| Titel: | Ueber die Untersuchung der Rauchgase; von Ferd. Fischer. | 
| Autor: | Ferd. Fischer | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 250 | 
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                        Ueber die Untersuchung der Rauchgase; von
                           									Ferd. Fischer.
                        Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 18 u. 19.
                        (Schluss von S. 177 dieses Bandes.)
                        F. Fischer, über Untersuchung der Rauchgase.
                        
                     
                        
                           Im Gegensatz zu den bisher besprochenen massanalytischen Methoden, bei denen
                              									Absorption und Messung der Gase in einem und demselben Rohr erfolgen, werden bei den
                              									folgenden Apparaten diese beiden Operationen in verschiedenen Röhren
                              									vorgenommen.
                           V. Regnault und J. ReisetAnnales de Chimie et de Physique, 1849 Bd. 27 *
                                    											S. 333. bedienten sich zuerst eines derartigen Apparates, der im
                              									Wesentlichen aus einer Mess- und einer sogen. Arbeitsröhre besteht. Das Messrohr ab (Fig. 1 und 2 Taf. 18) von 15 bis
                              										20mm Durchmesser ist mit einer
                              									Millimetertheilung versehen und läuft oben in das Capillarrohr ahr' aus; in der Nähe von a sind zwei F.
                              									Fischer, über Untersuchung der Rauchgase.
                           Platindrähte zur Entzündung von Knallgasmischungen eingeschmolzen. Das untere Ende
                              									dieses Messrohres ist in die gusseiserne Fassung N
                              									eingekittet, welche die beiden Tubulaturen b und c und den Dreiweghahn R
                              									trägt, durch den man die Verbindung der beiden Röhren ab und der in c eingekitteten, an beiden
                              									Seiten offenen und ebenfalls mit Millimetertheilung versehenen Röhren cd unter sich (Fig. 4) oder auch nach
                              									aussen herstellen kann. Beide Röhren werden von dem mit Wasser gefüllten
                              									Glascylinder MN umschlossen, dessen Temperatur das
                              									Thermometer T angibt, und mittels der Stellschrauben an
                              									dem gusseisernen Gestell Z senkrecht gestellt.
                           Die unten offene Arbeitsröhre gf endet oben in die
                              									Capillarröhre fnr; sie taucht in eine gusseiserne
                              									Quecksilberwanne V (Fig. 1 bis 3), welche auf dem
                              									Tischchen m befestigt ist und mittels des in die
                              									Zahnstange i eingreifenden Triebrades o und der Kurbel I auf und
                              									ab bewegt und durch den Sperrkegel p in beliebiger Höhe
                              									festgehalten werden kann.
                           Die beiden Capillarröhren sind in zwei stählerne Hähne r,r' eingekittet, welche, wie Fig. 5 zeigt, genau in
                              									einander passen. Die Verbindungsstelle wird mit geschmolzenem Kautschuk überzogen
                              									und mittels der Messingklemme q (Fig. 6) fest zusammen
                              									gepresst. Die Arbeitsröhre wird durch die Klemme x,
                              									welche mittels der Schraube s geöffnet und geschlossen
                              									werden kann, in senkrechter Lage erhalten.
                           Zum Gebrauch des Apparates giesst man, bei passender Stellung des Hahnes R, in die Röhre cd
                              									Quecksilber, so dass dasselbe in ab aufsteigt, bis es
                              									den Hahn r' erreicht, worauf dieser geschlossen wird.
                              									Dann macht man das Rohr gf aus der Klammer x los, taucht es völlig in die Quecksilberwanne ein und
                              									saugt mittels eines Kautschukschlauches das Quecksilber hoch, bis es den geöffneten
                              									Hahn r erreicht, worauf derselbe auch geschlossen wird.
                              									Das zu untersuchende Gas lässt man nun in das Rohr gf
                              									aufsteigen, befestigt dasselbe mittels x und verbindet
                              									die Hähne r, r' in der angegebenen Weise. Hebt man nun
                              									die Wanne V und lässt aus R Quecksilber ausfliessen, so tritt das Gas in das Messrohr über, dessen
                              									Wände mit ein wenig Wasser benetzt sind, sobald die Hähne r,
                                 										r' geöffnet werden. Erreicht das aufsteigende Quecksilber die an dem
                              									Capillarrohre angebrachte Marke σ, so wird r'
                              									geschlossen. Man bringt hierauf das Niveau des Quecksilbers auf einen bestimmten
                              									Theilstrich a der Röhre ab
                              									und liest den Höhenunterschied beider Quecksilbersäulen an der Theilung der Röhre
                              										cd ab.
                           Ist t die während des Versuches constant erhaltene
                              									Temperatur des Wassers, f die dieser Temperatur
                              									entsprechende Spannkraft des Wasserdampfes, V das Volum
                              									des Gases, H die Barometerhöhe, h der Unterschied der beiden Quecksilbersäulen, so ist
                              										H+h-f die Elasticität des trocken angenommenen Gases.
                           
