| Titel: | Ancona's Dampfschieber. | 
| Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 531 | 
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                        Ancona's Dampfschieber.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              									VII [b/4].
                        Ancona's Dampfschieber.
                        
                     
                        
                           Der Triek'sche Schieber gibt bekanntlich nur für den Dampfeintritt einen vergrößerten Querschnitt, während der Austritt unbeeinflußt
                              									bleibt. Nun gibt der Werkstättenleiter der „Evansville and Crawfordsville
                                 										Railroad“ in Evansville (Indiana Nordamerika) A. C. Ancona, eine Construction an (Railroad Gazette, 1876 S. 295), welche auch für den Beginn des Dampfaustrittes die Canalquerschnitte verdoppelt. Figur 4 zeigt
                              									den Schieber in seiner Mittelstellung; man sieht daraus, daß beiderseits zwei
                              									Hilfscanäle angebracht sind, welche unten in die äußeren Schieberlappen ausmünden,
                              									während der Triek'sche Canal erst außerhalb der Ueberdeckung münden darf und somit
                              									einen längern Schieber bedingt. Dagegen hat wieder Ancona's Schieber dadurch
                              									vermehrte Reibung, daß er einen in zwei Muscheln ausgehöhlten Rückenschieber trägt.
                              									Derselbe wird durch ein im Schieberkasten festgeschraubtes Stück, welches ihm bei
                              									eintretender Abnutzung das Nachrücken gestattet, stets in der Mittelstellung erhalten, während der
                              									Grundschieber abwechselnd in die Stellungen der Fig. 5 und 6 gelangt. Bei ersterer
                              									beginnt links der Dampfeintritt, und zwar sowohl direct als durch den äußern linken
                              									Hilfscanal, zu welchem der Dampf unter der geöffneten Muschel des Rückenschiebers
                              									gelangt. In Figur
                                 										6 ist der Beginn des Dampfaustrittes dargestellt; für diesen fungirt der
                              									innere Hilfscanal und leitet einen Theil des ausströmenden Dampfes unter der Muschel
                              									des Rückenschiebers durch eine Oeffnung des Grundschiebers in dessen Schiebermuschel
                              									und von da in den Austrittscanal.
                           Der Erfinder führt in seiner Mittheilung an die Railroad
                                 										Gazette aus, daß er schon seit 12 Jahren solche Schieber in Gebrauch und
                              									gute Resultate damit erzielt habe. Allerdings scheinen die Verhältnisse der
                              									Maschine, an welchen Ancona seine Schieber adaptirte,
                              									schon ohnedies übergroße Dampfcanäle gehabt zu haben (1 : 8,7 bis 1 : 11 nach den
                              									angeführten Daten); aber der Erfinder bemerkt ganz richtig, daß er bei neuen
                              									Maschinen mit 1 : 14 (bei 10mm weiten
                              									Hilfscanälen) auskommen würde, da ja hauptsächlich die Eröffnung am Anfang, welche
                              									durch seinen Schieber verdoppelt wird, maßgebend ist. In dieser Beziehung hat dann
                              									Ancona's Schieber jedenfalls weniger Reibungsarbeit als ein einfacher Schieber mit
                              									gleich großer Anfangseröffnung.
                           
                              Fr.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
