgend einer Ursache gehärtet
                              und nachgelassen werden können, welche sonach dem ähnlich sind, was bis jetzt
                              „Puddelstahl“ genannt wird, sollen in Zukunft als Schweißstahl (weld-steel,
                                 acier soudé,
                              wällstål) bezeichnet werden.
                           3) Alle Verbindungen des Eisens mit den gewöhnlichen Bestandtheilen, welche im
                              flüssigen Zustande zu schmiedbaren Massen gegossen worden sind, und welche sich
                              nicht merklich härten, wenn sie im rothglühenden Zustande in Wasser getaucht werden,
                              sollen in Zukunft den Namen Flußeisen (ingot-iron, fer fondu,
                              götjern) führen.Das Wort „Ingot“ wäre
                                    deutsch besser durch „Guß“ wiedergegeben worden; da
                                    indessen unter „Gußeisen“
                                    ein umgeschmolzenes Roheisen allgemein verstanden wird, so hat die Commission den Namen „Flußeisen“ vorgezogen, welcher
                                    deutlich ein im flüssigen Zustande gewonnenes Product ausdrückt.
                              
                           4) Alle Verbindungen der zuletzt unterschiedenen Art, welche jedoch aus irgend einer
                              Ursache sich härten lassen, sollen als Flußstahl (weld-steel, acier foudu,
                              götstål) bezeichnet werden.
                           Wedding classificirt nach diesen Beschlüssen die
                              Eisencarburete in folgender Weise:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 223, S. 326
                              Eisen; Schmiedbares Eisen.;
                                 Roheisen.; (Schmiedbar und schwer schmelzbar); (Leicht schmelzbar und nicht
                                 schmiedbar); Schweißeisen; Flußeisen; Weißes Roheisen; Graues Roheisen; (Nicht
                                 flüssig gewonnen); (Flüssig gewonnen); (Mit amorphem Kohlenstoff); (Mit
                                 Graphit); Schweißeisen; Schweißstahl; Flußeisen; Flußstahl; (Nicht härtbar);
                                 (Härtbar)
                              
                           Für Diejenigen, welche sich mit der Unterordnung des Begriffes Stahl in zweiter Linie
                              nicht befreunden wollen, kann auch ohne Abweichung von
                              der festgestellten Nomenclatur eine andere Eintheilung getroffen werden, nach
                              welcher das schmiedbare Eisen zunächst unterschieden wird in Schmiedeisen (nicht härtbar) und Stahl
                              (härtbar); ersteres zerfällt dann, je nachdem es in flüssigem bezieh. in
                              nichtflüssigem Zustande gewonnen, in Flußeisen und
                              Schweißeisen; analog unterscheidet sich dann der Stahl als Flußstahl und Schweißstahl.
                           Hiernach wird fortan zu begreifen sein unter der Benennung
                           1) Flußeisen: Bessemereisen, Flammofenfluß- oder
                              Siemens-Martineisen.
                           2) Flußstahl: Bessemerstahl, Flammofenfluß- oder
                              Siemens-Martinstahl, Kohlenstahl etc., und der im umgeschmolzenen Zustand
                              Gußstahl genannte Tiegelstahl.
                           3) Schweißeisen: Puddeleisen, Herdfrischeisen, Renneisen,
                              sowie jedes durch Schweißen aus Eisenpaketen erhaltene Product.
                           4) Schweißstahl: Puddelstahl, Herdfrischstahl,
                              Cementstahl, Rennstahl und der durch Schweißarbeit verfeinerte Gärbstahl.
                           
                              Z.
                              
                           
                        
