| Titel: | Hadernkocher von L. Vigreux in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 353 | 
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                        Hadernkocher von L. Vigreux in
                           								Paris.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 23.
                        Vigreux's Hadernkocher.
                        
                     
                        
                           Um die Vortheile der gebräuchlichen Hadernkocher mit stehendem bezieh. mit drehendem
                              									Kessel zu vereinigen, hat der Civilingenieur L. Vigreux
                              									in Paris auf das in Fig. 7 Taf. 23 nach dem Journal des fabricants de
                                       												papier, 1878 S. 6 dargestellte System ein
                              									französisches Patent erhoben.
                           Der cylindrische Kessel mit ausgebauchter Kopf- und Bodenplatte steht aufrecht und in
                              									der Achse desselben dreht sich ein Schlangenrohr H,
                              									welches durch die obere hohle Hälfte der Welle und durch den Hahn R mit der Heizdampfleitung in Verbindung steht, so dass
                              									beim Kochen ähnlich wie bei Débie's HadernkocherVgl. C. Hofmann: Handbuch der Papierfabrikation
                                    											(Berlin 1875), S. 50. Dr. L. Müller: Die Fabrikation
                                       												des Papieres, 4. Auflage (Berlin 1877), S. 141. der
                              									Vortheil erzielt wird, dass kein Dampf in die Lauge gebracht werden muss. Die im
                              									Kessel gelagerte Welle erhält von oben durch Riemen- und Schneckenradvorgelege ihre
                              									Bewegung. Die einzelnen Windungen des Schlangenrohres stehen unter einander in
                              									Verbindung durch centrale Löcher in der Welle, welche unterhalb des letzten Schlangenansatzes
                              									wieder hohl ist, um das Niederschlagwasser in ein Gefäss I abzuleiten, von wo es durch einen Hahn oder durch einen
                              									Condensationstopf ins Freie zur Wiederverwendung bei der Laugenerzeugung u. dgl.
                              									gelangt. Die beiden Mannlöcher oben und unten dienen zum Ein- und Ausbringen der
                              									Lumpen, welch letzteres durch einen mit der Welle nahe der Bodenplatte sich
                              									umdrehenden (in der Skizze nicht ersichtlich gemachten) Rechen unterstützt wird.
                              									Durch den Rohrstutzen T wird die Lauge zugeleitet,
                              									welche in gewissen Fällen wohl auch durch ein nächst der Bodenplatte einzuführendes,
                              									siebförmig gelochtes Dampfrohr erhitzt werden kann.
                           Beim gewöhnlichen Betriebe lässt man die Welle mit der Schlange H beim Einfüllen des Kessels sich umdrehen und nach
                              									geschlossenem Mannloch Dampf durch den Hahn R
                              									zuströmen, bis die gewünschte Spannung im Kessel erreicht ist. Nach beendigtem
                              									Kochen kühlt man den Kesselinhalt – und dies mag als Besonderheit dieses Apparates
                              									hervorgehoben werden – mittels frischen Wassers ab, welches durch den Hahn R' in die Schlange H
                              									geleitet und erwärmt durch das Gefäss I und den daran
                              									sich anschliessenden Hahn zur Weiterbenutzung in der Fabrikation, ebenso wie das
                              									abgehende Niederschlagwasser, abgezogen wird.
                           Der beschriebene Apparat lässt sich auch in der Spiritusfabrikation zur Saccharification verwenden, wie dies in der
                              									Brennerei von G. Claudon zu Denain (Nordfrankreich)
                              									bereits mit Erfolg geschehen soll, und zwar in Verbindung mit einem Lespermont'schen Waschapparat (*1876 221 22).
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
