| Titel: | Murray's Abschneideapparat für Ziegelpressen; von Gebrüder Behr in Dresden-Plauen. | 
| Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 595 | 
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                        Murray's Abschneideapparat für Ziegelpressen; von Gebrüder Behr in Dresden-Plauen.
                        Mit einer Abbildung.
                        Behr, über Murray's Abschneideapparat für
                           								Ziegelpressen.
                        
                     
                        
                           Das dem Mundstück zugekehrte Ende des von dem Engländer C. H. Murray entworfenen, nachstehend illustrirten Abschneideapparates,
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 224, S. 596
                              welcher einige bemerkenswerthe Abweichungen von dem
                                 										Ueblichen aufweist, ist mit einer Verlängerung versehen, die eine Anzahl
                                 										hölzerner, mit sogen. englischem Ledertuch überzogene Rollen trägt, auf denen
                                 										der aus dem Mundstück heraustretende Thonstrang entlang läuft. Die letzte Rolle
                                 										besteht aus Mahagoniholz und ist nicht wie die andern mit Zeug überzogen; sie
                                 										taucht dagegen mit ihrer untern Hälfte in ein Gefäß, welches nach Angabe des
                                 										Erfinders mit Oel gefüllt sein soll. In der Praxis hat sich Wasser als ebenso
                                 										zweckmäßig erwiesen, während man bei der Anwendung desselben nicht den Nachtheil
                                 										hat, daß die Steine nach dem Brennen Oelspuren zeigen. Durch die letztgenannte
                                 										Rolle wird die Unterseite des Thonstranges bei ihrem Uebergang über dieselbe mit
                                 										Oel resp. mit Wasser benetzt und dadurch die nachherige Fortschiebung desselben
                                 										auf der Platte des Abschneidetisches wesentlich erleichtert. An dem dem
                                 										Mundstück zugekehrten Ende des Abschneideapparates ist derselbe mit einem
                                 										beweglichen Abschneidedraht versehen, der mittels eines Bügels quer durch den
                                 										Thonstrang gezogen werden kann; auf diese Weise wird letzterer jedesmal quer
                                 										durchgeschnitten, wenn eine für 9 bis 10 Steine genügende Länge hervorgetreten
                                 										ist. Der so abgetrennte Thonkörper von ca. 600mm Länge wird dann mit Hand von den
                                 										vorhin genannten Rollen auf den Abschneidetisch geschoben; letzterer ist mit
                                 										Zinkblech überzogen, wodurch das Fortschieben des Thonkörpers erleichtert wird.
                                 										An der Vorderseite des Abschneidetisches
                              
                           
                           sind 10 bis 11 verticale feststehende Drähte ausgespannt,
                              									deren Entfernung von einander der dem frischen Stein zu gebenden Dicke entspricht.
                              									Der vorher mittels des beweglichen Drahtes abgeschnittene Thonkörper wird, wie
                              									erwähnt, vorgeschoben und zwar so weit, daß er hinter die eben genannte Reihe fester
                              									Drähte zu stehen kommt und an jeder Seite etwas über den äußersten Draht hinausragt;
                              									dann wird er mittels eines Druckbretes, welches durch den an der rechten Seite des
                              									Abschneideapparates sichtbaren Handhebel, Zahnsegement und Zahnstange bewegt wird,
                              									durch die feststehenden Drähte hindurchgeschoben und dadurch in Ziegelsteine von der
                              									gewünschten Dicke zertrennt, welch letztere dabei gleichzeitig auf ein unmittelbar
                              									vor jene Drähte hingelegtes Bret zu stehen kommen. Von diesen Bretern, die eine
                              									Länge von etwa 900mm
                              									und eine Breite von 250mm haben, sind 30 bis 40 Stück erforderlich, da die Steine, auf
                              									denselben stehend, nach den Trockenräumen abgefahren werden, so daß also bei der
                              									Maschine kein directes Anfassen mit der Hand stattfindet; es wird vielmehr das mit 9
                              									bis 10 Steinen beladene Bret von zwei am Abschneideapparat beschäftigten Arbeitern
                              									an beiden Enden erfaßt und direct auf den Karren oder den Transportwagen
                              									gesetzt.
                           Der vorstehend beschriebene Abschneideapparat hat außerdem noch den Vortheil, daß die
                              									hintern Kanten der Steine niemals, auch nicht bei dem magersten Material, von den
                              									Abschneidedrähten abgerissen werden, indem das genannte Druckbret sich bis
                              									unmittelbar an die Drähte heranbewegt und bei der Bewegung einen continuirlichen
                              									Druck auf die Rückseite des Thonstranges, resp. der Steine ausübt.