| Titel: | Rohes Petroleum als Brennmaterial für Locomotiven. | 
| Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 131 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Rohes Petroleum als Brennmaterial für
                           								Locomotiven.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									II [b/1].
                        [Rohes Petroleum als Brennmaterial für Locomotiven.]
                        
                     
                        
                           Engineering, Januar 1877 S. 9 enthält eine Mittheilung
                              									über die Einführung der Petroleumfeuerung für Locomotiven, welche auf der russischen
                              									Eisenbahn Griazi-Tzaritzin von dem Maschinenmeister Th. Urquhart versucht worden ist.
                           Wir entnehmen daraus die Skizzen Fig. 11 und 12, aus
                              									welchen die allgemeine Anordnung des Apparates ersichtlich wird. Das Petroleum
                              									strömt durch die Schlauchverbindung von dem Tender zur Maschine und gelangt hier in
                              									ein Querrohr welches an der Hinterwand der innern Box angebracht ist. Von diesem
                              									Querrohr gehen fünf Röhren zur Rohrwand hin, an beiden Enden durch die aus Figur 11
                              									ersichtliche Querverbindung getragen. Unterhalb diesen Petroleumröhren ist ein ganz
                              									gleiches System von Dampfröhren angeordnet, die von einem Wechsel am Führerstand mit
                              									trocknem Dampf gespeist werden, welchem eventuell noch atmosphärische Luft
                              									beigemengt wird. Der Dampf tritt, wie aus Figur 12 ersichtlich, in
                              									die Längsröhren ein, welche je an vier Stellen durch ein Verbindungsstück mit den
                              									darüber liegenden Petroleumröhren verbunden sind. Indem nun der Dampf durch die
                              									innere Bohrung des Verbindungsstutzens ausströmt, saugt er aus der ihn umgebenden
                              									Ringfläche das Petroleum des obern Rohres an und führt dieses so zu dem Brenner, wo
                              									es entzündet wird. Um eventuell überlaufendes Petroleum aufzunehmen, ist im
                              									Aschkasten ein Gefäß mit Wasser aufgestellt.
                           Die mit diesem Apparat ausgerüstete Maschine ist schon längere Zeit im Betrieb
                              									gewesen und hat erwiesen, daß auf dieser Basis ein regelmäßiger Locomotivbetrieb
                              									sehr wohl möglich ist; dagegen stellt sich thatsächlich, selbst bei dem dort
                              									vorhandenen billigen Petroleum gegenüber theurem Holz, der Betrieb mit ersterm
                              									theurer als mit letzterm, weshalb an eine allgemeine Einführung nicht gedacht werden
                              									kann.
                           
                              Fr.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
