| Titel: | Doppelte Nietloch-Bohrmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 156 | 
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                        Doppelte
                           								Nietloch-Bohrmaschine.
                        Mit einer Abbildung auf Taf. V [b. c/1]
                        Doppelte Nietloch-Bohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich ist es für die Dauerhaftigkeit der Dampfkessel von größtem Werthe, daß
                              									die Nietlöcher nicht mittels der Lochmaschine, sondern mittels der Bohrmaschine und
                              									zwar im gebogenen und zusammen gepaßten Zustande der Blechtafeln erzeugt werden. Es
                              									müssen aber in der Bohrmaschine gleichzeitig mehrere Bohrer zur Wirkung kommen,
                              									falls diese auch noch in Bezug auf die Zeit, welche zur Herstellung der Nietlöcher
                              									erforderlich ist, sich der Leistung der Lochmaschine nähern soll (vgl. 1872 204 432). Neuerdings ist von Kendall und Gent in  Manchester die in Figur 8
                              									abgebildete, im Iron, Januar 1877 S. 68 veröffentlichte
                              									Maschine zu diesem Zwecke construirt worden, die mit zwei Bohrern gleichzeitig
                              									arbeitet, zwischen welchen das Arbeitsstück an einem Krahne hängend im Kreise
                              									herumgedreht und so eingestellt werden kann, daß nach einander je zwei gegenüber
                              									liegende Nietlöcher gleichzeitig gebohrt werden.
                           Diese doppelte Nietloch-Bohrmaschine ist für Kessel von 1370mm Durchmesser
                              									aufwärts gebaut und besteht aus den beiden auf gemeinschaftlichem Bette mittels
                              									Zahnstange und Getriebe verstellbaren doppelarmigen Bohrständern, deren jeder zwei
                              									Bohrspindeln trägt, welche von der unten im Bette liegenden, genutheten und mit
                              									Fest- und Losscheibe. versehenen Antriebwelle und in jedem der hohlen
                              									Ständerarme gelagerten Verticalwelle mittels Schrägräder in Umdrehung versetzt
                              									werden. Die Bohrer in den äußern Bohrspindeln dienen zum Durchbohren der Nietlöcher,
                              									jene in den innern Bohrspindeln zum Gegenversenken. An den innern Armen der
                              									Bohrständer sind ferner noch je zwei feste Anschläge vorhanden, gegen welche die
                              									Kesselwandung angepreßt wird, wenn die äußern Bohrer arbeiten.
                           Die äußern Bohrspindeln haben selbstthätigen Vorschub und können überdies durch
                              									angebrachte Handräder rasch zurückgeführt werden, sobald die Blechplatten
                              									durchgebohrt sind. Die innern Bohrspindeln werden durch außerhalb der Kesselwandung
                              									angebrachte Winkelhebel von Hand oder durch Fußtritt an das Arbeitsstück
                              									herangeschoben, sobald die Nietlöcher durchgebohrt und die äußern Bohrspindeln
                              									zurückgeführt sind.
                           Zur Bedienung der Maschine sind nur zwei Arbeiter erforderlich, wenn der zu bohrende
                              									Blechcylinder einmal am Krahn befestigt eingehängt ist und die zu bohrenden Löcher
                              									angezeichnet sind. Das Anzeichnen der Löcher aber kann mittels Schablonen in kurzer
                              									Zeit bewerkstelligt werden. Die Maschine arbeitet sehr rasch und die auf derselben
                              									erzeugten Löcher sind zur Aufnahme der Nieten ohne weiteres geeignet.
                           
                              J. P.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
