| Titel: | Fräsmaschinen von Frey und Donnay in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 135 | 
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                        Fräsmaschinen von Frey und Donnay in Paris.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									II [c.d/4].
                        Frey und Donnay's Fräsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Von Frey und Donnay in Paris
                              									wurden in der Revue industrielle, Februar und Mai 1877
                                 									S. 74 und 198 zwei ihrer Fräsmaschinen veröffentlicht, welche ihrer universellen
                              									Verwendbarkeit wegen wohl einige Beachtung verdienen. Die größere derselben, welche
                              									sich zum Abfräsen ebener Flächen, zum Bohren cylindrischer und länglicher Löcher
                              									eignet, ist in Fig.
                                 										23 und 24 in Durchschnitt und Ansicht dargestellt. Die Figuren 25 bis 31 zeigen noch
                              									einige auf derselben zur Verwendung kommende Vorrichtungen und Werkzeuge und zwar
                              									einen schief stellbaren Aufspanntisch in Fig. 25 und 26 in Ansicht
                              									und Grundriß, einen im Kreise drehbaren Aufspanntisch in Fig. 27 und 28 ebenfalls
                              									in Ansicht und Grundriß, einen Spitzbohrer und eine Frässcheibe mit 6 Messern in
                              										Fig. 29
                              									bis 31. Die
                              									letzten drei Skizzen zeigen auch zugleich im Zusammenhalte mit Figur 23, wie die andern
                              									in der Maschine zur Verwendung kommenden Werkzeuge (Kopffräser, Langlochbohrer etc.)
                              									mit der das arbeitende Werkzeug tragenden Spindel verbunden werden. Die Aufspanntische
                              									werden auf den mit Aufspannschlitzen versehenen Betttheilen A aufgeschraubt. Die zu bearbeitenden Gegenstände werden entweder auf
                              									einem dieser Tische oder auf den Betttheilen A selbst
                              									befestigt. Sind an einem Werkstücke mehrere Arten der Bearbeitung vorzunehmen, so
                              									können diese oft ohne Umspannen des Arbeitsstückes hinter einander vollführt werden,
                              									wobei es nur nöthig ist, das Werkzeug auszuwechseln. Hierdurch wird an Zeit
                              									bedeutend gespart und an Genauigkeit der Arbeit gewonnen.
                           Die Maschine besteht aus einem (mit Rücksicht auf das Fräsen in den höhern Stellungen
                              									des Spindelträgers wohl etwas zu schwach gehaltenen) Bette, welches mit
                              									Führungsprismen versehen ist; auf diesem gleitet der Länge nach ein Schlitten, auf
                              									welchem der Maschinenständer quer verschiebbar ebenfalls in Prismen geführt ist. Auf
                              									letzterm ist der Spindelträger, gleichfalls in Prismen geführt, vertical
                              									verstellbar. Hiernach sind für die Werkzeugspindel drei Bewegungen gegeben, welche
                              									sämmtlich entweder selbstthätig oder von Hand bewerkstelligt werden können, wie aus
                              									den Figuren
                                 										23 und 24 deutlich ersichtlich ist. Zum Antrieb ist an dem einen Ende des Bettes
                              									ein Spindelstock mit ausrückbarem Rädervorgelege angebracht, von welchem die
                              									rotirende Bewegung mittels dreier Paare Schrägräder auf die oben im Spindelträger
                              									gelagerte horizontale Welle übertragen wird. Auf dieser sitzen zwei seitlich
                              									verschiebbare Stirnräder, welche abwechselnd mit den beiden auf der Werkzeugspindel
                              									befindlichen Zahnrädern in Eingriff gebracht werden können, je nachdem eine größere
                              									oder kleinere Tourenzahl der letztern erforderlich ist.
                           Die kleinere der beiden Maschinen ist in Figur 32 [c/3] in der Ansicht gezeichnet. Dieselbe eignet sich
                              									außer zum Abfräsen ebener Flächen, Bohren cylindrischer und länglicher Löcher auch
                              									noch zum Drehen zwischen Spitzen und zum Plandrehen und Schraubenschneiden. Sie
                              									besitzt nämlich außer dem auf feststehendem Ständer vertical verstellbaren, in
                              									Prismen geführten Spindelträger auch noch einen Reitstock mit vertical verstellbarer
                              									Spitze und einen durch Leitspindel wie bei einer Schraubenschneiddrehbank bewegten
                              									Schlitten mit ausrückbarer Schloßmutter. Der Schlitten ist außerdem zum raschen
                              									Handtransporte in der bei Drehbänken üblichen Weise eingerichtet, indem sich an der
                              									Rückseite des Bettes, welches eben ein gerades, mit Prismen versehenes Drehbankbett
                              									ist, eine Zahnstange befindet, und das in diese eingreifende Getriebe mittels zweier
                              									Zwischenräder von der unten im Schlitten gelagerten, mit viereckigem Ansatze
                              									versehenen Welle in Umdrehung versetzt wird. Um in verschiedener, den Arbeitsstücken
                              									entsprechender Höhe, drehen zu können, sind der Maschine verschieden hohe Supportuntersätze B beigegeben, auf welchen der Support drehbar und durch
                              									Klemmschrauben C feststellbar ist. Der auf dem Schlitten
                              									in Prismen geführte, quer zum Bette verschiebbare Tisch ist mit Aufspannschlitzen
                              									zum Befestigen der Arbeitsstücke beim Bohren und Fräsen versehen.
                           Auf der Werkzeugspindel, welche ähnlich wie jene der vorgenannten Maschine
                              									angetrieben wird (wobei jedoch kein ausrückbares Rädervorgelege vorhanden ist,
                              									wogegen 3 Paar Stirnräder im Spindelträger eine Variation der Tourenzahl des
                              									Werkzeuges gestatten) kann entweder eine Planscheibe befestigt werden, wie in Figur 32
                              									gezeichnet ist, oder es können Werkzeuge, wie sie bei der ersten Maschine
                              									beschrieben und abgebildet sind, an deren Stelle kommen.
                           Zum selbstthätigen Plandrehen wird auf die im Schlitten gelagerte, zur Querbewegung
                              									des Tisches dienende Schraubenspindel eine Steuerratsche aufgesteckt.
                           Auf dieser Maschine kann auch das Ausbohren von Cylindern mittels zwischen Spitzen
                              									gelagerter Bohrstange stattfinden.
                           
                              J. P.
                              
                           
                        
                     
                  
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