| Titel: | Raulin's Wärmeregulator für Trockenapparate in Laboratorien. | 
| Autor: | A. P. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 263 | 
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                        Raulin's Wärmeregulator für Trockenapparate in Laboratorien.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 17.
                        Raulin's Wärmeregulator für Trockenapparate.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 7
                              									Taf. 17 nach dem Bulletin de la Société
                                       											d'Encouragement, 1877 Bd. 4 S. 726 dargestellte Apparat
                              									hat den Zweck, einen mit Gas geheizten Trockenapparat bei gleichbleibender
                              									Temperatur zu erhalten. Er besteht aus einem hohlen eisernen Cylinder a, auf welchen als Fortsetzung eine dünne eiserne Röhre
                              										b geschraubt ist. Bas Ganze ist mit Quecksilber
                              									gefüllt. Den Kopf der Röhre b bildet eine Büchse,
                              									bestehend aus zwei concentrischen conischen Düsen c und d, wovon die kleinere d ihre Spitze in der
                              									Nähe der Quecksilberkuppe hat. Das durch A
                              									herbeigeleitete Gas strömt durch die centrale Bohrung der innern Düse d abwärts, dann um die Spitze der letzteren herum in
                              									die äussere Düse c und von da durch die Röhre B nach dem Brenner. Central in dem Apparat steckt die
                              									mit einer Theilung versehene Stange e aus blau
                              									angelaufenem Stahl, welche in einer Stopfbüchse gleitet. Indem man diese Stange mehr
                              									oder weniger in die Röhre b und das Gefäss a eintaucht, bringt man das Quecksilber mehr oder
                              									weniger ins Steigen und ist auf diese Weise im Stande, den Gasverbrauch, mithin auch
                              									die Temperatur, zu reguliren. Eine kleine Stellschraube f dient zum Feststellen der Stange e in der
                              									gewünschten Höhe. Oberhalb der beiden conischen Düsen ist ausserdem ein kleiner Hahn
                              										g angebracht, welcher die Röhre A und B in directe
                              									Verbindung zu setzen gestattet, um dem Brenner das zur Vermeidung des gänzlichen
                              									Erlöschens bestimmte Gasminimum zu sichern.
                           Raulin's Apparat zeichnet sich vor andern Vorrichtungen
                              									dieser Art zunächst durch Solidität der Construction, ausserdem aber durch folgende
                              									charakteristische Merkmale aus. Die graduirte Stange gestattet es, den
                              									Trockenapparat gleich bei Beginn eines Versuches, ohne langes Probiren und ohne
                              									weitere Ueberwachung, auf eine im Voraus bestimmte Temperatur einzustellen. Der
                              									einfache hydraulische Verschluss lässt eine Störung in seiner Thatigkeit nicht
                              									befürchten. Da die Temperatur der Quecksilberoberfläche die gewöhnliche ist, so ist
                              									ihre Verdunstung so zu sagen Null; die Ringform der conischen Düsen hat den Zweck,
                              									dem Apparate eine grosse Empfindlichkeit zu ertheilen; derselbe ist übrigens sehr
                              									sorgfältig zu construiren, damit die Regelmässigkeit seiner Wirkung nicht durch die
                              									Capillarerscheinungen beeinträchtigt werde. Die Düsen c
                              									und d müssen vollkommen centrirt und die vom Gas
                              									durchströmten ringförmigen Räume sehr eng sein, und zwar derjenige, durch welchen
                              									das Gas ankommt, etwas enger als jener, durch welchen es ausströmt. Der Rand der
                              									innern Düse muss sehr fein und ein wenig ausgezackt, das Quecksilber endlich sehr rein
                              									sein; ohne diese Vorsichtsmassregeln könnten die Vibrationen des Quecksilbers
                              									Schwingungen der Brennerflamme veranlassen; das Gas könnte zu plötzlich, statt
                              									allmälig, zugelassen oder abgesperrt werden, und die Unreinigkeiten der Oberfläche
                              									könnten nach Verfluss einer gewissen Zeit auf den Gang des Apparates störend
                              									einwirken.
                           
                              
                                 A. P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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