| Titel: | Verbesserte Luppenzange. | 
| Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 594 | 
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                        Verbesserte Luppenzange.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									XIII [b/1].
                        Verbesserte Luppenzange.
                        
                     
                        
                           Das Zängen der Luppen aus den alten Puddelöfen im Gewicht von 100 bis 125k ließ sich wohl durch einen Mann mittels einer
                              									gewöhnlichen, an einer Kette aufgehängten Luppenzange bewerkstelligen. Luppen bis zu
                              										250k können auch durch zwei Mann auf diese
                              									Weise unter dem Hammer regiert werden. Seit Einführung der rotirenden Puddelöfen, in
                              									denen man Luppen bis zu 1000k herstellt, mußte
                              									Bedacht darauf genommen werden, die Menschenkraft beim Zängen zum größern Theil
                              									durch maschinelle Kraft zu ersetzen. Auf den Werken von Fox,
                                 										Head und Comp. in Middlesborough ist, wie I. Head im Cleveland Institute of
                                 										Engineers mittheilte, ein solcher Apparat im Gebrauch, welcher nach dem Iron, Mai 1877 S. 580 in Fig. 1 bis 4 dargestellt ist.
                           
                           Wie die Abbildung zeigt, ist die Zange selbst im Allgemeinen den früher zu diesem
                              									Zwecke gebräuchlichen ähnlich; nur die Schenkel sind verhältnißmäßig länger, damit
                              									die Arbeiter weniger von der Hitze zu leiden haben. Während indessen sonst diese
                              									Zangen an einer einfachen Kette aufgehängt wurden, befindet sich hier zwischen der
                              									Kette und der Luppenzange eine zweite kleinere Zange, welche mit der erstern durch
                              									eine kurze Schlingkette und mit den Armen der letztern durch zwei
                              									Universalscharniere verbunden ist. Das obere Ende der Kette läuft über eine Rolle zu
                              									einer an der Plattform des Luppenhammers befestigten Dampfwinde; letztere wird durch
                              									den Hammerführer bedient. Die Maulflächen der Zange sind mit spitzen Körnern aus
                              									weichem Stahl, welche nach Belieben ausgewechselt werden können, versehen. Hat die
                              									Zange die Luppe gepackt und haben die beiden Zänger die in der Zeichnung angegebene
                              									Stellung eingenommen, so werden durch die beschriebene Vorrichtung die beiden
                              									Schenkel der Zange um so fester zusammengepreßt, je schwerer die Luppe ist; letztere
                              									wird also ohne Anwendung von Menschenkraft gehalten. Die beiden Arbeiter haben, von
                              									ihrem Standpunkt aus die Zange nur, wenn nöthig, zu drehen oder zu öffnen. Um dies
                              									leicht thunlich zu machen, ist durch die beiden Schenkel der Zange nahe an deren
                              									Ende eine eiserne Querstange (Fig. 4) gesteckt; der
                              									Arbeiter packt mit der einen Hand die letztere und mit der andern das Ende eines
                              									Schenkels. Hierdurch gewinnt er zwei Stützpunkte, welche ihm die Hantirung
                              									erleichtern. Auf die angegebene Weise vollziehen zwei Zänger das Abheben der
                              									schwersten Luppen von dem Laufkarren und das Umkanten und Aufkanten unter dem
                              									Hammer; letzteres ist der schwierigste Theil ihres Amtes, weil diese schweren Luppen
                              									dadurch, daß man ihnen beim Hämmern stets eine prismatische Form geben muß, eine
                              									ungewöhnliche Länge annehmen. An den übrigen zum Zängen erforderlichen Apparaten,
                              									sowie an der Construction des Luppenhammers ist durch diese neue Einrichtung keine
                              									Aenderung erforderlich gewesen.
                           
                              —r.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