                           Man lässt nun von neuem Quecksilber aus dem Hahn R
                              									ausfliessen, öffnet r', um alles Gas sowie eine
                              									Quecksilbersäule nach ar' überzuführen, und schliesst
                              									dann r' wieder. Nun nimmt man die Arbeitsröhre ab,
                              									lässt mittels einer gekrümmten Pipette einen Tropfen concentrirter Kalilauge in
                              									derselben aufsteigen und befestigt sie wieder an ihrer Stelle. Man füllt dann cd mit Quecksilber, senkt die Quecksilberwanne V und öffnet vorsichtig die Hähne r, r', so dass das Gas aus der Messröhre in die
                              									Arbeitsröhre übergeht. Nach einigen Minuten bringt man in bekannter Weise das Gas in
                              									die Messröhre zurück und wiederholt zur vollständigen Absorption der Kohlensäure
                              									dieses Hinüberschaffen des Gases aus einer in die andere Röhre noch ein oder zwei
                              									Mal. Wird das Gas zuletzt in das Messrohr übergeführt, so schliesst man r', sobald die Lauge die Marke σ erreicht. Man bringt nun in der Röhre ab
                              									das Quecksilber wieder auf α, misst den
                              									Höhenunterschied h' der beiden Quecksilbersäulen und
                              									bestimmt den Barometerstand H'. Hat sich t nicht verändert, so ist die Spannkraft des von der
                              									Kohlensäure befreiten Gases H'+h-f folglich
                              										(H+h-f)-(H'+h'-f)=H-H'+h-h' die durch die Absorption bewirkte
                              									Verminderung der Spannkraft und \frac{H-H'+h-h'}{H+h-f} die
                              									Kohlensäuremenge des trocknen Gases.
                           Zur Bestimmung des Sauerstoffes löst man das Arbeitsrohr ba, reinigt es, füllt es mit Quecksilber und verbindet es wieder mit dem
                              									Messrohr. Durch Heben der Wanne und Ausfliessenlassen von Quecksilber aus R saugt man das Quecksilber nach Oeffnen der Hähne r, r' in die Röhre ar' bis
                              									zur Marke τ, berechnet das jetzige Volum des Gases,
                              									lässt Wasserstoff zutreten und den Funken überspringen.
                           Statt das Volum des Gases constant zu lassen und nur die Spannkraft zu messen, kann
                              									man auch die Spannkraft constant lassen und das Volum messen; doch muss in diesem
                              									Falle die Messröhre genau kalibrirt sein.
                           Frankland und WardHandwörterbuch der Chemie, 1857 Bd. 1 S. 956.
                                    												Chemical News, 1877 Bd. 36 S.
                                    										249. haben diesen Apparat dahin abgeändert, dass die Bestimmung des
                              									Gasvolums unabhängig von dem Druck und der Temperatur der Atmosphäre ist. In die
                              									Quecksilberwanne V (Fig. 7 Taf. 18) aus
                              									Guttapercha taucht das Arbeitsrohr D, welches durch die
                              									Hähne r mit dem Messrohr A
                              									verbunden ist. Das die drei Röhren A, B und G verbindende T-Stück ist mit dem einfach durchbohrten
                              									Hahn n und dem doppelt durchbohrtem Hahn m versehen, durch welche die Röhren unter einander und
                              									mit dem Ausflussrohr o in Verbindung gesetzt werden
                              									können. Das Barometerrohr B ist seiner ganzen Länge
                              									nach in Millimeter eingetheilt; an der Spitze hat es einen kleinen Trichter, in
                              									dessen Rohr ein gut ein geschliffener Glasstöpsel passt. In gleicher Höhe mit dem
                              									Nullpunkte der Eintheilung von B hat das Rohr A eine Marke; der Inhalt desselben von dieser Marke bis
                              									zum Hahn r ist genau in 10 gleiche Theile eingetheilt.
                              									Die Entfernung dieser Theile von einander wird leicht dadurch bestimmt, dass man
                              									durch entsprechende Stellung der Hähne m und n die Röhren A und B in Verbindung bringt und durch C Quecksilber eingiesst, welches sich in A und B gleich hoch
                              									stellt.
                           Soll der Apparat gebraucht werden, so bringt man in die Röhren A und B einige Tropfen
                              									Wasser und füllt den grossen Cylinder E, der die drei
                              									Rohre umgibt, mit Wasser. Nun giesst man durch C
                              									Quecksilber ein, so dass A und B ganz gefüllt werden. Um die Temperatur ganz gleichmässig zu halten,
                              									umgibt man den obern Theil von B mit einem Heberrohr,
                              									das einen kleinen, etwas Quecksilber enthaltenden Kugelapparat c trägt, so dass die Luft ganz aus dem Heber entfernt
                              									werden kann; man lässt nun aus einer Leitung Wasser in den Cylinder E einfliessen und durch den mit einem Kautschukschlauch
                              									verbundenen Ansatz s des Heberrohres wieder ablaufen.
                              									Das zu untersuchende Gas lässt man in D aufsteigen und
                              									führt es wie bei dem vorigen Apparate in das Messrohr A
                              									über. Hierauf setzt man durch Drehen des Hahnes m Rohr
                              										A und B mit der
                              									Abflussröhre o in Verbindung und lässt so lange
                              									Quecksilber ausfliessen, bis in B ein leerer Raum von 5
                              									bis 8cm und das Quecksilber in A gerade auf einem Theilstrich steht, z.B. dem
                              									sechsten. Die Differenz der Höhe des Quecksilbers in B
