| Titel: | Apparat zur Concentration von Schwefelsäure auf 66° B.; von A. de Hemptinne. | 
| Autor: | Friedr. Bode | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 74 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Apparat zur Concentration von Schwefelsäure auf
                           								66° B.; von A. de
                              								Hemptinne.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 8.
                        De Hemptinne's Apparat zur Concentration von
                           								Schwefelsäure.
                        
                     
                        
                           Seinen früheren Vorschlägen zur Einführung neuer Apparate für die Concentration der
                              									Schwefelsäure auf 66° B., so mit Hilfe eines luftverdünnten Raumes in bleierner
                              									Pfanne (*1875 216 326) und ferner mittels einer Colonne
                              									von Steinzeugkästchen und überhitzten Wasserdampfes (*1875 217 300), fügt jetzt A. de Hemptinne nach dem
                              										Bulletin du Musée de l' Industrie de Belgique,
                              									September 1877 S. 121 noch einen neuen hinzu, in welchem wieder zur Anwendung von Platin
                              									zurückgekehrt wird.
                           Eine viereckige Pfanne A (Fig. 2 Taf. 8) von
                              									Platinblech, 2m Länge, 60cm Breite und 10cm Tiefe ist in einen dicken Rahmen B von
                              									Gusseisen sauber eingesetzt. Die Oberseite der Feuerthür T ist nach rückwärts herabgezogen, damit ein ungeschickter Heizer mit dem
                              									Schürhaken den im Uebrigen dem Feuer frei ausgesetzten Boden der Schale nicht so
                              									leicht beschädigen könne. Um keine langen Stillstände zu erhalten, legt man die
                              									Ofeneinrichtung des Apparates sofort doppelt an und setzt die Schale bei Reparatur
                              									des einen Ofens in den andern ein.
                           Ueber der offenen Schale erhebt sich eine niedrige Kammer C von 30cm Höhe, von Mauerwerk aus Säure
                              									widerständigen Steinen und einem Asbestmörtel. Die Decke dieser Kammer ist gebildet
                              									durch neben einander gelegte, 25mm weite Rohre E von getempertem Glase, über denen sich eine
                              									Asbestfüllung von 5cm Dicke befindet. Diese
                              									Füllung wird durch relativ schwere Glastafeln zusammengedrückt, auf welche eine etwa
                              										6cm starke Luftschicht folgt, die oben wieder
                              									durch Glastafeln D abgeschlossen ist. Die untere
                              									Schicht der Glasrohre hat ihrer Mitte entlang einen um sämmtliche Rohre einzeln
                              									herumgehenden Platindraht, der ein etwa gebrochenes Rohr in Schwebe halten soll,
                              									andernfalls es leicht die Schale beschädigen würde.
                           Diese Art der Schalenbedeckung wird einem Gewölbe deshalb vorgezogen, weil von
                              									letzterem schwerere Stücke sich loslösen und herabfallend die Schale beschädigen
                              									könnten.
                           Die sauren Dämpfe gehen durch einen aus Mauerwerk hergestellten Schlot F mit Hilfe eines Dampfstrahles zur Condensation in
                              									eine Bleikammer H. Die vorconcentrirte Säure wird durch
                              									ein Platinrohr J hergeführt, während das Abflussrohr
                              										J', ebenfalls von Platin, bei a einen kleinen Luftstock hat und die starke Säure in
                              									den Kühler K von Blei ergiesst.
                           A. de Hemptinne stellt dieses Project den
                              									Platinfabrikanten (ohne Zweifel auch den chemischen Fabriken) frei zur Verfügung,
                              									und wir sind gespannt, ob dasselbe mehr Glück machen wird, als seine beiden eingangs
                              									dieses Berichtes erwähnten Vorschläge.
                           Friedr.
                                 										Bode.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
