| Titel: | Bulk's Saug- und Druckluftpumpe. | 
| Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 81 | 
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                        Bulk's Saug- und Druckluftpumpe.
                        Mit Abbildungen.
                        Bulk's Saug- und Druckluftpumpe.
                        
                     
                        
                           Der von C. Bulk in Barmen (in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, 1876 S. 1871) mitgetheilte Saugapparat, welcher als eine
                              									modificirte Form der bekannten Wasserstrahlpumpen (*1876 221 135) anzusehen ist, besteht aus einem etwa 12cm langen, nahe seinem obern Drittel
                              									ausgezogenen Glasröhrchen a (Fig. I), welches bei b mit einem engern, bis
                              									zur Schnürung reichenden Röhrchen und bei c mit einem
                              									Seitenrohr d verschmolzen ist.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 225, S. 81
                              
                           Ein in das Rohr d eingeleiteter
                              									Wasserstrahl muß unterhalb der Verengung, den weitern Raum erfüllend, seine
                              									Geschwindigkeit verringern und daher aus dem Mittlern Rohr Luft ansaugen. Allein
                              									nicht selten fährt statt eines geschlossenen, nur durch Luftblasen unterbrochenen
                              									Wasserstrahles ein unzusammenhängender, schwach rotirender Wasserbüschel aus der
                              									Verengung, der nur einen schwachen Luftstrom nach sich zieht. Dieser Uebelstand wird
                              									vollständig beseitigt und ein rasches Schließen der Wassermassen unterhalb der Schnürung bewirkt,
                              									wenn man durch Biegung (Fig. I) oder seitliches
                              									Aufblasen (Fig. II) die Rotation des Wasserstrahles
                              									aufhebt. Diese Bedingung vorausgesetzt, saugt der winzige, vom Mechaniker Herbeck in Elberfeld zu beziehenden Apparat so energisch
                              									und so reichlich Luft an, daß es bei einer Wassersäule von 10m Höhe gelingt, eine Quecksilbersäule von
                              										720mm Höhe zu heben und in der Minute
                              									etwa 0l,5 Luft anzusaugen.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 225, S. 82
                              
                           Die Luft, welche der Apparat ansaugt, kann leicht unter Druck gestellt und dadurch zu
                              									einem gepreßten Luftstrom umgewandelt werden. Zu dem Ende führt man das Abflußrohr
                              									des Saugapparates in eine dreifach tubulirte Woulff'sche Flasche (Fig. II), welche ein zu einer Spitze ausgezogenes
                              									Glasröhrchen e und ein Steigrohr f trägt; läßt man durch a einen Wasserstrahl
                              									in den Apparat treten, so wird durch das Rohr b Luft
                              									angesaugt und aus dem Rohr e ein Luftstrom ausgestoßen,
                              									dessen Pressung von der Höhe des Steigrohres abhängig ist. Verzichtet man während
                              									des Evacuirens auf einen gepreßten Luftstrom, so kann man durch Schließen von e und durch Verbindung des Steigrohres f mit einer abwärts führenden Röhre die Kraft des
                              									Apparates erhöhen.