                              									und der Höhe des 6. Theilstriches gibt das wahre Volum des Gases an. Die sonstige
                              									Behandlung des Apparates ist wie bei dem vorher beschriebenen.
                           FranklandRivers Pollution Commission (1868); sixth report
                                    											(London 1874), S. 508. Journal of the Chemical
                                       												Society, Serie 2, Bd. 6 S. 109. vereinfachte diesen
                              									Apparat noch wesentlich und gab ihm die in Fig. 8 bis 10 Taf. 18 dargestellte
                              									Form. Der längere Schenkel C der U-förmigen Glasröhre
                              									von 16mm innerer Weite ist 110cm, der kürzere bis zur Verengung A 35cm lang. Diese
                              									Verengung von nur 1mm,5 innerer Weite setzt sich
                              									in das mit einem Glashahn e versehene Capillarrohr dd' fort, welches in ähnlicher Weise wie bei Regnault durch Stahlhülsen bei f mit der Verengung g der Arbeitsröhre D verbunden ist. Diese Röhre D ist 100mm hoch, 38mm weit und steht in der Quecksilberwanne G, von welcher Fig. 9 die obere Ansicht,
                              										Fig. 10
                              									den Querschnitt zeigen. Ueber den kürzern Schenkel der Messröhre ist mittels des
                              									Kautschukstopfens F ein Glascylinder H geschoben, der das Thermometer t trägt und mit Wasser gefüllt ist, welches mittels des
                              									Drahtes h umgerührt werden kann. An den längeren
                              									Schenkel des Messrohres C ist unten das Röhrchen b angeschmolzen, welches mittels eines
                              									Kautschukschlauches mit der Quecksilberflasche L
                              									verbunden ist. Beide Schenkel von C sind von oben nach
                              									unten mit einer Millimetertheilung versehen, deren Nullpunkt bei senkrechter Stellung derselben
                              									genau in gleicher Höhe liegt.
                           Nachdem durch entsprechendes Heben und Senken der Flasche L der ganze Apparat mit Quecksilber gefüllt ist, wird das zu untersuchende
                              									Gas in bekannter Weise in die Arbeitsglocke D
                              									aufsteigen gelassen, dann in das Rohr A übergesaugt und
                              									dort gemessen. Nun wird es wieder durch Heben der Flasche L in die Glocke zurückgeführt, dort mit den entsprechenden absorbirenden
                              									Lösungen behandelt und zur Messung jedesmal wieder in das mit Wasser umgebene
                              									Eudiometerrohr A übergeführt. Die Berechnung geschieht
                              									wie bei Bunsen unter Berücksichtigung der
                              									Höhenunterschiede der Quecksilbersäulen in A und C.
                           McLeodHandbuch, enthaltend Aufsätze über die exacten
                                       												Wissenschaften und ihre Anwendung. (Internationale Ausstellung
                                    											wissenschaftlicher Apparate im South Kensington
                                       												Museum zu London 1876.) Deutsch von Rudolf
                                       												Biedermann, S. * 247. hat diesen Apparat noch dahin
                              									vereinfacht, dass statt der U-Röhren das Messrohr A mit
                              									dem Druckrohr C, wie Fig. 11 Taf. 13 zeigt,
                              									durch Kautschukschläuche verbunden ist; die Quecksilberflasche L wird mittels einer Schnur i auf- und abgelassen.
                           Die Textfigur 12 veranschaulicht den grossen Apparat
                              									von McLeod. Das Eudiometerrohr A ist in bekannter Weise mit dem Arbeitsrohr D verbunden, das Barometerrohr B wie bei Frankland und Ward oben
                              									mit einem Hahn d versehen, der beim Füllen mit
                              									Quecksilber geöffnet wird. Das Heberrohr H ist
                              									ebenfalls mit dem kleinen Kugelapparat c und dem
                              									kleinen Ansatzrohr s versehen, welches durch einen
                              									Kautschukschlauch mit dem gebogenen Rohr in J in
                              									Verbindung steht. Das nach dem Kühlcylinder E aus einer
                              									Leitung durch x zufliessende Wasser steigt in H auf, so dass das Barometerrohr überall dieselbe
                              									Temperatur behält und fliesst durch s, J und den
                              									Schlauch y wieder ab. Sollen die Platindrähte in A zur Explosion trocken gelegt werden, so wird H einfach etwas gesenkt. Die Quecksilberflasche L wird durch eine Schnur bei Drehung der Kurbel M auf- und abgeführt. Der Zufluss des Quecksilbers
                              									durch den Verbindungsschlauch von L nach A und B durch den Schlauch
                              										C wird mittels eines Hahnes mit langem Hebelarm h geregelt, damit die Röhren durch den Stoss nicht
                              									zerbrechen. Die Ablesung geschieht mit dem Fernrohr; sie wird erleichtert durch die
                              									Scheibe O, welche durch die Kurbel P auf- und abbewegt werden kann.
                           Bei J. Parry
                              									Chemical News, 1872 Bd. 24 S. 282.
                              									finden wir Mess- und Arbeitsrohr in umgekehrter Anordnung. Das mit Wasser umgebene
                              									Messrohr A (Fig. 13 Taf. 18) taucht
                              									in die Quecksilberwanne G und ist oben durch die mit
                              									dem Glashahn r versehene Capillarröhre mittels eines
                              									(in der Zeichnung weggelassenen) Kautschukschlauches mit dem Arbeitsrohr D verbunden. Zum Gebrauch füllt man durch abwechselndes
                              									Heben und Senken der
                           
