| Titel: | Ueber Düsenvorrichtungen für Hohöfen. | 
| Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 507 | 
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                        Ueber Düsenvorrichtungen für Hohöfen.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									X [c/4].
                        Dornbusch, über Düsenvorrichtungen für Hohöfen.
                        
                     
                        
                           Seitdem die Gebläseluft für Hohöfen erhitzt wird, sind die Düsenstocke mit in
                              									einander gesteckten verschiebbaren Rohren wegen der unvermeidlichen Undichtigkeiten
                              									eine stetige Quelle von Windverlusten, welche mit der Höhe der Temperatur wachsen.
                              									Als Whitwell seine Winderhitzungsapparate auf dem
                              									Continente einführte, schlug er gleichzeitig  einen Düsenstock mit Kugelgelenkverschluß vor, welcher
                              									sich in sofern bewährt hat, als er keinen Windverlust mehr gestattet; derselbe
                              									leidet dagegen an dem Uebelstand, daß die Düse nicht aus der Form entfernt werden
                              									kann, ohne daß man ihn demontirt. Hierdurch aber entsteht nicht unbedeutender
                              									Arbeitsaufwand und Zeitverlust.
                           H. Dornbusch bringt nun in der Zeitschrift deutscher
                                    									Ingenieure, 1877 S. 103 im Anschluß an die Idee Whitwell's, die Beschreibung eines verbesserten Düsenstockes, welcher mit
                              									dem letzterwähnten Uebelstande nicht mehr behaftet ist. Der verticale Theil
                              									desselben trägt, wie aus den Figuren 26 bis 28 in zwei
                              									Ansichten und im Längenschnitt ersichtlich ist, zwei Kugelgelenke; der Krümmer fg ist an der Hauptwindleitung befestigt und bei a mit einem angegossenen Ansatz versehen, welcher
                              									halbkugelförmig ausgehöhlt ist. In diese Höhlung paßt ein Zapfen, mittels dessen der
                              									Rahmen A aufgehängt wird. Dieser Rahmen enthält vier in
                              									verticaler Richtung ovale Oesen; die beiden obern Oesen c, c′ tragen tragen das Rohrstück hi, die beiden untern d, d′ den Krümmer kl.
                              									Das horizontale Rohr mn hängt an einer mit
                              									Schraubenvorrichtung b versehenen Stange, welche
                              									ihrerseits wieder mittels Laufrolle an einer ringförmig um den Düsenstock laufenden
                              									Schiene mit rundem Kopf aufgehängt ist. Durch die untere Traverse des Rahmens A geht eine Schraube o,
                              									welche durch Anziehen die Halbkugeln der Gelenke in die Schalen hineinpreßt. Auf
                              									diese Weise kann die Vorrichtung in jeder Lage befestigt werden. Die Schraube bei
                              										b ermöglicht es, die Düse stets genau schließend in
                              									die Form einzusetzen.
                           Soll die Düse aus der Form entfernt werden, so braucht man nur die Schraube o zu lösen. Dadurch wird die ganze Vorrichtung in sich
                              									verschiebbar. Da nun der Düsenstock um den Punkt a
                              									drehbar ist, so erreicht man den Zweck durch einfaches Zurückziehen des Düsenrohres
                              									aus der Form. Ist die Form frei, so kann man den Düsenstock in jeder Lage befestigen
                              									und nach Belieben um seine verticale Achse drehen; das Rohr mn bleibt dabei immer in horizontaler Lage. Die punktirten Linien deuten
                              									den Düsenstock nach dem Zurückziehen an. Die Form, in welche die Düse ebenfalls mit
                              									Kugelgelenk paßt, ist nach Lürmann's System eingesetzt
                              									und mit Futter versehen. Die Weite der Düsen bleibt stets constant, nur die Futter
                              									werden je nach den Erfordernissen des Betriebes gewechselt. Ein in dem Rohr hi befindlicher Schieber läßt die Absperrung des Windes
                              									an jedem einzelnen Düsenstock zu. Bei den hohen Temparaturgraden, auf welche diese
                              									Düsenstöcke berechnet sind, wird der Schieber allerdings undicht werden. Eine leicht
                              									handliche und dichtschließende Absperrvorrichtung für Warmwindleitungen bei hoher
                              										 Temperatur fehlt
                              									bis jetzt noch. Ferner wäre es zweckmäßiger, die Absperrvorrichtung in dem stabilen
                              									Theil der Windleitung, also oberhalb der Stoßfläche gh,
                              									anzubringen. Es kommt zuweilen vor, daß eine Form außer Betrieb gesetzt werden muß,
                              									während durch die andern weiter geblasen wird. Befindet sich in diesem Falle die
                              									Absperrung über dem Düsenstock, so kann man letztern ohne Störung des Betriebes
                              									vollständig demontiren, was nicht selten nothwendig ist. Hierzu kommt, daß bei der
                              									besprochenen Einrichtung die gegenseitige Stellung der Rohrstücke fg und hi in der punktirten
                              									Lage das Entweichen von Gebläseluft zuläßt, wenn nicht weiter oberhalb abgesperrt
                              									werden kann. (Vgl. Jacobi's Düsenstock in diesem Journal,
                              										*1870 198 132.)
                           
                              —r.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
