| Titel: | Ueber zwei neue Dampfentwässerungsapparate. | 
| Autor: | A. H. C. Bachmann | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 123 | 
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                        Ueber zwei neue
                           								Dampfentwässerungsapparate.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									9.
                        Bachmann, über Dampfentwässerungsapparate.
                        
                     
                        
                           Seit einiger Zeit verfertigt die Maschinenfabrik C. W. Julius
                                 										Blancke und Comp. in Merseburg den in Fig. 3 Taf. 9
                              									dargestellten „Dampftrockner verbunden mit Condensationswasserableiter“. Der
                              									Dampf und das Condensationswasser treten bei A ein,
                              									letzteres fliesst durch ein Sieb in den unteren Theil des Apparates und wird daraus
                              									stossweise abgeführt; der trocken gewordene Dampf entweicht bei B zur Speisung der Maschine.
                           Ich kann nicht unterlassen, etwas näher auf diesen Apparat einzugehen, da das
                              									Entwässern des Dampfes doch nicht in der angegebenen Weise stattfinden kann und die
                              									Behauptung, dass der Dampf der Maschine trocken zugeführt werde, nach meiner Ansicht
                              									eine irrige ist.
                           Die mitgerissenen Wasserbläschen werden grösstentheils bei schnellem Dampfeintritt,
                              									dem Pfeile a (Fig. 3) folgend, die
                              									Siebfläche treffen, und ein grosser Theil derselben wird in der Richtung des Pfeiles
                              										b abspringen. Es tritt dabei wieder eine Auflösung
                              									und Mengung mit dem getrockneten Dampfe ein, da die Geschwindigkeit beim Austritt
                              									fast gleich ist der beim Eintritt. Die Siebfläche bildet ausserdem eine ziemlich
                              									starke Decke, welche eine ansehnliche Wärmemenge aufzunehmen im Stande ist, so dass
                              									von den an ihr haftenden Wassertheilchen eine nicht unbeträchtliche Menge wieder in
                              									feuchten Dampf verwandelt wird. Auch die im Topf C
                              									unmittelbar angesammelte Wassermenge schädlich, da von ihr feuchte Dämpfe stets
                              									wieder durch das Sieb steigen und sich mit dem vom Wasser nothdürftig befreiten
                              									Dampfe mischen können.
                           Mein Entwässerungsapparat, der in seiner ursprünglichen Form in Fig. 4 Taf. 9 abgebildet
                              									ist (vgl. *1875 218 92), gab in dieser Gestalt in Rosslau a. d. Elbe sehr
                              									befriedigende Resultate. Der nass eintretende Dampf stürzt hier über die Glocke c in senkrechter Richtung, und der vom Wasser befreite
                              									Dampf kann mit gemässigter Geschwindigkeit zunächst unter die Glocke treten, um dann
                              									bei b mit normaler Schnelligkeit zur Verbrauchsstelle
                              									zu entweichen. Der Schwimmer e öffnet und schliesst je
                              									nach der Wasseransammlung ein entlastetes Ventil f, und
                              									das Wasser wird bei l abgeleitet.
                           Die Maschinenfabrik von Dreyer, Rosenkranz und Droop in
                              									Hannover, welche meine Apparate herstellt, hat nach gesammelten Erfahrungen die
                              									Ausführung zweckmässig dahin umgeändert, dass der Schwimmer und das Ventil im
                              									unteren Theile des Topfes weggelassen sind, dafür aber entfernt vom Apparat ein
                              									kleiner Condensationswasserableiter e (Fig. 5) aufgestellt ist.
                              									Es sammelt sich somit in dem unteren Topfe d gar kein
                              									Wasser, die Bildung und Aufnahme feuchter Dämpfe ist somit vermieden und verdirbt
                              									den einmal vom Wasser befreiten Dampf nicht wieder.
                           Um auch die Verdunstung, welche an den Wandungen stattfindet, besser zu verhindern,
                              									führt die genannte Firma den unteren Topf d jetzt etwas
                              									grösser aus, wie in Fig. 6 skizzirt, so dass die Wassertheilchen nicht unmittelbar an den
                              									Wänden herabfliessen.
                           A. H. C.
                                 										Bachmann.
                           
                        
                     
                  
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