| Titel: | Dampfhammerfundirung von R. Daelen und Rich. Daelen. | 
| Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 36 | 
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                        Dampfhammerfundirung von R. Daelen und Rich. Daelen.
                        Mit einer Abbildung auf Taf. I [b/1].
                        Daelen's Dampfhammerfundirung.
                        
                     
                        
                           Von R. und Rich. Daelen wurde die in Figur 23 nach der
                              									Deutschen allgemeinen polytechnischen Zeitung, 1876 S. 377 dargestellte Construction
                              									des Fundamentes bei einem Dampfhammer von 10t Fallgewicht in Horde im J. 1868 zur Ausführung gebracht, wo sie sich
                              									bewährte. Dieselbe Construction wurde auch im J. 1872 auf dem Stahlwerke Hösch bei
                              									Dortmund mit vollkommenem Erfolge angewendet. Beide Hämmer dienen zur Verarbeitung
                              									von Gußstahl und geben einen bedeutend höheren Effect als die mit sonst gewöhnlich
                              									gebräuchlichen Fundamenten.
                           Hier ist die untere Sohle des Chabottenfundamentes von der des Ständerfußes getrennt
                              									bis auf festes Gestein geführt worden, so daß die vertical nach abwärts gerichtete
                              									Stoßwirkung fast keine Erschütterungen mehr nach oben erzeugen kann. Ein starker
                              									Blechcylinder A wurde nach Art der Schachtabtäufungen
                              									versenkt und, auf dem festen Gebirge angelangt, mit genau gearbeiteten Hausteinen
                              									und Cementmörtel so dicht ausgemauert, daß ein Pfeiler entstand, der voraussichtlich
                              									im Stande war, auch bei leichter Chabotte das Schlagmoment aufzufangen. Auf der
                              									oberen Steinschicht liegt eine Lage von Eichenkopfholz B, um erstere gegen das Zertrümmern zu schützen, und darauf die runde Chabotte
                              										C
                              									von nur 25t Gewicht, welche mittels Holzkeilen in den
                              									Blechcylinder fest eingekeilt ist und durch einige an diesen angenietete
                              									Führungsleisten am Drehen gehindert ist. Durch diese exacte Führung, sowie die um
                              									die verticale Achse gleichförmig vertheilte Auflage der kreisförmigen Basis ist eine
                              									ungleichmäßige Senkung der Chabotte verhindert, während die Holzschichte von nur
                              										200mm Höhe und die mit Cement
                              									eingesetzten Hausteine eine nur geringe Senkung zulassen; letztere betrug bei dem
                              									Hammer in Dortmund nur etwa 150mm; in Hörde
                              									war eine größere Senkung eingetreten, weil die Ausmauerung des Blechcylinders zur
                              									Hälfte in Ziegeln ausgeführt war, deren Fugen eine größere Verdichtung gestatten als
                              									die Hausteine.
                           Nach Entfernung der Holzkeile ist die Chabotte ohne große Schwierigkeit
                              									auswechselbar, falls ihre Oberfläche bereits so weit zerstört ist, daß eine
                              									Herrichtung derselben durch Bearbeitung nicht mehr möglich ist. Die verhältnißmäßig
                              									geringe Stärke der Chabotte gestattet dann ein Zerkleinern derselben behufs
                              									Umschmelzung, was bei den sonst für so schwere Hämmer erforderlichen Gußblöcken von
                              										40t bis 50t große Schwierigkeit bietet. Die eiserne
                              									Chabotte kann aber bei der Daelen'schen Fundamentconstruction mit bedeutend
                              									geringerem Gewichte hergestellt werden, als sonst zulässig ist, da hier der
                              									Steincylinder die Masse zum Auffangen des Schlagmomentes bietet. Ueberdies kann aber
                              									bei dieser Construction das Ständerfundament leichter gehalten werden, da es von den
                              									Erschütterungen weniger in Mitleidenschaft gezogen wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