                           
                              
                              Fig. 12, Bd. 237, S. 255
                              McLeod's grosser Apparat
                              
                           
                           Quecksilberflasche L die beiden
                              									Rohre A und D mit
                              									Quecksilber, läset das zu untersuchende Gas in A
                              									aufsteigen und misst es in bekannter Weise. Zur Absorption werden lediglich Lösungen
                              									verwendet, die in den Trichter g eingegossen werden;
                              									durch Senken von L und vorsichtiges Oeffnen von m bringt man die Absorptionsflüssigkeit nach D, ohne dass jedoch Luft eintreten kann. Man öffnet nun
                              										r, saugt das Gas durch Senken von L nach D und treibt es
                              									nach geschehener Absorption zur Messung nach A
                              									zurück.
                           Zur Reinigung des Apparates wird r geschlossen, L gesenkt, die aus Eisen hergestellte und mit
                              									Gummischeibe gedichtete Verbindung B gelöst und das
                              									noch aus D ausfliessende Quecksilber in einer Schale
                              									aufgefangen. Nun wird m geöffnet, D mit destillirtem Wasser gut ausgespült und dann B wieder angeschraubt. Die zur Explosion von
                              									Knallgasgemischen erforderlichen Platindrähte sind isolirt in B befestigt.
                           Um die Handlichkeit dieses Apparates noch zu erhöhen, habe ich statt des einfachen
                              									Hahnes r einen Dreiweghahn von der in Textfigur 20 (S.
                              									259) ersichtlichen Form angewendet, statt des Trichtergefässes L eine Flasche, wie Frankland. Zur Reinigung wird nun L gesenkt,
                              									durch g Wasser eingegossen und dieses durch Heben von
                              										L nach passender Stellung von r durch einen damit verbundenen Gummischlauch nach
                              									aussen abgeleitet. Da somit B nicht gelöst zu werden
                              									braucht, so ist D statt dessen unten verengt und direct
                              									mit dem nach L führenden Kautschukschlauch verbunden.
                              									Ich bin mit Versuchen beschäftigt, die Genauigkeit der mit diesem Apparat erhaltenen
                              									Resultate mit denen nach Bunsen zu prüfen.
                              									Ausführlicher hierüber später.
                           Aehnlichkeit mit dem Parry'schen Apparat hat der für Seereisen bestimmte Apparat von
                              										J. Buchanan
                              									Zeitschrift für analytische Chemie, 1874* S.
                                    											18., welcher ohne Quecksilberwanne arbeitet, sowie der von Jolly
                              									Liebig's Annalen der Chemie, 1875 Bd. 177 * S.
                                    											145., bei dem, wie bei Regnault und
                              										Reiset, die Druckveränderungen bei gleichbleibendem
                              									Volum gemessen werden.
                           Andere Apparate mit getrennter Arbeitsröhre sind angegeben von C. Scheibler (*1867 183
                              									306), M. Liebig (*1873 207
                              									37) und C. W. Hinmann
                              									American Journal of Science and Arts (Silliman), 1874 Bd. 8 S. 18A Jahresbericht der Chemie, 1874 S.
                                    										1058. doch sind diese für den vorliegenden Zweck weniger
                              									geeignet.
                           Schösing und Rolland
                              									Annales de Chimie et de Physique, 1868 Bd. 14 *
                                    											S. 55. füllen in bekannter Weise durch Senken und Heben der
                              									Flasche L das Messrohr A
                              										(Fig. 14
                              									Taf. 19) mit Wasser bis zur Marke und das unten offene Arbeitsrohr D, welches in einem mit Kalilauge gefüllten
                              									Glascylinder mit Fuss befestigt ist, mit dieser Lösung. Nun wird der Hahn r geöffnet, das auf Kohlensäure zu untersuchende Gas
                              									durch Senken von L nach A
                              									angesaugt und nach dem Schliessen von r durch Heben von
                              										L nach D hinüber
                              									getrieben. Zur Beschleunigung der Absorption ist D mit Glasröhren
                              									angefüllt, so dass das eintretende Gas eine grosse, mit Kalilösung befeuchtete
                              									Fläche trifft. Nach geschehener Absorption wird das Gas nach A zurückgesaugt und gemessen.
                           OrsatEngineering and Mining Journal, 1874 Bd. 18 * S.
                                    											49. verbesserte diesen Apparat durch Anbringen einer mit
                              									Kupferdrahtgewebe und einer Lösung von Salmiak und Ammoniak gefüllten zweiten
                              									Arbeitsglocke E (Fig. 15 Taf. 19) zur
                              									Absorption des Kohlenoxydes. Nachdem das mit einem Wassermantel (wie bei Regnault) umgebene Messrohr A und die beiden Absorptionsglocken D und E mittels der Wasserflasche L bis zur Marke gefüllt sind, öffnet man die Hähne a und b, saugt mittels des kleinen Aspirators
                              										B das zu untersuchende Gas an, um den Schlauch N völlig damit anzufüllen, schliesst b, saugt durch Senken von L 50cc des Gases nach A und schliesst a. Nun
                              									wird d geöffnet und das Gas zur Absorption der
                              									Kohlensäure nach D getrieben, nach A zurückgesaugt und, nachdem d geschlossen ist, gemessen. In gleicher Weise wird das Gas nach Oeffnen
                              									des Hahnes c nach E
                              									getrieben und nach Absorption des Kohlenoxydes in A
                              									gemessen.
                           Zur Untersuchung der auch Sauerstoff enthaltenden gewöhnlichen Rauchgase hat Orsat
                              									Annales des Mines, 1875 Bd. 8 * S.
                                    										489. den in Fig. 16 Taf. 19
                              									abgebildeten Apparat angegeben. Das Gas wird auch hier mittels der kleinen
                              									Strahlpumpe B durch den Schlauch N und das zum Zurückhalten des Russes mit Baumwolle
