| Titel: | A. Brandt's Gesteinsbohrmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 56 | 
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                        A. Brandt's Gesteinsbohrmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									6.
                        Brandt's Gesteinsbohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Wie bereits in diesem Journal (1877 225 608) berichtet wurde, ist die von Alfred Brandt construirte Maschine eine Drehbohrmaschine, welche ohne Luftcompression mit
                              									directer Anwendung hohen Wasserdruckes arbeitet. Die nähere Einrichtung ist nach F. Seeland (Zeitschrift des
                                 										berg- und hüttenmännischen Vereines für Steiermark und Kärnten, 1877 S.
                              									358) aus den Figuren
                                 										1 bis 7 Taf. 6 zu entnehmen.Eine ausführlichere Abhandlung von A. Riedler
                                    											veröffentlichte die Oesterreichische Zeitschrift für
                                       												Berg- und Hüttenwesen, 1877 S. 515. 531. 541.
                           Wie schon früher näher angegeben, wird der Brandt'sche Hohlbohrer a, welcher aus Gussstahl mit 5 zugeschärften Zahnkanten
                              									hergestellt ist, durch hydrostatischen Druck auf das Gestein gepresst; ein
                              									hydraulischer Motor l dreht zugleich den Bohrer, so
                              									dass ein Gesteinsring
                              									ausgebohrt wird, während der Kern allmälig abbröckelt und das so entstehende
                              									Druckmehl mit dem die Motoren verlassenden todten Wasser mitgeht. Der Bohrer a wird an das schmiedeiserne Bohrgestänge b angeschraubt und der Druck durch den Cylinder c gegeben, welcher auf dem feststehenden Kolben
                              									(Plunger) d gegen das Gestein sich bewegt, wenn
                              									Druckwasser durch das Röhrchen e hinter den Kolben
                              									zuströmt. Fliesst dagegen das Wasser bei f aus, so wird
                              									er Cylinder mit dem Bohrer zurückgezogen, weil durch das Röhrchen g stets Druckwasser in den ringförmigen Raum h vor den Kolben eintritt. Der Kolben d ist auf dem als Bohrgestelle dienenden hydraulischen
                              									Presscylinder i festgeschraubt, welcher, entsprechend
                              									verspannt, ein solides Widerlager für die Bohrmaschine bildet. An den
                              									Führungsschienen k, die an einem den Cylinder
                              									umschliessenden Halslager vereinigt sind, befinden sich zwei unter rechtem Winkel
                              									gekuppelte Wassersäulenmaschinen l, welche die Welle
                              										m bewegen und durch das Schneckengetriebe n den Cylinder c mit dem
                              									Bohrer in langsame Drehung versetzen. Die Führungsschienen k gestatten die Vorwärts- und Rückwärtsschiebung der Wassermotoren l und des Cylinders c mit
                              									dem Bohrgestänge.
                           Das Druckwasser kommt aus den Röhrchen o, p und q (Fig. 1) Das weiteste Rohr
                              										o geht nach dem Ventil r und führt den zwei Wassersäulenmaschinen Druckwasser zu; das Rohr p, welches bei s in den
                              									festen Kolben d eintritt, theilt sich dort in die
                              									Stränge e, g und leitet das Wasser, welches zum
                              									Vorwärts- und Rückwärtsbewegen des Druckcylinders c
                              									nöthig ist. q bringt das Wasser zur Presse i, welche das Bohrgestelle bildet. Das Abwasser,
                              									welches noch immer 20at Druck hat, geht durch
                              									Schlauch v, Kolben d und
                              									Rohr x zu der Bohrschneide. Zum Ansetzen der Bohrlöcher
                              									dient der in Fig.
                                 										6 und 7 skizzirte Centrumbohrer.
                           Die Maschine ist in ihrer Construction auf eine Pressung von 150at und 10 minutliche Touren berechnet. Der Bohrer
                              									machte im Sonnsteintunnel (Oberösterreich) gewöhnlich nur 6 bis 7 Umdrehungen in der
                              									Minute und hielt 2 bis 3 Bohrungen von je 1m,3
                              									Länge aus, worauf die Bohrzähne wieder zugeschärft wurden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
