| Titel: | Goubet's Schlepplocomobile. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 122 | 
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                        Goubet's Schlepplocomobile.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									9.
                        Goubet's Schlepplocomobile.
                        
                     
                        
                           Wie aus den Skizzen Fig. 1 und 2 Taf. 9 zu entnehmen,
                              									ruht der cylindrische Röhrenkessel mit den erforderlichen Wasser- und Kohlenkisten
                              									mit einem Tragrahmen auf zwei Radachsen. Eine Fundamentplatte, die auf dem
                              									Rundkessel aufsitzt, trägt die zwei Dampfcylinder, welche auf eine Kurbelwelle
                              									wirken; auf derselben sitzen auf der einen Seite ein Schwungrad zur Riemenauflage
                              									und auf der andern Seite eine Goubet'sche Kettenscheibe A, die sich übrigens wenig von der bekannten Gall'schen Anordnung
                              									unterscheidet; eine gleiche Scheibe C ist an der
                              									vordern Radachse aufgekeilt. Eine Goubet'sche Kette kann über diese beiden Scheiben
                              									gelegt werden, worauf die Maschine als Strassenlocomotive und zum Schleppen von
                              									Lasten auf horizontaler Bahn verwendbar ist.
                           Zwei der Kettenglieder sind durch einen Schraubenbolzen verbunden, so dass man die
                              									Verbindung lösen, die Kette offnen und auf eine zweite Kettenscheibe B auflegen kann, wie in Fig. 1 angenommen ist. Die
                              									Kettenscheibe B sitzt mit der Schlepptrommel D auf einer am vordern Ende des Tragrahmens gebetteten Welle fest. Die
                              									Schlepptrommel D ist mit entsprechenden Einkerbungen
                              									zur Aufnahme der Schleppkette versehen. Nach Verankerung der Locomobile oder nach
                              									Unterkeilung der Laufräder kann die Locomobile mit der Lastkette zum Heben
                              									gewichtiger Lasten oder zum Schleppen von Lastwagen auf geneigter Bahn verwendet
                              									werden. Wurde jedoch das Ende der Schleppkette verankert, so schleppt die Locomobile
                              									sich selbst über Steigungen empor, welche ohne diese Vorrichtung nicht überwunden
                              									werden könnten. Hat der Dampfwagen sodann eine entsprechende Höhe Erreicht, so kann
                              									er nach erfolgter Verankerung seine Lastwagen nachziehen.
                           Endlich gestattet die Locomobile mittels des Schwungrades durch einen Riementrieb
                              									eine Verwendung für beliebige industrielle Zwecke.
                           Die Anordnung ist einfach und gestattet, eine gewöhnliche Locomobile, wenn dieselbe
                              									mit genügenden Laufrädern versehen ist, ohne Ueberladung mit Mechanismen
                              									verschiedenartig zu gebrauchen, auf guten Wegen auch als Strassenlocomotive.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