                              									gefüllte Rohr M angesaugt. Zur Absorption der
                              									Kohlensäure wird das nach A gezogene Gas in den mit f bezeichneten Schenkel des U-Rohres D getrieben, so dass die verdrängte Kalilauge in den
                              									Schenkel e aufsteigt. Nach Entfernung der Kohlensäure
                              									wird das Gas in A gemessen und zur Absorption des
                              									Sauerstoffes in das mit pyrogallussaurem Kali gefüllte Rohr E und schliesslich zur Bestimmung des Kohlenoxydes nach F getrieben. Der zurückbleibende Stickstoff wird nach
                              									beendeter Analyse durch den Hahn c abgelassen. Damit
                              									die Lösungen in E und F
                              									nicht durch den atmosphärischen Sauerstoff verderben, sind die mit e bezeichneten Schenkel durch schlaffe Kautschukballons
                              									abgeschlossen.
                           Diesen Apparat hat Muencke (* 1877 225 557) etwas vereinfacht, während J.
                                 										Salleron und Aron (*1875 217 220) statt der Glashähne solche von Zinn anwenden, auch die
                              									Absorptionsgefässe etwas abändern. Nach den Erfahrungen des Verfassers (vgl. 1876
                              									221 470) sind jedoch Glashähne allen andern vorzuziehen.
                           SchwackhöferWochenschrift des österreichischen Ingenieur- und
                                       												Architectenrereins. 1877 S. 298. hat diesen Apparat in
                              									folgender Weise abgeändert. Die drei Absorptionsgefässe D,
                                 										E, F (Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 19) sind mittels Kautschukstopfen in Flaschen von quadratischem
                              									Querschnitt dicht
                              									eingepasst. Sie sind ebenfalls mit Glasröhren gefüllt, unten seitlich aber mit vier
                              									Oeffnungen o versehen für den Ein- und Austritt der
                              									Absorptionsflüssigkeit; oben stehen sie mittels eines Kautschukschlauches mit dem
                              									Zinnrohr R in Verbindung. F enthält nicht eine ammoniakalische, sondern eine saure
                              									Kupferchlorürlösung zur Absorption des Kohlenoxydes. Die drei Flaschen stehen durch
                              									die Röhren l unter einander und mit dem (in der
                              									Zeichnung punktirten) Kautschukballon B in Verbindung;
                              									durch Zusammendrücken desselben werden die Absorptionsflüssigkeiten bis zur Marke
                              										m gehoben.
                           Das Zinnrohr R ist am vordern Ende
                              									mit einem rechtwinklig gebohrten Messinghahne H
                              									versehen, dessen Kanal verzinnt ist. Das rückwärtige Ende des Zinnrohres ist nach
                              									abwärs gebogen und mittels einer Holländerverschraubung in den Hals einer viereckig
                              									geformten und aus Zinkblech hergestellten Flasche N
                              									dicht eingepasst (Fig. 18). Die Mündung des in die Flasche hineinragenden Rohrendes bildet
                              									einen feinen Schlitz, über welchen eine Blase G aus
                              									dünnem Kautschuk aufgezogen ist. Diese Blase dient wie bei dem Apparate von Maumené (* 1877 226 422) zur Aufnahme des für die
                              									Analyse bestimmten Gases. Der Ansatz n des Zinnrohres
                              									trägt ein Quecksilbermanometer M, welches den Druck
                              									anzeigt, unter dem sich das im Zinnrohre und der Blase G eingeschlossene Gas befindet.
                           Die Bürette A misst hier – wie bei Maumené – die durch das Gas aus der Flasche N verdrängte Wassermenge und steht daher durch das
                              									Zinnrohr Z mit N in
                              									Verbindung. Das obere Ende der Bürette ist mit dem Saug- und Druckballon C und mit dem Lufteinlasshahne c in Verbindung. Um den Wasserstand der Bürette genau ablesen zu können,
                              									ist dieselbe mit einem Visir v versehen. Die
                              									angesaugten Gase werden durch ein Schlangenrohr aus Zinn, welches in dem aus
                              									Zinkblech hergestellten Kühler K befindlich ist,
                              									geleitet, um sie auf die gewöhnliche Temperatur abzukühlen.
                           Dieser Apparat ist viel theurer (190 M.) und schwerfälliger als die übrigen, ohne
                              									einen Vorzug denselben gegenüber erkennen zu lassen.
                           Wie bereits (1876 221 470) mitgetheilt, habe auch ich an
                              									dem seit zwei Jahren benutzten (s. Z. von Aron
                              									bezogenen) Apparate mehrfach Aenderungen vorgenommen, und hat derselbe schliesslich
                              									die in Fig. 19 (S. 259) dargestellte Form bekommen.
                              									Der untere, 38 bis 40cc fassende Theil der Bürette
                              										A ist in Fünftel, der obere in ganze
                              									Cubikcentimeter eingetheilt; mehr als 40 Proc. CO2,
                              									CO und Sauerstoff dürften selbst in einem Hohofengase kaum vorkommen, so dass man
                              									bei allen Bestimmungen auf Zehntelprocente genau ablesen kann. Da sich die anfangs
                              									benutzten Zinnhähne leicht festklemmten und undicht wurden, so ist das mit der
                              									Bürette verbundene Hahnrohr aus einem dickwandigen gläsernen Capillarrohr
                              									angefertigt. Dasselbe ist an beiden Enden festgelegt, bei i in einem Ausschnitte der Scheidewand und bei o durch eine
                              									kleine, an der Decke des Kastens befestigte Stütze. Die vier Glashähne schliessen
                              									sicher dicht, klemmen sich bei nur einigermassen verständiger Behandlung nie fest
                              									und sind dem Bruch kaum mehr unterworfen als die übrigen Bestandtheile des
                              									Apparates.
                           Fig. 19, Bd. 237, S. 259Das Hahnrohr ist am vordern Ende umgebogen und mit dem U-Rohr B verbunden, dessen Schenkel Baumwolle enthalten,
                              									während sich in der untern Biegung Wasser befindet, um allen Russ und Staub