                           Benutzung der Eisenbahnschienen zum Signalisiren.
                           Nach dem Scientific American, Juli 1876 S. 66 hat
                              Professor Wm. Robinson in Boston (Mass.) kürzlich auf der
                              Boston, Lowell und Nashua-Eisenbahn die Schienen in etwa 3km langen, gegen einander isolirten
                              Abschnitten zum Signalisiren benutzt, indem er das eine Paar Enden der Schienen mit
                              den Poldrähten eines einzigen Callaud'schen Elementes verband, das andere Paar aber
                              durch einen Draht, in welchen ein Signal eingeschaltet war. Für gewöhnlich zeigte
                              dasselbe, vom Strome durchlaufen, das Signal „Linie frei“ .
                              Lief ein Wagen auf dem Abschnitte, so stellte jede Achse desselben einen kurzen
                              Schluß zwischen beiden Schienensträngen her, und das Signal zeigte
                              „Gefahr“ ; ebenso wenn eine Unterbrechung eintrat. Ein
                              Abfließen des Stromes in die Erde unter den Schienen sei nicht zu bemerken gewesen,
                              noch habe die Witterung irgend welche Störung veranlaßt. Das einzige Callaud'sche
                              Element hielt 158 Tage aus.
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Automatische Eisenbahnsignale.
                           Der Verkehr auf den Eisenbahnen hat sich so gesteigert, daß Signalkästen,
                              Signalwärter und Blocksignale – anfänglich so heftig verspottet – in
                              vielen Fällen zur unabweislichen Nothwendigkeit geworden sind. Der Aufwand für die
                              Einrichtung und besonders für die Bedienung der Blocksignale ist groß. Bei ihrer
                              angestrebten Ersetzung durch automatische Signale fragt es sich: 1) sind dieselben
                              billiger und 2) sind dieselben sicher? Ersteres ist wohl kaum zu bezweifeln. Die 3
                              Signalkästen zwischen der Waterlog und Vauxhall-Section der London und
                              South-Western-Bahn kosten der Gesellschaft jedes wöchentlich
                              wenigstens 4 Pfd. St. Doch stehen die Signalkästen nicht überall so nahe an
                              einander, noch pflegen sie blos für Blocksignalzwecke angelegt zu werden. Dagegen
                              gewähren die automatischen Signale durchaus noch nicht die nöthige Sicherheit. Fast
                              jedes der in Vorschlag gebrachten Systeme derselben verstößt gegen die Grundregeln,
                              daß das Signal für gewöhnlich auf „Gefahr“ zu stehen hat, daß
                              jedes Versagen desselben und jede Störung es auf „Gefahr“
                              stellen muß, und daß deshalb die Kraft, welche es auf „Frei“
                              stellt, so lange thätig bleiben muß, als es auf „Frei“ steht.
                              Wenn daher auch das Streben nach automatischen Signalen zu rechtfertigen ist, so
                              erfordert doch deren Einführung große Vorsicht, und sie sollten zuerst nur zwischen
                              zwei Blockstationen probeweise angewendet werden, um Unglück zu verhüten. Daher
                              möchte sich auch das künftige automatische Signal den jetzigen Blocksignalen
                              anbequemen lassen. (Nach dem Engineering, August 1876 S.
                              147.)
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Zur Verhütung von Kesselsteinbildungen.
                           J. Kolb hat eine Abhandlung über den Kesselstein der Société industrielle du Nord de la France
                              überreicht, welcher wir nach der Zeitschrift für deutsche Spiritusfabrikanten, 1876
                              S. 218 Folgendes entnehmen.
                           Als Beispiel des Einflusses für Kesselsteinbildungen auf den Verbrauch an Kohlen
                              führt Kolb einen Kessel in Amiens an, der völlig rein für
                              1k Steinkohlen 7k,5 Dampf gab, nach zwei Monaten aber nur
                              noch 6k,4, also eine Verminderung von 17
                              Proc. Selbstverständlich hätte auch der Kessel bei fortgesetzter Arbeit gelitten.
                              Nimmt man nun an, daß ein von Incrustationen völlig freier Kessel eine Ersparniß von
                              5 Proc. Brennmaterial gestattet – und diese Zahl ist gegen die Wirklichkeit
                              niedrig angenommen – so wäre dies zugleich eine Ersparniß von 12 Pf. für den
                              Cubikmeter angewendeten Wassers. Kostet nun 1cbm von Kalisalzen gereinigtes Wasser nicht 12 Pf., so wäre dies schon ein
                              Vortheil. Eine Menge empirischer Mittel gegen den Kesselstein ist viel theurer, doch
                              scheint man diese Thatsache im Fabrikbetriebe zu übersehen.
                           Kolb empfiehlt dann als bestes Mittel zur Reinigung des
                              Speisewassers das Aetznatron; dieses bilde mit dem Calciumbicarbonat unter
                              Abscheidung des kohlensauren Kalkes Soda, welche nun den Gyps ausfälle. –
                           Diese Angabe würde nur dann zutreffen können, wenn das zu reinigende Wasser gleiche
                              Aequivalente kohlensauren Kalk als Bicarbonat und Gyps enthielte, was aber wohl
                              niemals der Fall ist. Entweder ist nur oder vorwiegend doppeltkohlensaurer Kalk
                              vorhanden und dann ist Kalkwasser weit billiger, oder aber vorwiegend Gyps und dann
                              wird nur die der halben Kohlensäure äquivalente Menge Gyps zersetzt, so daß
                              mindestens noch ein Zusatz von Soda erforderlich wäre. (Vgl. 1876 220 264. 377.)
                           
