| Titel: | Die Kosten des elektrischen Lichtes. | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 637 | 
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                        Die Kosten des elektrischen
                           								Lichtes.
                        Die Kosten des elektrischen
                           								Lichtes.
                        
                     
                        
                           In seinem Werkchen L'éclairage
                                 									à l'électricité (Paris 1877. J. Baudry. Preis 6 Franken) macht H. Fontaine Angaben über die Kosten des auf
                              									verschiedene Weisen erzeugten elektrischen Lichtes (vgl. 1876
                              									220 468).
                           60 Bunsen'sche Elemente von 0m,20 Höhe, welche 3 Stunden in Thätigkeit waren, lieferten
                              									anfänglich 75, schließlich 30 Carcelflammen, bei einem Aufwande
                              									der von Becquerel theoretisch zu 2,28
                              									bezieh. 1,72 M. berechnet wurde, gewiß aber zu 2,40 M.
                              									angenommen werden darf.Die Preisangaben sind in den
                                    									angeführten Quellen in Franken ausgedrückt, welche hier zu 0,80
                                    									M. angenommen wurden.D. Red. Bei einem 1857 mit einer solchen Batterie auf die Dauer
                              									von 100 Stunden gemachten Versuche stellten sich die Kosten des
                              									blosen Verbrauches nach den damaligen Preisen für die Stunde auf
                              									2,84 M.
                           Leroux findet, bei jährlich 360
                              									Arbeitstagen, die Kosten des von einer Alliance-Maschine (vgl.
                              									1875 216 495) gelieferten Lichtes von
                              									125 Carcelbrennern 1) bei Verwendung einer Kraftmaschine mit
                              									besonderem Kessel bei 10- bezieh. 5-stündiger täglicher
                              									Beleuchtung 13,80 bezieh. 10,28 M. für den Tag; 2) bei
                              									Mitbenutzung einer vorhandenen Maschine bezieh. zu 6,72 und 4,40
                              									M.
                           Bei einer Gramme'schen Maschine (vgl. 1875 *216 497. 1876 221 331), welche von einer schon
                              									vorhandenen Maschine mit getrieben wird, kann man als jährliche
                              									Ausgaben rechnen:
                           
                              
                                 4000k Kohlen, 28 M. für 1t
                                   112
                                 M.
                                 
                              
                                 160m Kohlenstäbe
                                   256
                                 „
                                 
                              
                                 Unterhaltung der Apparate 40 Pf. in 1
                                    											Stde.
                                   200
                                 „
                                 
                              
                                 10 Proc. Tilgung von 8000 M.
                                   800
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                 Summe
                                 1448
                                 M.
                                 
                              
                           Hierbei sind 500 Betriebsstunden jährlich
                              									gerechnet und 4 Maschinen zu je 15 Flammen vorausgesetzt, welche
                              									jede 1280 M. kosten, während eine Serrin'sche Lampe (* 1877 224 494) mit 360 M. und die Antriebsriemen mit 0,80 bis 1,60
                              									M. für 1m angesetzt
                              									sind, so daß die Gesammtanschaffungskosten für 1 Maschine sich
                              									auf 2000 M. belaufen.
                           Bei beständiger Nachtarbeit, wie bei Menier in Noisiel, und hydraulischem Motor betragen die
                              									Kosten für 4000 Nachtstunden für jeden Lichtherd:
                           
                              
                                 320m Kohlenstäbe
                                 512
                                 M.
                                 
                              
                                 Unterhaltung
                                 160
                                 „
                                 
                              
                                 Jährliche Tilgung
                                 200
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 
                                 872
                                 M.
                                 
                              
                           Ein Vergleich zwischen den für die Beleuchtung der Ducommun'schen
                              									Gießerei mittels Gas und mittels elektrischen Lichtes
                              									aufzuwendenden Ausgaben führt dazu, daß das elektrische Licht 33
                              									Mal billiger als Gaslicht ist, dabei 6 Mal mehr Licht gibt und
                              									die Gefahr von Explosionen und Feuersbrünften vermindert. (Nach
                              									der Revue industrielle, Mai 1877 S.
                              									194 ff.)
                           Sartiaux legt der Pariser Akademie
                              									(Comptes rendus, 1876 t. 82 p.
                              									842) einen ähnlichen Vergleich der Leistung einer Gramme'schen
                              									Maschine mit Serrin'scher Lampe mit Gaslicht vor. Er berechnet
                              									für 150 Carcelbrenner stündlich 150 × 0cbm, 105 Gas zu 24 Pf.
                              									für 1cbm oder 4,56 M.,
                              									während der Aufwand für das elektrische Licht stündlich nur 78
                              									Pf. beträgt.
                           Im Journal für Gasbeleuchtung, 1877 S. 433 ff. weist Oechelhäuser in Dessau darauf hin, daß
                              									diese Rechnungen deshalb nicht richtig seien, weil man bei
                              									wirklicher Einrichtung von Gasbeleuchtung nicht ebenso viele im
                              									Raum vertheilte Gasflammen brauchen würde, als die Leuchtkraft
                              									der Lichtmaschine beträgt; dann kehre sich aber das Verhältniß
                              									um. Durch eine in diesem Sinne angestellte Rechnung findet er
                              									dann, „daß bei 500 Stunden Brennzeit im Jahre 1cbm Gas 38,7 Pf., bei
                                 									4000stündiger 18 Pf. kosten darf, um mit der elektrischen
                                 									Beleuchtung gleich zu stehen“, vorausgesetzt, daß die
                              									Gramme'sche Maschine von einer größern Kraftmaschine mit
                              									getrieben wird. Dagegen bemerkt Cleff
                              									(Deutsche Industriezeitung, 1877 S. 407), der Vertreter der
                              									Fabrik von L. Bréguet in
                              									Paris, daß die von Oechelhäuser der
                              									Rechnung zu Grunde gelegte Anlage in La Chapelle nicht als
                              									maßgebend und normal gelten könne. Die auf die Anlage der
                              									Station La Chapelle (Paris) bezüglichen Zahlen theilt übrigens
                              									der Ingenieur-Assistent der Nordbahn A. Sartiaux im Journal des Franklin
                                 									Institute Diese Gesellschaft hat nämlich eine vergleichende
                                    									Untersuchung der verschiedenen zur elektrischen Beleuchtung
                                    									dienlichen Maschinen beschlossen und zur Einsendung der
                                    									letzteren öffentlich aufgefordert.D.
                                    									Red. (September 1877 S. 158) mit.
                           In der mechanischen Weberei von Pouyer-Quertier in L'Ile-Dieu stellen sich die Kosten
                              									eines Leuchteffectes von 400 Gasflammen nur auf 1,76 M.; hier
                              									wird die Gramme'sche Maschine ebenfalls von der Webereimaschine
                              									getrieben.
                           
                              E–e.