                              									zurückzuhalten und das angesaugte Gas sicher mit Feuchtigkeit zu sättigen, bevor es
                              									zur Messung gelangt. Das nach hinten gerichtete Ende x
                              									des Winkler'schen Dreiweghahnes c ist, wie dessen
                              									nebenstehende Seitenansicht Fig. 20 andeutet, durch
                              									einen Kautschukschlauch mit einem Gummiaspirator (von Wallach in Cassel) verbunden, mit dem es leicht gelingt, das
                              									Gaszuführungsrohr und B mit dem zu untersuchenden
                              									Rauchgase in bekannter Weise zu füllen. Dann wird durch entsprechende Drehung B mit A in Verbindung
                              									gesetzt und die Bürette durch Senken von L mit dem zu
                              									untersuchenden Gase gefüllt.
                           Fig. 20, Bd. 237, S. 259Die Absorption geschieht in den unten durch kleine Klötze festgelegten
                              									U-förmigen Gefässen D, E und F, welche durch kurze Kautschukschläuche mit dem Hahnrohre verbunden sind.
                              									Da die Marke m sich über dieser Verbindungsstelle
                              									befindet, so ist diese stets mit der betreffenden Flüssigkeit benetzt und so leicht
                              									vollkommen dicht zu halten. Das andere Ende der U-Rohre ist mit einem
                              									Kautschukstopfen geschlossen, welcher ein Glasröhrchen enthält; die Röhrchen sind
                              									mit einem gemeinschaftlichen, etwa 200cc
                              									fassenden, schlaffen Gummiballon verbunden. Diese Vorrichtung zur Abhaltung des
                              									atmosphärischen Sauerstoffes ist einer aufschwimmenden Oelschicht vorzuziehen, da
                              									beim Transport das Oel leicht in die Absorptionsgefässe gelangt.
                           Durch diese Anordnung ist es möglich geworden, den ganzen Apparat auf 50cm Höhe und 25cm
                              									Breite zu beschränken, während z.B. der Apparat von Muencke 60 und 40cm hat, also fast den
                              									doppelten Raum einnimmt. Bei dem schon durch diese geringe Grösse wesentlich erleichterten Transport
                              									werden die erforderlichen Kautschukschläuche auf die Flasche L gepackt, während der mit einer Rückwand versehene Raum M ein Pyrometer (* 1877 225
                              									468) und einen kleinen Zugmesser aufnimmt. Ein langes Quecksilberthermometer zur
                              									Bestimmung der Temperatur der abziehenden Gase wird hinter der Bürette befestigt.
                              									Der ganze Apparat ist, wie ich aus Erfahrung versichern kann, leicht zu
                              									transportiren und sehr bequem zu handhaben.Zum Preise von 70 M. von Hrn. Dr. Herrn.
                                       												Rohrbeck, Firma W. J. Rohrbeck, Luhme und
                                       												Comp. in Berlin, S. W., Königgrätzerstrasse 112 zu
                                    										beziehen.
                           Zur annähernden Bestimmung des Wasserstoffes und der
                              									Kohlenwasserstoffe schlägt Orsat
                              									Annales des Mines, 1875 Bd. 8 S. 501. Abgebildet
                                    											in dem soeben erschienen Werke von Cl. Winkler:
                                       												Anleitung zur chemischen Untersuchung der Industriegase, 2 Tb. S.
                                    											198. (Vgl. S. 108 dieses Bandes.) folgende Ergänzung seines
                              									Apparates vor. Von der Messröhre A (Fig. 21 Taf. 19) geht das
                              									Gas durch eine Hilfsleitung q nach einer kleinen,
                              									verticalen Platinspirale x, welche mittels der Gaslampe
                              										fg erhitzt wird und deren anderes Ende mit dem
                              									U-Rohre d in Verbindung steht. Vor dem auf der Röhre
                              									angebrachten Hahn b befindet sich eine Abzweigung,
                              									welche mit einer zweiten U-förmigen Röhre e in
                              									Verbindung steht, die eine Zinkplatte und verdünnte Schwefelsäure enthält. Der
                              									entwickelte Wasserstoff drückt die Säure nach dem andern Schenkel e', so dass beim Oeffnen des Hahnes o immer reiner Wasserstoff austritt.
                           Zur Ausführung der Analyse bestimmt man in 200 Theilstrichen Gas, Kohlensäure,
                              									Sauerstoff und Kohlenoxyd genau so, wie S. 257 angegeben wurde. Von dem aus
                              									Stickstoff, Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff bestehenden, nicht absorbirbaren
                              									Rest nimmt man 40 bis 50 Theilstriche und bringt den Rest des überschüssigen Gases
                              									in der Röhre E mit Pyrogallussäure unter, welche
                              									demnach als Vorrathsbehälter dient und nöthigenfalls eine zweite Analyse als
                              									Controle der ersten ermöglicht. Hierzu fügt man 10 bis 15 Theilstriche reinen
                              									Wasserstoff, je nach der wahrscheinlichen Menge der Kohlenwasserstoffe, und
                              									schliesslich 130 bis 140 Theilstriche atmosphärische Luft, welche man durch den Hahn
                              										c einführt. Man lässt hierauf das Gasgemenge
                              									langsam durch die glühende Spirale streichen, indem man das Mitreissen von
                              									Feuchtigkeit in die Spirale sorgfältig vermeidet, was leicht den Bruch der Glasröhre
                              									herbeiführen könnte. Sodann kühlt man das Gas ab und liest die vorgegangene
                              									Contraction ab. Im verbrannten Gas bestimmt man alsdann die Kohlensäure in D und den übrigen Sauerstoff in der Kupferchlorür-Röhre
                              										F. Bemerkt man, dass nach der Verbrennung kein
                              									Sauerstoff übrig bleibt, so ist dies ein Zeichen, dass die Verbrennung nicht
                              									vollständig war. Man kann in diesem Falle noch mehr Luft und Wasserstoff hinzufügen
                              									und eine neue Verbrennung machen; doch ist es vorzuziehen, eine Analyse mit dem in
                              										E gehaltenen Rückstande durchzuführen.
                           