                              F.
                              
                           
                        
                           
                           Verwerthung der Abwässer aus Zuckerfabriken.
                           K. Stammer empfiehlt in seinem Buche über
                              ZuckerfabrikationOtto-Birnbaum: Landwirthschaftliche
                                    Gewerbe. 3. Th. Die Zuckerfabrikation; von K. Stammer. 888 S. in gr. 8. Mit 366 Holzschnitten und 14 lithogr.
                                    Tafeln. (Braunschweig 1876. Friedr. Vieweg und
                                    Sohn.), auf welches wir besonders aufmerksam machen wollen, die Abflußwässer der
                              Kohlenwäschen gemeinschaftlich mit dem Säurewasser der Gährgruben durch
                              Wiesenbewässerung zu reinigen und sie so gleichzeitig sehr vortheilhaft zu benutzen.
                              (Vgl. 1875 218 277.)
                           
                        
                           Zur Abfallverwerthung.
                           Scott (englisches Patent vom 1. Februar 1875) empfiehlt
                              die als Dünger zu verwerthenden Excremente mit Kohlenruß zu desodorisiren.
                           Rydill (englisches Patent vom 3. Februar 1875) will die
                              durch Kohlenasche filtrirten Cloaken- und Abflußwässer mittels eingepumpter
                              Luft oxydiren. – Nach den in England gemachten Versuchen wird dies nur sehr
                              unvollkommen gelingen (vgl. 1874 211 208).
                           
                        
                           Das Verhalten der Diffusionsrückstände bei der Aufbewahrung
                              und bei der Verfütterung.
                           Die Aufbewahrung der Diffusionsrückstände oder Schnitzel geschieht nach Gerland (Zeitschrift des deutschen Vereins für
                              Rübenzuckerindustrie, 1876 S. 903) am besten in Gruben, welche nicht dem Eindringen
                              des Grundwassers ausgesetzt sind. Die Schnitzel werden möglichst hoch aufgesetzt und
                              dann mit einer etwa 0m,3 hohen Erdschicht
                              bedeckt. Es beginnt dann bald die Gährung der Schnitzel, welche nach 2 bis 3 Monaten
                              beendet ist. Bei längerer Aufbewahrung halten sich dieselben vortrefflich und werden
                              in ihrer Futterwirkung immer werthvoller. 100 Th. Rüben geben 55 Th. gepreßte
                              Schnitzel, welche bei der Gährung noch etwa 22 Th. Wasser verlieren. Rindvieh kann
                              auf 1000k Lebendgewicht 100k, Schafe fast 75k dieser Schnitzel täglich verzehren. Die
                              beste Verwendung scheint als Mastfutter für Schafe zu sein.
                           
                        
                           Verlust von Pflanzennährstoffen durch die Flüsse.
                           J. Breitenlohner und Harlacher
                              (Fühling's landwirthschaftliche Zeitung, 1876 S. 751) berechnen, daß die Elbe,
                              welche sämmtliche Flüsse Böhmens aufnimmt, nur etwa 1/4 des gesammten Niederschlages
                              abführt, während innerhalb Böhmens 3/4 der Wassermasse durch Verdunstung,
                              Versickerung ohne Quellenabfluß u.s.w. verloren gehen. Diese jährlich abfließenden
                              rund 5 Milliarden Cubikmeter Elbwasser enthalten etwa 455 950t suspendirte und 518 900t gelöste Stoffe und zwar an
                              Pflanzennährstoffen:
                           
                              
                                 
                                 Suspendirt.
                                 Gelöst.
                                 Total.
                                 
