| Titel: | Amerikanische Verschlüsse für Flaschen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 40 | 
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                        Amerikanische Verschlüsse für
                           								Flaschen u. dgl.
                        Mit Abbildungen auf Taf. IV [c/1].
                        Amerikanische Flaschenverschlüsse.
                        
                     
                        
                           Die Figuren
                                 									31 bis 37 zeigen
                              									nach dem Schweizerischen Gewerbeblatt,
                                 									1877 S. 128 Flaschenverschlüsse, welche auf der
                              									Philadelphia Ausstellung von der Centralcommission für die
                              									Schweiz angekauft wurden.
                           Bei dem Verschluß Figur 31
                              									ist a der eigentliche
                              									Absperrpfropfen aus Kautschuk, welcher an der gußeisernen
                              									Druckscheibe b befestigt ist. Durch
                              									den in Figur 32
                              									angegebenen Mechanismus wird der Pfropfen a in die Flaschenöffnung heruntergedrückt. Zu dem Zwecke
                              									ist der Ringdraht c an einem um den
                              									Flaschenhals herumgehenden Draht e
                              									befestigt und geht oben durch eine Oeffnung g des Hebels f, welcher seinerseits um den Stift h am Pfropfen b drehbar ist.
                              									Wird der Hebel f in die punktirte Lage
                              									heruntergedreht, so kommt auch der Drahtbügel c in die punktirte Lage, wobei der
                              									Propfen a fest auf die
                              									Flaschenmündung gedrückt wird.
                           Einen ähnlichen, sehr guten Verschluß zeigen die Figuren
                                 									33 bis 36, bei
                              									welchem wieder ein Kautschukpfropfen a angewendet wird, der durch die eiserne Druckscheibe b gesteckt ist. Durch den oben über d vorspringenden Theil des Pfropfens a geht der Drahtbügel c, der unten in den Spiralring eines
                              									Winkelhebels d aus Draht eingreift,
                              									und dieser Hebel ist durch einen Draht e, der um den Flaschenhals herumgeht (Fig. 33
                              									und 34)
                              									gehalten. Wird der Hebel d wieder in
                              									die punktirte Lage gedreht, so wird dadurch der Pfropfen a heruntergezogen und auf die in Fig.
                                 									36 angegebene Art in den Flaschenhals hineingetrieben. Der
                              									Verschluß wird auf diese Weise sehr gut und dicht, hat dagegen
                              									den Nachtheil, daß, wenn der Druck zu stark ist, und wenn etwas
                              									ungeschickt hantirt (d.h. der Pfropfen unrichtig aufgesetzt)
                              									wird, der Flaschenhals leicht zerspringen kann, welcher
                              									Uebelstand übrigens beim gewöhnlichen Pfropfen auch
                              									vorkommt.
                           Der Verschluß wird dadurch von selbst unverstellbar gemacht, daß
                              									man beim ersten Verschluß den Punkt g, beim zweiten den Drahtring am Hebel d beim Schließen etwas über die
                              									Mittelstellung hinausgehen läßt. Für Flaschen, in denen Getränke
                              									gelagert werden müssen, würde es sich vielleicht empfehlen, ein
                              									zufälliges Losgehen durch Anstoßen des Hebels mittels einer um
                              									diesen und den Flaschenhals herumgehenden Schnur zu verhüten.
                              									Diese Verschlüsse kommen nun allerdings theurer zu stehen als
                              									gewöhnliche Korkpfropfen. Sie haben aber den Vortheil, daß sie
                              									entschieden besser schließen, daß das Zupfropfen leichter von
                              									statten geht, und können die Pfropfen so lange benutzt werden,
                              									bis die Flasche bricht und der Kautschuk seine Elasticität
                              									verliert. Da sie ferner stets an der Flasche hängen bleiben, so
                              									können sie nicht verloren gehen. Bei moussirenden Getränken ist
                              									überdies das Oeffnen bequemer.
                           Figur 37 zeigt einen originellen Verschluß für größere
                              									Glasgeschirre, wie Fruchttöpfe u. dgl. Der Topf A sowie der Deckel B sind von Glas. Bei b ist ein Kautschukring zur Dichtung
                              									eingelegt. Bei a befindet sich am
                              									Glastopf (also im Glas ausgeführt) ein Gewinde; zwischen die
                              									Gewindgänge hinein und sich diesen anschmiegend ist ein
                              									verhältnißmäßig dünnes Zinkblech gepreßt, so daß es die Form der
                              									Gewindgänge annimmt. Da diese Blechhülse C oben über den Glasdeckel greift, so kann damit der
                              									Glasdeckel B fest auf das Gefäß A gedrückt werden; der dichte Verschluß
                              									wird, wie angedeutet, durch den Kautschukring b hergestellt.
                           
                           Das Oeffnen und Schließen läßt sich auf diese Weise leicht
                              									bewerkstelligen, und der Verschluß ist besser als ein solcher
                              									mittels Blasenhaut und andern Verschlußmitteln; man hat daher
                              									auch weniger zu befürchten, daß die conservirten Sachen
                              									verderben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