                           Ueber die Berechnung der Analyse stellt Orsat folgende Betrachtung an: Die durch diese Verbrennung erzeugte
                              									Kohlensäure wird unmittelbar erhalten. Der erzeugte Wasserdampf lässt sich sehr
                              									einfach berechnen. Ist nämlich das Volum der eingeführten Luft p Theilstriche, so entspricht dies 0,21p Sauerstoff und
                              									0,79 p Stickstoff. Nun hat der Sauerstoff dazu gedient:
                              									1) den dem Gemenge beigefügten Wasserstoff zu verbrennen; 2) den Wasserstoff der
                              									Kohlenwasserstoffe zu verbrennen; 3) den Kohlenstoff der gleichen Bestandtheile zu
                              									verbrennen; der überschüssige Rest verbleibt in dem schliesslich erhaltenen Gemenge.
                              									Von diesen 4 Mengen Sauerstoff ergeben sich drei unmittelbar dadurch, dass der
                              									zugegebene Wasserstoff die Hälfte seines Volums an Sauerstoff gebraucht, und dass
                              									andererseits der Kohlenstoff bei seiner Umwandlung in Kohlensäure so viel Sauerstoff
                              									beansprucht hat, als dem Volum der erzeugten und bestimmten Kohlensäure gleich
                              									kommt; der übrig bleibende freie Sauerstoff wurde schliesslich als solcher bestimmt.
                              									Man kennt somit den Sauerstoff, der zur Verbrennung des Wasserstoffes der
                              									Kohlenwasserstoffe gedient hat, und da dieser Sauerstoff ein Volum Wasserdampf
                              									geliefert hat, das doppelt so gross ist als sein eigenes, so ist es sehr einfach,
                              									den Wasserstoff der Kohlenwasserstoffe dem Volum und Gewichte nach zu berechnen.
                              									Schliesslich kann man noch das Gesammtvolum der Kohlenwasserstoff-Verbindungen
                              									erhalten;, nach allen Verbrennungen und Absorptionen enthält nämlich die Messröhre
                              									blos noch Stickstoff, der von zwei Quellen herrühren kann: dem wirklichen Stickstoff
                              									des analysirten Gases und dem Stickstoff der eingeführten Luft = 0,79 p. Die Differenz ergibt das Stickstoffvolum des
                              									analysirten Gases, und da das Volum des Stickstoffes sammt den Kohlenwasserstoffen
                              									vor der Verbrennung bekannt war, so ergibt einfach die Differenz das Volum der
                              									letzteren. Als Beispiel führt Orsat folgende Analyse
                              									eines Generatorgases an:
                           