                              
                                 
                                    Kalkerde
                                    
                                    2480t
                                 114500t
                                 116980t
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   1440
                                  22000
                                  23440
                                 
                              
                                 
                                    Kali
                                    
                                 20280
                                  25150
                                  45430
                                 
                              
                                 Natron
                                   4550
                                  28450
                                  33000
                                 
                              
                                 Chlornatrium (Kochsalz)
                                 –
                                  21100
                                  21100
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                     230
                                  37850
                                  38080
                                 
                              
                                 
                                    Phosphorsäure
                                    
                                   1250
                                 –
                                    1250
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Zusammen:
                                 30230
                                 249050
                                  279280.
                                 
                              
                           Diese Stoffe stammen größtentheils aus den Fabrikabgängen, namentlich den
                              Zuckerfabriken Böhmens und aus den städtischen Canalwässern.
                           
                        
                           
                           Zur Kenntniß eßbarer Pilze.
                           Lösecke (Archiv der Pharmacie, Bd. 209 S. 133) hat eine
                              große Anzahl eßbarer Pilze analysirt. Die wichtigsten Resultate dieser Arbeit sind,
                              mit einigen andern Nahrungsmitteln verglichen, in folgender Tabelle
                              zusammengestellt.
                           
                              
                                 
                                 Wasser.
                                 Trockensubstanz.
                                 Proteïn.
                                 Asche.
                                 Fett.
                                 Kohlehydr.Extr.
                                 Faser.
                                 
                              
                                 
                                    Fistulina
                                       hepatica
                                    
                                 85,00
                                 15,00
                                   1,59
                                 0,49
                                   0,12
                                 11,40
                                 1,95
                                 
                              
                                 
                                    Clavaria Botrytis
                                    
                                 89,35
                                 10,65
                                   1,31
                                 0,66
                                   0,29
                                   7,66
                                 0,73
                                 
                              
                                 
                                    Polyporus ovinus
                                    
                                 91,00
                                   9,00
                                   1,20
                                 0,21
                                   0,86
                                   4,73
                                 2,00
                                 
                              
                                 
                                    Boletus
                                       granulatus
                                    
                                 88,50
                                 11,50
                                   1,61
                                 0,75
                                   0,23
                                   7,49
                                 0,82
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus melleus
                                    
                                 36,00
                                 14,00
                                   2,27
                                 1,05
                                   0,73
                                   9,14
                                 0,81
                                 
                              
                                 
                                    Boletus bovinus
                                    
                                 91,34
                                   8,66
                                   1,49
                                 0,52
                                   0,41
                                   5,52
                                 0,72
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus
                                       mutabilis
                                    
                                 92,88
                                   7,12
                                   1,40
                                 0,46
                                   0,17
                                   4,47
                                 0,62
                                 
                              
                                 
                                    Boletus elegans
                                    
                                 91,10
                                   8,90
                                   1,88
                                 0,53
                                   0,14
                                   5,75
                                 0,60
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus
                                       caperatus
                                    
                                 90,67
                                   9,33
                                   1,91
                                 0,56
                                   0,19
                                   5,52
                                 1,15
                                 
                              
                                 
                                    Boletus luteus
                                    
                                 92,25
                                   7,75
                                   1,72
                                 0,49
                                   0,29
                                   4,45
                                 0,80
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus ulmarius
                                    
                                 84,67
                                 15,33
                                   4,02
                                 1,94
                                   0,49
                                   7,93
                                 0,95
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus Procerus
                                    
                                 84,00
                                 16,00
                                   4,65
                                 1,12
                                   0,57
                                   8,55
                                 1,11
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus oreades
                                    
                                 91,75
                                   8,25
                                   2,93
                                 0,87
                                   0,19
                                   3,59
                                 0,67
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus Prunulus
                                    
                                 89,25
                                 10,75
                                   4,11
                                 1,61
                                   0,14
                                   4,08
                                 0,81
                                 
                              
                                 
                                    Agaricus
                                       excoriatus
                                    
                                 91,25
                                   8,75
                                   2,69
                                 0,83
                                   0,45
                                   4,41
                                 0,82
                                 
                              
                                 
                                    Lycoperdon
                                       Bovista
                                    
                                 86,92
                                 13,08
                                   6,62
                                 1,20
                                   0,41
                                   3,42
                                 1,43
                                 
