| Titel: | Registriruhr zur Prüfung von Eisenbahnbrücken. | 
| Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 333 | 
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                        Registriruhr zur Prüfung von
                           								Eisenbahnbrücken.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									IV [a/3].
                        Hinrichs' Registriruhr zur Prüfung von
                           								Eisenbahnbrücken.
                        
                     
                        
                           W. Hinrichs gibt in der Deutschen Bauzeitung, 1877 S. 244
                              									die Beschreibung eines neuen praktischen Meßinstrumentes für die Durchbiegung von
                              									Brücken, welches schon mehrfach bei Prüfung von Eisenbahnbrücken angewendet worden
                              									ist und von dem Mechaniker List in Berlin (S. W.
                              									Zimmerstraße 37) für 30 M. geliefert wird. Dasselbe ist in Fig. 19 und 20 in den zwei
                              									Ansichten dargestellt und besteht zunächst aus einer Trommel, welche von einem
                              									kleinen Uhrwerk eine langsam rotirende Bewegung erhält. Auf diese Trommel wird mit
                              									zwei Spannringen ein Streifen Indicatorpapier gespannt und gegen dasselbe mit einer
                              									schwachen Spiralfeder der Schreibstift s angedrückt. Die
                              									Hülse, in welcher derselbe steckt, ist im Ständer des Uhrwerkes gerade geführt, wird
                              									durch eine starke Spiralfeder f nach aufwärts gezogen,
                              									durch die Druckstange t hingegen, welche in einer Pfanne
                              									der Hülse aufsitzt, nach abwärts gepreßt.
                           Wenn nun der ganze Apparat auf einem festen Punkte unterhalb der Brücke aufgestellt
                              									und die Druckstange t mit einem Punkte des zu prüfenden
                              									Trägers fest verbunden wird, so schreibt der Stift bei Ingangsetzung des Uhrwerkes
                              									zunächst eine gerade Linie auf der rotirenden Papiertrommel; sowie jedoch ein Zug
                              									die Brücke passirt, wird bei Durchbiegung des Trägers der Stift s durch die Druckstange nach abwärts gepreßt, und es
                              									entstehen die in Fig. 21 und 22 abgebildeten
                              									Diagramme. Die Länge der Einbiegung (in der Skizze Fig. 21 und 22 bezieh. 44
                              									und 90mm) mißt die Dauer, während welcher
                              									der Zug den zu prüfenden Träger berührt, indem eine ganze Umdrehung der Trommel
                              										(332mm) eine Zeit von 25 Secunden
                              									erfordert, somit der Theilbetrag 44 oder 90 bezieh. 3,31 und 6,77 Secunden. Danach
                              									war, bei einer Länge des Trägers von 37m,7
                              									und Zugslänge zwischen erster und letzter Achse von 23m,9 die Geschwindigkeit pro Secunde 61,6
                              									dividirt durch 3,31, bezieh. 6,77 gleich 18m,6 (67km in der Stunde) und 9m,1 (33km in der Stunde).
                           Die Durchbiegung wird selbstverständlich direct vom Diagramm abgemessen; man sieht,
                              									wie sich sowohl deren absoluter Werth, als auch Zahl und Amplitude der Schwankungen
                              									mit erhöhter Geschwindigkeit außerordentlich vermehrt. Bei continuirlichen Trägern
                              									geben mehrere unter den verschiedenen Feldern aufgestellte Uhren ein deutliches Bild
                              									der successiven Einsenkungen und liefern so ein authentisches Document über den
                              									ursprünglichen Bauzustand der Brücke.
                           
                              M.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
