| Titel: | Bestimmung der Säure in Oelen; von Dr. E. Geissler in Dresden. | 
| Autor: | E. Geissler | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 93 | 
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                        Bestimmung der Säure in Oelen; von Dr. E. Geissler in
                           									Dresden.
                        Geissler, Bestimmung der Säure in Oelen.
                        
                     
                        
                           In diesem Journal 1877 226 307 sind einige Methoden zur Säurebestimmung angegeben.
                              									Ich zweifle nicht daran, dass dieselben ganz gute Resultate geben können, trotzdem
                              									Methoden, wie die mit Kupferasche und die auf metallischem Zink immer nur einen
                              									relativen Werth haben; alle aber leiden daran, dass sie etwas umständlich und nicht
                              									sehr schnell auszuführen sind. Nachstehendes in meinem Laboratorium vielfach
                              									angewendetes Verfahren ist so rasch ausführbar wie jede andere alkalimetrische
                              									Bestimmung; ausserdem hat es den Vortheil, dass man mittels desselben auch den
                              									Säuregehalt von festen Fetten, Talg, Butter u. dgl. bestimmen kann.
                           Man verdünnt das zu untersuchende Oel mit der doppelten bis dreifachen Menge Aether,
                              									eventuell löst man die festen Fette in demselben, sodann gibt man einen Tropfen
                              									alkoholische Rosolsäurelösung zu und titrirt nun mit alkoholischer Kalilauge unter
                              									Umschwenken; der geringste Ueberschuss der letzteren färbt die Flüssigkeit schön roth. Es erfolgt hierbei
                              									nie eine Ausscheidung; ebensowenig hat man nöthig anhaltend zu schütteln wie beim
                              										Merz'schen Verfahren.
                           Die alkoholische Kalilauge stellt man sich natürlich am bequemsten so, dass 1cc = 1 Grad Säure ist. Ich halte die
                              									Gradbezeichnung nach Burstyn für sehr gut, da dieselbe
                              									sehr einfach auszurechnen und für Jeden verständlich ist.