                              
                                 Kalbfleisch
                                 62,30
                                 37,70
                                 16,60
                                 4,48
                                 16,60
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Ochsenfleich
                                 54,00
                                 46,00
                                 17,80
                                 5,56
                                 22,60
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Linsen
                                 14,50
                                 85,50
                                 23,80
                                 3,00
                                   2,60
                                 52,00
                                 6,90
                                 
                              
                                 Erbsen
                                 14,30
                                 85,70
                                 22,40
                                 2,50
                                   2,50
                                 51,60
                                 9,20
                                 
                              
                                 Roggenmehl
                                 14,00
                                 86,00
                                 10,50
                                 1,60
                                   1,60
                                 70,80
                                 1,50
                                 
                              
                                 Weizenmehl
                                 12,60
                                 87,40
                                 11,00
                                 0,70
                                   1,20
                                 73,00
                                 0,70
                                 
                              
                                 Verschiedene Kohlarten
                                 
                                    
                                    
                                 80,00bis93,00
                                   7,00bis20,00
                                   2,28bis  5,63
                                 –––
                                   0,12bis  0,77
                                   2,14bis11,24
                                 0,93bis1,81
                                 
                              
                                 Verschiedene Rübenarten
                                 
                                    
                                    
                                 81,00bis92,00
                                   8,00bis19,00
                                   1,00bis  1,60
                                 0,70bis1,00
                                   0,10bis  0,20
                                   8,40bis15,40
                                 1,00bis1,70
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber den Einfluß der Kälte auf das Gerinnen der Milch.
                           Bewahrt man Milch in Eiswasser, also bei 1 bis 2°, längere Zeit auf, so erhält
                              sich dieselbe, wie F. Soxhlet (Wiener
                              landwirthschaftliche Zeitung, 1876 S. 264) gefunden, 14 Tage lang süß und
                              unverändert. Bei einem Versuche fing dieselbe nach 17 Tagen an, etwas ranzig zu
                              schmecken; dieser Geschmack nahm zu, bis die Milch nach 28 Tagen beim Kochen
                              gerinnbar wurde und nach 34 Tagen selbst im Eiswasser gerann. Es hatten sich
                              beträchtliche Mengen flüchtiger Fettsäuren gebildet, und zwar durch Oxydation des
                              Milchfettes an der Luft. Diese Säurebildung ist völlig verschieden von der
                              Milchsä'urebildung, welche durch Zersetzung des Milchzuckers durch ein organisirtes
                              Ferment bei höherer Temperatur stattfindet, durch die niedere Temperatur des
                              Swartz'schen Verfahrens aber aufgehalten wird, während die Oxydation durch die Kälte
                              nicht gehindert wird, sondern, wenn auch langsam, eintritt.
                           
                        
                           Bereitung von „Fromage fort“ .
                           Die Bereitung dieses in Frankreich sehr beliebten Käses ist (nach L'Industrie beurrière durch Milchzeitung, 1877 S.
                              20) folgende. Es wird guter Magerkäse genommen, hiervon dünne Schnitte oder feines Gereibsel in
                              einen Topf von Steingut oder glasirtem Thon gegeben und zwar eine schwache Lage;
                              hierauf streut man Salz, Pfeffer und andere Gewürze. Auf diese erste Lage gießt man
                              ein wenig Rahm und etwas Gereibsel von Gruyère-Käse, und so fährt man
                              fort, bis das Gefäß voll ist. Dann wird ein Glas Weißwein oder Branntwein über die
                              ganze Masse gegossen und der Topf mit einem grünen Blatte oder einem starken Bogen
                              Papier bedeckt. Um Insekten und Mäuse abzuhalten, wird noch ein Stück Holz darauf
                              gelegt, und hierauf läßt man die Masse gähren. Nach etwa 2 bis 3 Wochen kann der
                              Käse gegessen werden. Er soll hart und bröckelig sein, muß einen strengen Geschmack
                              und stark hervortretenden ammoniakalischen Geruch haben. Man ißt ihn entweder allein
                              oder in Verbindung mit frischem, gesalzenem und gewürztem Käse. Manche lassen auch,
                              um den Käse billiger herzustellen, die Zuthat von Rahm und
                              Gruyère-Käse fort.
                           