                              
                                 
                                 Theilstriche
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Zur Untersuchung verwendet
                                 200
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 Proc.
                                 
                              
                                 Nach Absorption durch Kali
                                 188
                                 folgl.
                                   12,0
                                 CO2
                                 =
                                   6,0
                                 
                              
                                    Desgl. durch Pyrogallus
                                 188
                                 „
                                 0
                                 O
                                 =
                                 –
                                 
                              
                                    Desgl. durch Kupferchlorür
                                 145
                                 „
                                   43,0
                                 CO
                                 =
                                 21,5
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Von dem Rest verwendet
                                   50
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Wasserstoff
                                   10
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Luft (29 Th. O, 111 Th. N)
                                 140
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 200
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Nach der Verbrennung
                                 177
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Nach Absorption durch Kali
                                    175,5
                                 folgl.
                                     1,5
                                 CO2
                                 
                              
                                 Desgl. durch Kupferchlorur
                                 158
                                 „
                                   17,5
                                 freier O
                                 
                              
                                 Zur Verbrennung von 10 freien H verbrauchter   
                                    											Sauerstoff
                                     5,0
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Desgl. für den Wasserstoff der
                                    											Kohlenwasserstoffe
                                     5,0
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Summe des Sauerstoffes
                                   29,0
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Ferner: eingeführter
                                    											Stickstoff
                                 
                                 111,0
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Stickstoff des untersuchten
                                    											Gases
                                   47,0
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 158,0
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Daraus berechnet sich folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 Kohlensäure
                                 6,00 
                                 
                              
                                 Kohlenoxyd
                                 21,50 
                                 
                              
                                 Sauerstoff
                                 –  
                                 
                              
                                 Kohlenwasserstoff
                                 4,35 
                                 
                              
                                 Stickstoff
                                 68,15 
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00.
                                 
                              
                           Diese Berechnung zeigt hinlänglich, dass die Ablesungsfehler und die in Folge der
                              									glühenden Platinröhre unvermeidlichen Versuchsfehler nach dieser Methode viel zu
                              									gross sind, so dass eine derartige Analyse fast werthlos ist.
                           
                           Aehnlich sind folgende Apparate von Coquillion
                              									Engineering, 1877 Bd. 24 * S. 317.,
                              									nur wird statt der Platinröhre ein glühender Palladiumdraht verwendet. Sollen nur
                              									Kohlenwasserstoffe bestimmt werden, so wird das in E
                              									aufgefangene Gas in die Bürette A des Grisoumeter genannten Apparates Fig. 22 Taf. 19 gesaugt,
                              									mit Luft gemischt über den glühenden Palladiumdraht in B, wie bei Orsat, in das Gefäss C getrieben und zur Messung wieder nach A gezogen. Aus der Volum abnähme berechnet er den
                              									Gehalt des Gases an Kohlenwasserstoff.
                           Sollen auch Kohlensäure, Sauerstoff und Kohlenoxyd bestimmt werden, so verwendet Coquillion das sogen. Carburometer (Fig. 23 Taf. 19).
                              									Dasselbe hat eine oder mehrere Absorptionsflaschen D
                              									mit Kalilauge, Pyrogaliat und Kupferchlorürlösung. Die Untersuchung geschieht in
                              									derselben Weise wie bei Orsat.
                           Nach neueren VersuchenComptes rendus, 1877 Bd. 85 S. 1106.
                              									müssen die Palladiumdrähte mindestens kirschroth sein. Laboratoriumversuche mit
                              										CH4, C2H4 und C2H2 gaben befriedigende Resultate, beispielsweise:
                           
                              
                                 CH4
                                   1,3
                                    1,68
                                 
                              
                                 Luft
                                   85,75
                                 19,8
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 ––––––
                                 
                              
                                 zusammen:
                                   87,05
                                 21,5
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 ––––––
                                 
                              
                                 Davon verwendet
                                 20,2
                                 –
                                 
                              
                                 Nach der Behandlung mit Pd
                                 19,6
                                   18,12
                                 
                              
                                 Desgl. berechnet
                                 19,6
                                   18,16
                                 
                              
                                 Nach Absorption mit KOH
                                 19,3
                                 16,4
                                 
                              
                                 Desgl. berechnet
                                 19,3
                                   16,48.
                                 
                              
                           Wenn somit auch bei sorgfältig ausgeführten Versuchen im Laboratorium
                              									übereinstimmende Resultate erhalten werden können, so dürften doch zu Versuchen an
                              									der Feuerstelle selber diese Apparate noch weniger brauchbar sein als der von Orsat, weil Temperaturänderungen hier noch weit
                              									schädlicher wirken als bei diesem. Noch weniger brauchbar ist der von Coquillion angegebene kleine Apparat. So bleibt nichts
                              									anderes übrig, als die Gase an der Feuerstelle selbst
                              									mit einem handlichen Apparate, wie er durch Fig. 19 (S. 259) angedeutet ist, nur auf Kohlensäure,
                              									Kohlenoxyd und Sauerstoff zu prüfen, nach Erforderniss aber einzelne Gasproben in Glasröhren einzuschmelzen und im Laboratorium genau – nach Bunsen, Parry
                              									oder Frankland – zu untersuchen, namentlich auch ihren
                              									Gehalt an Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen zu bestimmen.
                           Hannover, December 1877.
                           
                        
                     
                  
               
