| Titel: | Hawkins' Schneckengetriebe. | 
| Autor: | M-M. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 20 | 
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                        Hawkins' Schneckengetriebe.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 2.
                        Hawkins' Schneckengetriebe.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 7
                              									Taf. 2 nach Engineering, November 1877 S.
                                 										350 dargestellte Bewegungsübertragung hat den Zweck, die bedeutende
                              									gleitende Reibung der gewöhnlichen Schneckengetriebe thunlichst zu vermeiden: a stellt die treibende Welle dar, b die getriebene. Letztere trägt auf vier in einem
                              									Radsterne eingesetzten Zapfen frei bewegliche Scheibenräder s1 bis s4, von denen zwei in die Schnecke der Welle a eingreifen. Bei der Drehung von a im Sinne des Pfeiles legt sich der Schneckengang
                              									gegen die Scheibe s1
                              									an, drückt dieselbe nach abwärts und versetzt dadurch die Welle b in Rotation. Indem sich hierbei die Scheibe s1 immer mehr von der
                              									Schnecke entfernt, sind deren Gänge auf einem Rotationskörper geschnitten, dessen
                              									Erzeugende ein der Welle b concentrischer Kreis ist:
                              									ferner muss die Steigung der Schneckengänge, welche der Differenz der Sinusse des
                              									Drehungswinkels von b entspricht, gegen Ende zu immer kleiner werden.
                              									Auf diese Weise ergibt sich die in Fig. 7 ersichtliche
                              									Gestalt der Schnecke, von deren Richtigkeit man sich einfach dadurch überzeugen
                              									kann, dass man die Scheibenräder s auf Pauspapier
                              									copirt und um die Achse b nach und nach umdreht, wobei
                              									das Rad s1 zum
                              									Uebergang von Kante 1 auf 2 bis 5 der Schnecke stets denselben Winkel beschreibt.
                              									Sobald der Gang 6 erreicht ist, verlässt die Scheibe s1 die Schnecke, und die Scheibe s4 kommt mit dem
                              									obersten Schneckengange in Eingriff, auf diese Weise eine ununterbrochene Drehung
                              									der Welle b herbeiführend. Indem s4 nun für eine volle
                              									Vierteldrehung der Welle b mit der Schnecke in Eingriff
                              									bleibt und diese hierbei 10 Umdrehungen beschreibt, so ergibt sich für die
                              									gezeichnete Construction ein Uebersetzungsverhältniss von 40 : 1. Bei umgekehrter
                              									Bewegung der Schnecke kommt zunächst s4, dann s1, s2 und s3 in Eingriff und bewirkt in gleicher Weise die
                              									Drehung von b nach der andern Richtung. Dabei findet
                              									zwischen Schnecke und Scheibe nur rollende Reibung statt, und der Effectverlust der
                              									Bewegungsübertragung beschränkt sich auf die geringe Reibung in den Zapfen der
                              									Scheiben s. Dies ist der wesentliche Vorzug dieser
                              									geistreichen Erfindung welcher deren Anwendung in vielen Fällen als vortheilhaft
                              									erscheinen lässt.
                           Hawking hat auch daselbe Princip auf die Uebersetzung
                              									drehender Bewegung m langsame geradlinige, zum Ersatz
                              									der gewöhnlichen Uebersetzung durch Schraube und Mutter, angewendet. Es greifen hier
                              									in ähnlicher Weise Scheiben mit geneigten Achsen in die Gänge der Schnecke ein, um
                              									die rollende Reibung statt der gleitenden zu erhalten, eine Zeichnung dieser
                              									letztern Anordnung ist in unserer Quelle nicht gegeben.
                           
                              M-M.
                              
                           
                        
                     
                  
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