                        
                           Ueber Kohlensäure im Meerwasser.
                           O. Jacobsen hielt am 19. September 1876 auf der
                              Versammlung deutscher Naturforscher in Hamburg einen Vortrag über das Vorkommen
                              großer Mengen von Kohlensäure im Meerwasser und die Eigenthümlichkeit des letztern,
                              die Kohlensäure beim Durchleiten indifferenter Gase, beim Erhitzen, selbst beim
                              Erwärmen im Vacuum nur schwer und unvollständig abzugeben. Er führte diese
                              Eigenthümlichkeit zurück auf das gleichzeitige Vorhandensein von Chlormagnesium und
                              Calciumcarbonat und zeigte an künstlich hergestellten Lösungen dieser Salze in
                              kohlensäurehaltigem Wasser, daß sie beim Sieden kein kohlensaures Calcium
                              abscheiden, sondern die zu dessen Lösung erforderliche Kohlensäure zurückhalten. Der
                              Absorptionscoefficient der Chlormagnesiumlösungen für Kohlensäure ist zwar nicht
                              größer als der des Wassers, doch zeigen auch reine Chlormagnesiumlösungen die
                              Eigenschaft, einen hineingebrachten Ueberschuß von Kohlensäure auffallend langsam
                              entweichen zu lassen.
                           
                        
                           Ueber die Bestandtheile des rohen Holzgeistes.
                           Im Verfolg ihrer Untersuchungen über die Bestandtheile des rohen Holzgeistes (1875
                              215 285) haben G. Krämer
                              und M. Grodzki (Berichte der deutschen chemischen
                              Gesellschaft, 1876 S. 1920) nun auch Cymol und Xylol aufgefunden. Die Verfasser
                              halten diese Kohlenwasserstoffe für Condensationsproducte ketonartiger Körper.
                           
                        
                           Wiedergewinnung des Goldes aus alten Tonbädern.
                           F. Haugk filtrirt die alten Goldbäder in eine weiße
                              Glasflasche, übersättigt mit etwas Natriumbicarbonat, und fügt tropfenweise eine
                              alkoholische Anilinrothlösung hinzu, bis die Flüssigkeit himbeerroth geworden ist.
                              Wird die Flasche nun an ein helles Fenster gestellt, so schlägt sich das Gold in 6
                              bis 8 Stunden vollständig nieder, so daß die Flüssigkeit abgegossen werden kann. Hat
                              sich durch Wiederholung dieses Verfahrens allmälig eine hinreichende Menge
                              Niederschlag gesammelt, so wird dieselbe gut ausgewaschen, auf ein Filter gebracht
                              und nach dem Verbrennen desselben in überschüssigem Königswasser gelöst. Durch
                              Abdampfen der Lösung erhält man ein für photographische Zwecke sofort wieder
                              brauchbares Chlorgold. (Nach dem Photographischen Archiv, 1877 S. 6.)
                           
                        
                           Weißer Cement.
                           Ein weißer Cement, welcher dem Wasser besser widersteht als Gyps, würde für
                              Bauornamente, zum Abguß von Kunstwerken u. dgl. ohne Zweifel von Werth sein. Nach O.
                              Fahnejelm (Töpfer- und Zieglerzeitung, 1876 S.
                              73) gibt nun eine Mischung von 75 Th. reiner geschlämmter Kreide und 25 Th.
                              geschlämmtem Kaolin, wenn sie bei Rothglühhitze gebrannt und nachher gemahlen wird,
                              ein schneeweißes Pulver
                              das, wenn die Hitze zu stark gewesen ist, leicht einen Stich ins Blaue zeigt. Dieser
                              Cement, entweder allein oder mit einigen Procent Gyps versetzt, ist ein vorzüglicher
                              hydraulischer Mörtel, der unter Wasser erhärtet, und welcher schon nach 7 Tagen (die
                              Grant'sche Probe) eine Festigkeit von 6 bis 10k pro 1qc ereicht. Nach 3 Monaten
                              hat derselbe eine Festigkeit von 25k,5 pro
                              1qc gezeigt.
                           Allerdings läßt sich dieser Cement nicht wie Gyps gießen, sondern man muß ihn wie
                              Portlandcement behandeln. Gegenstände von diesem Cement nehmen eine blauweise Farbe
                              an, welche der von Marmor oder Bisquit sehr ähnlich ist.
                           
