| Titel: | Remus' Apparat zur Herstellung metallener Dichtungsringe ohne Nath. | 
| Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 384 | 
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                        Remus' Apparat zur
                           								Herstellung metallener Dichtungsringe ohne Nath.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									IX [a/3]
                        Mittheilung aus dem Internationalen Patent-
                           								und Technischen Bureau von J.
                              									Brandt und G. W. v.
                              									Nawrocki in Berlin.
                        Remus' Apparat zur Herstellung metallener Dichtungsringe ohne
                           								Nath.
                        
                     
                        
                           Der Fabrikant Remus in Lodz hat zur Herstellung der in
                              									diesem Journal, 1877 223 437 kurz beschriebenen
                              									Dichtungsringe für Dampfleitungen mit hohem Drucke, Wasserleitungen u. s. w. aus
                              									Kupfer, Zink, Blei oder andern weichen Metallen, in einem Stück ohne Löthung, einen
                              									Apparat von einfacher Construction ausgeführt, welcher sich an jeder beliebigen
                              									Drehbank anbringen läßt. Auf dem gewöhnlichen Drehbankbette wird der Schlitten a (Fig. 36) angebracht, auf
                              									welchem die beiden Supporttheile b, b1 mittels der Spindel c
                              									verschiebbar sind; letztere ist mit rechtem und linkem Gewinde versehen, so daß sich
                              									je nach deren Drehung rechts oder links die beiden Supporttheile b, b1 einander nähern
                              									oder von einander entfernen.
                           Das Supporttheil b trägt bei f mittels gewöhnlicher Einspannung e zwei
                              									Schienen n (Fig. 37), welche hinten
                              									durch ein Zwischenstück o mittels Schraube p verbunden sind, vorn aber bei r auf einem gehärteten Stahlbolzen q sechs
                              									gehärtete, zugeschärfte Stahlscheiben enthalten und hinter diesen von einer Schraube
                              										s mittels Flügelmutter zusammengehalten werden.
                              									Diese Stahlscheiben, von denen die ersten drei, neben einander liegenden im
                              									Durchmesser etwas kleiner sind als die folgenden, sind in Figur 38 im Querschnitte
                              									in natürlicher Größe abgebildet.
                           Der Supporttheil b1
                              									enthält, in derselben Weise eingespannt, eine mit zwei Druckrollen i versehene Gabel m.
                           Von einem Futter t, welches auf die Drehbankspindel u aufgeschraubt ist, wird der Stahldorn v mittels seines conischen Endes gehalten, während von
                              									der andern Seite der Reitstock gegen denselben angeschoben ist. Auf diesem Dorn ist
                              									das Metallrohr x von 2 bis 3mm Stärke und ca. 300mm Länge festgekeilt,
                              									und geschieht das Abstechen der Ringe, wie folgt:
                           Die Gabel m mit den Druckrollen i wird im Supporttheile b1, so eingespannt, daß letztere gegen den Dorn v anlaufen, während die  Rollen r durch Drehen der Spindel c fest gegen das
                              									Metallrohr x angepreßt werden. Dadurch drücken sich die
                              									Stahlscheiben r in das Rohr, bis sie schließlich Ringe
                              									von dreieckförmigem Querschnitte abdrücken, deren einer in Figur 39 im Durchschnitte
                              									dargestellt ist. Dabei wird die Flügelmutter der Schraube s etwas gelüftet, um den Scheiben r Spielraum
                              									zu gewähren und hierdurch das Abdrücken zu erleichtern.
                           Auf diese Weise werden drei Ringe gleichzeitig abgedrückt, während die drei Scheiben
                              									von kleinerem Durchmesser die nächsten drei Ringe vorzeichnen. Je nach der Größe der
                              									Drehbank können so Ringe von 25mm bis 500mm Durchmesser abgedrückt werden, die vollkommen rund durch ihre
                              									eigenthümliche Form zum Dichten jeder Art Dampfcylinder und Dampfleitungen,
                              									Wasserwerkspumpen, Wasserleitungsröhren u. s. w. bei billigem Preise vorzüglich
                              									geeignet sind.
                           Auf einer Drehbank können mit diesem Apparate täglich 1500 Ringe mittlerer Größe
                              									hergestellt werden.
                           Den Vertrieb der Patentdichtungsringe hat die oben bezeichnete Firma übernommen.
                           
                              J. P.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