                        
                           Mittel gegen das Nachgrünen des Anilinschwarz; von C. F. Brandt.
                           Das Nachgrünen des Anilinschwarz wurde schon vor 2 Jahren von Brandt (1875 215 453) eingehend besprochen,
                              jedoch ohne Angabe eines radicalen Mittels gegen diesen Uebelstand, welcher seitdem
                              sich eher gesteigert, als vermindert hat. Nunmehr veröffentlicht derselbe Verfasser
                              im Bulletin de Mulhouse, 1876 S. 441 ein einfaches
                              Mittel, um jenes Nachgrünen zu verhindern. Er färbt die mit Anilinschwarz bedruckte
                              und für den Appret fertig gerichtete Waare in einer ganz schwachen
                              Anilinviolettlösung nach, gibt dann, um das eingefärbte Weiß zu reinigen, ein
                              Chlor-, unter Umständen auch ein Seifenbad und hierauf den Appret. Das
                              Anilinschwarz hat bei dieser Operation wirklich Anilinviolett aufgenommen, denn es
                              erträgt ein sehr starkes Chloren, namentlich aber wird es nicht mehr grün. Wird eine
                              so behandelte Waare 10 Minuten lang in eine Lösung von schwefliger Säure gelegt, so
                              ist kein Grünwerden zu bemerken, während gewöhnliches Anilinschwarz unmittelbar nach
                              dem Eintauchen in diese Flüssigkeit einen grünen Ton annimmt.
                           Das Verfahren ist freilich nur für einfärbig Anilinschwarz zu verwenden; doch ist es
                              grade dieser Artikel, welcher von dem Uebelstand des Nachgrünens zumeist heimgesucht
                              wird.
                           
                              Kl.
                              
                           
                        
                           Ueber die färbende Eigenschaft der Viridinsäure; von Dr. C. O. Cech.
                           Die von Rochleder beschriebene Viridinsäure
                              (C₁₄H₁₄O₈) stellte derselbe dadurch her, daß er
                              eine ammoniakalische Lösung der Kaffeegerbsäure der atmosphärischen Luft aussetzte.
                              Nach 36 Stunden wurde die Flüssigkeit mit Essigsäure und Weingeist gemischt, das
                              Filtrat mit Bleizucker gefällt und der Niederschlag mit Schwefelwasserstoff zerlegt;
                              beim Verdunsten der vom Schwefelblei abfiltrirten Flüssigkeit blieb die Viridinsäure
                              als braune amorphe Masse zurück.
                           C. O. Cech (Liebig's Annalen der Chemie, 1867 Bd. 143 S.
                              366) entfettete die fein zerriebenen grünen Kaffeebohnen mit Aetheralkohol und
                              setzte dieselben der atmosphärischen Luft aus. Nach mehrmaligem Befeuchten der
                              Bohnen mit Wasser nehmen dieselben nach 2 bis 3 Tagen eine smaragd- bis
                              dunkelgrüne Färbung an; die so gebildete Viridinsäure wird dann mit Weingeist
                              ausgezogen.
                           Cech hat jetzt zerstoßene entfettete Kaffeebohnen mit
                              Eiweiß gemischt der Luft ausgesetzt; die Viridinsäure konnte nur durch Dialyse von
                              dem Eiweiß getrennt werden. – Derselbe berichtet ferner, daß nach Mittheilung
                              von Prof. Steiner in Leutschau diese aus rohen
                              Kaffeebohnen und flüssigem Eiweiß erhaltene, intensiv grüne, unschädliche Farbe der
                              Viridinsäure bereits seit geraumer Zeit in einzelnen Familien Oberungarns unter dem
                              Namen „Kaffeegrün“ bekannt ist und als leicht darstellbare grüne Farbe in Haushaltungen zum Grünfärben von
                              Teig- und Backwaaren, Torten u. dgl. mit Vortheil verwendet wird.
                           Es ist nun Sache der Praxis darzuthun, ob sich diese Anwendung des
                              „Kaffeegrüns“ wirklich bewährt, und ob sich mit Hilfe
                              dessen nicht zuckerhaltige Syrupe, Gefrorenes etc. – Nahrungsmittel, für
                              deren Grünfärbung man bis jetzt keinen vertrauenswürdigen Farbstoff kannte –
                              erfolgreich grün färben lassen. (Nach einem vom Verf. gesendeten Separatabdruck aus
                              den Sitzungsberichten der k. Akademie der Wissenschaften in Wien.)
                           
                        
                           
                           Ritter's
                              Autographie-Druckverfahren.
                           Das Autographie-Druckverfahren, dessen man sich zur Reproduction von
                              Schriftstücken etc. bedient, besteht im Wesentlichen bekanntlich darin, daß die
                              Schrift oder Zeichnung mit Autographie-Tinte oder- Tusche auf
                              präparirtem Papier ausgeführt und nach genügender Durchfeuchtung des letztern auf
                              eine abgeschmirgelte und polirte, also ganz reine Zinkplatte mittels einer einfachen
                              Presse sorgfältig übertragen wird. Die auf der Platte verkehrt erscheinende
                              Autographie muß dann mit einem nassen Schwamm gereinigt und nach dem Trockenwerden
                              mit Präparat fixirt werden, worauf das Schwärzen der Platte mittels eines Schwammes
                              und schließlich das Drucken erfolgen kann.
                           Der größte Uebelstand dieses Verfahrens liegt nun darin, daß das Schwärzen mittels
                              des Schwammes ein sehr unvollkommenes ist, da hierbei die Farbe entweder
                              ungleichmäßig oder in unrichtiger Quantität aufgetragen wird, so daß der Abdruck
                              unvollständig oder verzerrt und gequetscht erscheint. Bessere Resultate liefert das
                              Schwärzen mittels der Lederwalze der Drucker, deren sich jedoch Laien nicht bedienen
                              können, da sie dieselbe weder zu handhaben, noch weniger aber in Stand zu halten
                              verstehen. Nach dem Schwärzen mittels des Schwammes ist auch die Reinigung der
                              Platte mit einem feuchten Lappen nothwendig, um die zwischen den Linien oder
                              Schriftzügen auf der Platte haften gebliebene Schwärze zu beseitigen. Diese
                              Reinigung ist nach jedem Abdruck erforderlich, und sie
                              namentlich macht das ganze Verfahren zu einem umständlichen und höchst
                              zeitraubenden.
                           Allen diesen Uebelständen wird durch das Verfahren Carl Ritter's, Autographiedrucker bei den kgl. bayerischen Verkehrsanstalten in
                              München, abgeholfen. Es ist demselben gelungen, Präparat und Schwärze herzustellen,
                              welche – abgesehen von ihrem billigen Preise – den Vorzug haben, daß
                              die mit ihrer Verwendung angefertigten Autographien an Schärfe und Reinheit den
                              Originalen vollständig gleichkommen. Das lästige Wischen der Platte fällt ganz weg,
                              weshalb das Verfahren nicht nur weniger Uebung, sondern auch weniger Zeit als sonst
                              erfordert. Mit dieser Vereinfachung ist auch eine Steigerung der Zahl der Abdrücke
                              dem gewöhnlichen Verfahren gegenüber verknüpft. Nach einmaligem Schwärzen können bis
                              4 Abdrücke gemacht werden, und es soll selbst ein weniger geübter Arbeiter im Stande
                              sein, 300 halbseitige, theilweise vielleicht blaffe, jedenfalls aber leserliche
                              Autographien herzustellen.
                           Das Schwärzen der Platte erfolgt seitens des Laien mittels einer Kautschukwalze; der
                              fachkundige Drucker kann sich auch beim neuen Verfahren seiner Lederwalze bedienen.
                              Zum Drucken wird, wie beim alten Verfahren, eine einfache, aus zwei Walzen
                              bestehende Presse benutzt. Die obere Walze (Triebwalze) ist aus Stahl gefertigt, die
                              untere ist eine abgedrehte Papierwalze.
                           
                              F. H.
                              
                           
                        
                           Berichtigungen.
                           In der Abhandlung von Pinzger über Fabrikschornsteine ist zu lesen S. 139 Z. 10 v. o. „t₀“ statt
                              „:₀“ ; S. 141 Z. 3 v. u. in Formel (2)
                              „T
                                 k/T₀“ statt „T/T₀“ ; S. 143 Z. 14 v. u.
                              „genauerer“ statt
                              „genauer“ ; S. 144 Z. 4 v. o. in Formel (4)
                              „0,062“ statt „0,662“ ; S. 145 Z. 10
                              v. u. „d = 4f/P = 0m,25“ statt „d = 4f/P
                                 0m,25“ ; S. 147 Z. 10 v.
                              o. „Abdachung“ statt
                              „Abdrehung“.